Kaufberatung Carport oder Garage?

Jeder Häuslebauer steht nach Fertigstellung des Hauses und Anlage des Gartens vor der Frage, ob er einen Stellplatz für sein Auto braucht. Nicht jeder möchte sein Auto einfach völlig ungeschützt an der Straße parken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Kfz auf dem eigenen Grundstück gut geschützt unterzubringen. Alle Varianten haben ihre Vor- und auch Nachteile. Zuerst unterscheidet man die Varianten mit oder ohne Überdachung. Ein einfacher gepflasterter Stellplatz auf dem Grundstück ohne Überdachung ist natürlich am günstigsten. Des Weiteren gibt es bei den überdachten Varianten die Möglichkeit einen Carport oder eine Garage auf dem Grundstück zu platzieren.
Doch welche Variante sollte man wählen? Wo liegen für einen persönlich die Vor- und Nachteile? Wollen Sie die passende Garage finden oder lieber ein Carport errichten? Dieser Artikel klärt Sie darüber auf und kann Ihnen bei Ihrer Kaufentscheidung helfen.

Kaufberatung Carport oder Garage?

Kaufberatung Carport oder Garage?

Natürlich braucht man nicht unbedingt einen Stellplatz für den PKW. Ein Auto kann ganz gut ungeschützt das ganze Jahr über im Freien verbleiben. Dafür ist es gebaut. Allerdings biete eine Garage oder Carport durch die Überdachung einen sicheren Schutz für Ihr Auto und sorgt z.B. dafür, dass im Winter, das Auto nicht vom Schnee befreit werden muss und dass die Autoscheiben nicht eingefroren sind und man diese zuerst freikratzen muss. Nachfolgend zählen wir die Besonderheiten der beiden Varianten (Garage oder Carport) auf. Sie müssen dann für sich selber abwägen, was Ihnen wichtig erscheint und was eher nicht.

Vor- und Nachteile Garage und Carport

  • Der größte Vorteil des Carports gegenüber einer Garage ist wohl der, dass es deutlich kostengünstiger ist. Der Aufbau selber ist für den geübten Handwerker oft selbst zu bewerkstelligen. Eine Garage kostet gut 5.000-10.000 Euro, ein gutes Qualitäts-Carport bekommen Sie oft schon für 1.500 Euro. Für so manchen ist der immense Preisunterschied hier schon ein K.O.-Kriterium. Nicht jeder kann sich eine Garage leisten und greift lieber zum günstigeren Carport.
  • Der Vorteil gegenüber einem freien Stellplatz, sorgt die Überdachung dafür, dass das Auto im Sommer trotzdem im Schatten und somit kühl steht und sich nicht so extrem aufheizen kann. Bei Schnee im Winter sorgt die Überdachung dafür, dass das Fahrzeug nicht erst freigeschaufelt werden muss, bevor man losfahren kann. Bei winterlicher Eiseskälte gefrieren die Scheiben so gut wie gar nicht, wenn der Carport zur Wetterseite mit Pflanzen (immergrüne Hecke) oder Paneelen bebaut wird. Mit Paneelen oder Holzelementen können Sie ganze Segmente am Carport schließen. Dieses bieten ausreichend Schutz, dass man sich ein Abdecken der Autoscheiben bei Frostgefahr mit Pappen oder sonstigen Scheibenschutzvorrichtungen (Hauben, Folien etc.) sparen kann.
  • Gegenüber einer freien unbedachten Stellfläche bietet ein überdachtes Carport und auch Garage sehr guten Schutz vor Witterungseinflüssen, Hagel, Laub, Vogeldreck, Sturm und Regen.
  • Gegenüber einer Garage steht der PKW im Carport frei und gut belüftet. Ein Problem mit Feuchtigkeit, wie in schlecht belüfteten Garagen, werden Sie hier nicht haben. Durch die Feuchtigkeit kann der Rostbildung am Auto Vorschub geleistet werden. Stellen Sie ein nasses Fahrzeug nach Regen oder Schnee in dem Carport, kann es schnell und gut trocknen, hingegen in der Garage eher nur mäßig.
  • Kommen wir zur Optik. Ein schicker Carport aus Holz wirkt immer schön filigran und integriert sich aufgrund seiner Materialien (Holz) meist sehr schön in das Grundstück bzw. Garten. Eine Garage wirkt aufgrund ihrer geschlossenen Bauweise mit ihrer kastenartigen, länglichen eckigen Form meist nicht so schön und ist für manchen Grundstückbesitzer optisch schlechter in das Grundstück zu integrieren als ein Carport.
  • Aufgrund der offenen Bauweise bietet ein Carport natürlich nur sehr wenig Schutz gegen Diebstahl oder mutwillige Zerstörung. Marder haben hier ebenfalls leichtes Spiel und kommen problemlos an das Fahrzeug heran.
  • Hausbesitzer ohne Keller haben beim Carport ebenfalls das Problem, dass dort untergestellte Fahrräder und Motorräder nur wenig gegen Diebstahl geschützt sind. Das sieht bei einer Garage natürlich anders aus.
  • Ein Carport aus Holz sollte ab und an gepflegt werden. Das Holz sollte also von Zeit zu Zeit neu gestrichen und gegen Nässe imprägniert werden. Somit ist ein Carport nicht ganz so pflegeleicht wie eine Garage. Die Lebensdauer eines Carports ist zwar sehr lang, aber eine Garage wird sicher oft eine ganze Generation überdauern, was der Carport aufgrund seiner Materialien oft nicht schaffen wird.
  • Da ein Carport (zumindest nach vorne hin) immer offen ist, kann man in der Regel mit dem Auto gleich direkt hineinfahren. Bei der Garage muss man erst aussteigen, das Tor öffnen und kann dann erst hineinfahren. Man kann auch einen Elektromotor einbauen, der auf Funk reagiert. Dann ersparen Sie sich jedes Mal das Aussteigen aus dem Auto. Ein Carport ist also leichter zugänglich und bequemer zu erreichen.
  • Eine Garage bietet aufgrund ihrer geschlossenen Bauweise den Vorteil, dass sie einen gewissen Lärm- und Sichtschutz bietet. Hobbyhandwerker, die in Ihrer Garage eine kleine Werkstatt eingebaut haben, können hier natürlich ungestörter und lauter schrauben, als in einem Carport.
  • Die offene Bauweise bei Carports (gegenüber Garagen) sorgt bei angrenzenden Gebäuden für mehr Licht und somit Helligkeit.
  • Oft kann man Garagen bei der Planung des Hauses schon so planen, dass diese direkt an das Haus gebaut werden und durch eine Verbindungstür erreichbar sind. So kann man gerade bei Regen, Schnee und Unwetter trocken zum Auto gelangen und nach dem Einkauf direkt die Einkäufe ohne nass zu werden ins Haus bringen.
  • Eine Garage kann aufgrund ihrer Bauweise auch bei schlechtem Wetter Platz für eine Gartenparty bieten, wenn man das Auto woanders abstellt.
  • Oft sind Garagen auch etwas größer bemessen, als ein Carport und man hat dadurch oft eine Ecke frei um Gegenstände zu lagern, die man nicht im Haus oder im Keller (wenn vorhanden) lagern möchte, wie z.B. Gartengeräte, Rasenmäher, Fahrräder, Motorräder, Winterreifen/Sommerreifen, Autozubehör, Werkzeug, Kaminholz, Mülltonnen usw. Im Carport sind diese natürlich nicht sehr sicher untergebracht und von außen betrachtet sehen solche Gegenstände im Carport auch unordentlich aus, als wenn sie vor Blicken geschützt in der Garage stehen.
  • Oft genug bieten Autoversicherungen auch einen Nachlass im Beitrag, wenn man das Fahrzeug (überwiegend) in Garage (oft auch Carport) abstellt. Das bringt ein paar Euro Ersparnis pro Jahr mit sich. Fragen Sie bei Ihrem Versicherer nach, ob es hier einen Rabatt gibt und wie hoch dieser ausfällt. Achten Sie genau auf die Bedingungen, die daran geknüpft sind.
  • Erkundigen Sie sich unbedingt bei Ihrer Baubehörde vor Ort nach den Vorschriften zur Bebauung des Grundstücks mit einem Carport oder Garage. Je nach Bundesland gibt es verschiedene Auflagen und Dinge, die beachtet werden müssen. Bei Garagen muss man immer eine Baugenehmigung bekommen, bei Carports oft nicht.

Nachfolgend eine Aufstellung, was es für verschiedene Garagentypen gibt:

  • Beton-Fertiggarage
  • Fertiggarage aus Stahl oder Aluminium
  • Gemauerte Garage
  • Einzelgarage: Stellplatz für nur ein Fahrzeug
  • Doppelgarage: hier können zwei PKW nebeneinander parken
  • Duplexgarage oder Doppelstockgarage: hier können zwei PKW übereinander parken
  • Großraumgarage: für LKW oder Wohnmobil ausgelegte Garage
  • Erddruckgarage: muss von der Baustatik her so ausgelegt sein, dass Wände und/oder Dach die Last auch nasser Erde tragen können; zudem muss sie gegen Feuchtigkeit isoliert sein.
  • Unterflurgarage: eingeschossige Erddruckgarage, die z. B. in einen Hang eingebaut werden kann oder als komplett unterirdischer Parkplatz eingebaut wird. Ihr Dach kann so als Gartenfläche oder Terrasse genutzt werden.
  • Tiefgarage: unterirdische Garage mit mehreren Stellplätzen
  • Reihengarage

Fazit Garage oder Carport

Wie Sie sehen, hat jede Variante Vor- und Nachteile. Der Preisunterschied ist immens. Eine Garage bietet aber aufgrund ihrer Bauweise deutlich mehr Sicherheit und Schutz, welches ein Carport nicht bieten kann.

1 Antwort

  1. Gewa sagt:

    Ich kann dem Autor im Großen und Ganzen folgen, möchte jedoch noch etwas ergänzen bzw. korrigieren:
    Die Aussagen bezüglich der Haltbarkeit kann ich nur unter Einschränkung bestätigen.
    Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass ein Holzcarport von den meisten Fertiggaragen deutlich überdauert wird – vor allem, wenn es sich um einen preiswerten Bausatz handelt.
    Vergleicht man jedoch Carport und Garage aus den selben Materialien, gibt es kaum noch Unterschiede.
    Eine solide gebaute Qualitäts-Garage aus Stahl, die durch eine Alu-Zink Beschichtung vor Korrosion geschützt wird und falblich beschichtet oder verputzt ist, erreicht eine sehr hohe Lebensdauer von 50 Jahren und mehr. Ein Carport aus den selben Materialien erreicht die gleiche Haltbarkeit. Beton- oder gar Holzgaragen werden da im Regelfall nicht mithalten können, genauso wenig wie Billig – Metall – Carports, die nur für einen Lebenszyklus von 5 bis 10 Jahren hergestellt wurden.
    Wichtig ist eben auch hier (wie bei Fernseheren, Computern und anderen Waren), ob es mir um möglichst billige Beschaffung oder um möglichst lange Haltbarkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geht.

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