Hausmittel und erste Hilfe bei Durchfall

Durchfall (medizinisch Diarrhö genannt) ist unangenehm und in vielen Situationen, gerade, wenn man unterwegs ist, sehr unpassend. Da möchte man diese ungewollte Stuhlentleerung möglichst schnell und einfach behandeln. Mit unserer Anleitung und Erster Hilfe geben wir Ihnen hier wertvolle Tipps. Wir klären in diesem Artikel häufige Fragen zum Durchfall und ihre Behandlung. Bei Durchfall gibt es natürlich Medikamente im Handel (Imodium akut, Lopedium Akut, Tannacomp, Perenterol etc.), aber auch viele gute, praktische und sinnvolle Hausmittel in der Hausapotheke, die wohl jeder zum Teil zu Hause hat oder die man sich im Supermarkt oder Drogerie besorgen kann.

Hausmittel und erste Hilfe bei Durchfall

Hausmittel und erste Hilfe bei Durchfall

Mit welchen Hausmitteln und Haushaltstipps kann man Durchfall stoppen bzw. behandeln?

Die Ursachen für Durchfall sind einem selber oft nicht klar. Es ist aber eine sinnvolle Schutzeinrichtung unseres Körpers. Meist lösen Viren und Bakterien Durchfall aus. Aber auch verdorbene Speisen oder Nahrung, die der Körper aufgrund anderer Krankheiten nicht verträgt (zuviel Fett, Milchlactose bei Lactoseintoleranz etc.) führen zu einer schnellen und wässerigen Darmentleerung.
Unser Körper versucht mit dem Durchfall die Keime, Viren oder schlechten Nahrungsbestandteile, die ihn belasten auf diesem Wege möglichst schnell loszuwerden.

In der Regel ist Durchfall ein harmloses Symptom. Durchfall selber ist keine Erkrankung im medizinischen Sinne. Bei länger anhaltendem Durchfall oder wenn man aus Tropengebieten aus dem Urlaub wiederkehrt und dort oder zu Hause dann unter Durchfall leidet, sollte man dieses unbedingt von einem Arzt abklären lassen. Gerade in diesen Fällen kann auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken, die unbedingt ärztlich behandelt werden muss.

Ursachen für Durchfall

  • Infektionen durch Viren und Bakterien
  • Medikamente wie z.B. Antibiotika etc.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z.B. Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz, Nahrungsmittelallergien etc.
  • Vergiftungen (Intoxikationen) mit Pilzen, Arsen, Quecksilber etc
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa
  • Hormonelle (endokrine) Erkrankungen wie Hyperthyreose etc.
  • Psychische Auslöser wie Stress, Angst, Schock etc.
  • Reizdarmsyndrom

Gerade Medikamente, die den Durchfall stoppen sind oft hinderlich, weil der Körper ja versucht den Auslöser (Keime, Viren, Nahrung etc.) damit aus dem Körper zu schleusen. Medikamente sollten nur bei langanhaltendem Durchfall genutzt werden. Meistens hat sich der Durchfall nach 1-2 Tagen von selbst erledigt. Mit Hausmitteln aus der Hausapotheke kann man den Körper gut unterstützen und die Beschwerden deutlich lindern.

Die erste Regel ist, dem Körper die Flüssigkeit, Mineralien und Elektrolyte wieder zuzuführen, die er durch den Flüssigkeitsverlust beim Durchfall erleidet. Bei lang anhaltender Diarrhoe kann man durch den Flüssigkeitsverlust schnell dehydrieren, was gerade bei Babys, Kindern, alten Menschen und Menschen mit anderen schwerwiegenden Erkrankungen gefährlich werden kann. Diese Menschen sollten bei Dehydratation unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es gilt also möglichst schnell den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.

Bei Durchfall und damit verbundenen Flüssigkeitsverlust sollte man am besten folgende Getränke zu sich nehmen

  • 0,5 Liter Mineralwasser ohne Kohlensäure (oder abgekochtes Leitungswasser) mit 1/4 Teelöffel Salz (für Natriumchlorid), 2 Esslöffel Zucker oder Honig (für Glukose), 1/4 Teelöffel Backpulver (für Natriumbikarbonat bzw. Natriumcitrat) und 1/2 Tasse Orangensaft oder 1–2 zerdrückte Bananen (für Kalium)
  • Schwarzer Tee mit etwas Salz und ein wenig Zucker
  • Kräutertee mit etwas Salz und ein wenig Zucker

Sind als Hausmittel Salz und Cola sinnvoll?

Das allseits „beliebte“ HausmittelCola und Salzstangen“ kann man getrost vergessen. In der Cola ist viel zu viel Zucker und in den Salzstangen ist zwar Salz, aber es sind so gut wie keine Mineralien vorhanden. Der Aberglaube dass Cola und Salzstangen bei Durchfall helfen ist leider immer noch weit verbreitet, ist aber kontraproduktiv und kann durch den Zucker und Kohlensäure in der Cola den „flotten Otto“ noch verschlimmern. Da Cola recht viel Koffein enthält werden, werden die Nieren verstärkt angeregt und scheiden dadurch noch mehr Wasser aus als nötig und man leistet dem Flüssigkeitsverlust weiter Vorschub und trocknet noch mehr aus.

Diese Nahrungsmittel sollte man unbedingt vermeiden bei Durchfall

  • Kaffee
  • Cola
  • Milch
  • Säfte (da oft viel Zucker bzw. Fruchtzucker enthalten ist)
  • Alkohol
  • sonstige koffeinhaltige Getränke

Was hilft gegen die Beschwerden bei Durchfall?

Oft geht der Durchfall mit krampfartigen Bauch- und Unterleibsschmerzen einher. Diese können wirklich sehr schmerzhaft sein. Bei krampfartigen Magen- und Darmschmerzen hilft oft Wärme.
Also ein schön warmes (nicht heißes) Vollbad, eine warme Wärmeflasche oder ein Heizkissen.
Ein richtig altes Hausmittel, was auch schon Oma in ihrer Hausapotheke hatte, sind wärmende Kartoffelwickel. Dazu kocht man Kartoffel schön weich, zerstampft sie und legt sie noch heiß in ein Geschirrtuch und legt sich dieses auf den Unterleib und Bauch. Oder man lässt die Kartoffeln etwas abkühlen, zerstampft sie leicht und legt sie dann direkt auf den Bauch und legt ein Handtuch oder Geschirrtuch darüber, damit sich die Wärme hält und die Kartoffeln nicht vom Bauch rutschen.
Viele Menschen empfinden ein Hinlegen auf Bett oder Sofa als sehr entspannend für den Magen-Darmbereich. Am besten auf den Rücken legen und die Beine leicht anziehen um eine Entlastung der Magen-Darmregion zu bewirken.

Folgende Hausmittel haben sich bei Durchfall bewährt

  • Heilerde als Hausmittel: Heilerde ist ein sehr sinnvolles Hausmittel und sollte, wenn man häufig mit Magen- und Darmproblemen zu kämpfen hat, in keiner Hausapotheke fehlen. Heilerde hilft in der Regel bei leichtem Durchfall sehr gut. Da Heilerde sehr feinkörnig ist und damit eine große innere Oberfläche hat, kann es sehr gut Giftstoffe, Abfallprodukte und Bakterien binden und aus dem Körper schleusen. Außerdem enthält Heilerde viele Spurenelemente, also wie z.B. Kupfer, Mangan, Nickel, Selen und Zink, welche beim Durchfall durch den Flüssigkeitsverlust aus dem Körper geschwemmt werden. Bei der Einnahme von Heilerde sollte man darauf achten mindestens 2 Stunden Abstand zu Medikamenten einzuhalten, da die Heilerde sonst auch Teile der Medikamente bindet und diese unwirksam macht. Es gibt Heilerde im Handel (Supermarkt, Drogerie und Apoin Kapselform oder in Pulverform. Da der Geschmack des Heilerdepulvers nicht jedermanns Geschmack ist, kann man auch die (teureren) Kapseln schlucken.
  • Hausmittel bei Durchfall Geriebene Äpfel und Karotten: Der Haushaltstipp mit geriebenen Äpfel und Karotten ist schon richtig schön alt und schon Oma kannte die Wirksamkeit bei Durchfall. Äpfel und Karotten enthalten sehr viel Pektin, welches Gift- und Schadstoffe im Darmbereich bindet. Man nimmt sich eine Gemüsereibe und reibt damit Äpfel (inkl. Schale, aber ohne Kerne) und Karotten klein und isst dieses dann löffelweise. Man kann auch noch Johannisbrotkernmehl oder Guarmehl dazu geben um den Effekt zu verstärken.
  • Hausmittel bei Durchfall Bananen: Bananen enthalten ebenfalls recht viel Pektin. Diese quellen im Darmbereich auf und reinigen die Darmwand von Giftstoffen und Bakterien. Außerdem enthalten Bananen viel Kalium und Magnesium, welche bei Durchfall recht viel ausgeschieden werden.
  • Kräutertees bei Durchfall: Kamillentee, Pfefferminztee und Fencheltee haben sich in diesem Fall sehr bewährt. Diese Teesorten wirken: antibakteriell, austrocknend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, blähungswidrig, schmerzlindernd, schweißtreibend und tonisierend.

Darauf sollten Sie bei Durchfall noch achten

Während der Durchfallerkrankung ist Hygiene und Sauberkeit ein wichtiges Gebot. Das heißt, nach jedem Toilettengang unbedingt ordentlich die Hände (mit Seife) waschen und am besten mit einem Sanitärspray (Sagrotan etc.)  die Klobrille und Rand der Toilette desinfizieren, damit man, bei einer Viren- oder sonstigen Infektion, die Erreger über den Stuhl nicht an andere Personen im Haushalt weitergibt.

Achtung: Abschließend noch mal der Hinweis, dass man bei andauernden Durchfall und auch bei Blut im Stuhl unbedingt ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden muss. Besonders geschwächte oder alte Menschen oder Babys.

1 Antwort

  1. Kerstin sagt:

    Ich vertraue auf diese ganzen Hausmittel nicht mehr :/ man liest eh überall etwas anderes… viel mehr bin ich mittlerweile von Medikamenten, die auf natürlicher Basis sind überzeugt. Bei Durchfall jetzt also zum Beispiel Lacteol. Die Wirkweise hat mir mein Arzt mal versucht zu erklären, aber richtig verstanden hab ich es erst, als ich auf der Website zum Medikament nachgeschaut habe. http://www.lacteol.de/de/lacteol/lactobazillen-das-natuerliche-wirkprinzip/

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