Brennwert und Heizwert der unterschiedlichen Holzarten (Übersicht)

Der Brennwert und Heizwert von Holzarten sind wichtige Kennzahlen, um die Effizienz des Heizens mit Holz zu bestimmen. Holz ist eine der ältesten und nachhaltigsten Energiequellen, aber nicht alle Holzarten haben denselben Energiegehalt. In dieser Übersicht werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Holzarten erläutert und wie der Brenn- und Heizwert die Heizleistung beeinflusst. Außerdem erfahren Sie, welche Holzarten sich am besten zum Heizen eignen und welche Faktoren darüber hinaus eine Rolle spielen.

brennwert-und-heizwert-der-unterschiedlichen-holzarten-uebersicht-690x460 Brennwert und Heizwert der unterschiedlichen Holzarten (Übersicht)

Brennwert und Heizwert der unterschiedlichen Holzarten (Übersicht)

1. Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert

Bevor wir uns den spezifischen Holzarten widmen, sollten wir klären, was der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert ist:

  • Heizwert: Der Heizwert eines Brennstoffes gibt die Energie an, die bei der vollständigen Verbrennung ohne Kondensation des entstehenden Wasserdampfs freigesetzt wird. Der Wasserdampf entweicht bei der Verbrennung, ohne seine Energie abzugeben.
  • Brennwert: Der Brennwert berücksichtigt im Gegensatz zum Heizwert auch die Energie, die im Wasserdampf der Verbrennungsgase enthalten ist. Wenn diese Energie durch Kondensation genutzt wird, kann mehr Wärme gewonnen werden.

Holzheizungen nutzen in der Regel den Heizwert zur Berechnung, da der Wasserdampf oft nicht kondensiert und die Energie des Wasserdampfs ungenutzt bleibt. Daher wird im Alltag meistens vom Heizwert gesprochen.

2. Faktoren, die den Heizwert beeinflussen

Neben der Holzart gibt es weitere Faktoren, die den Heizwert beeinflussen. Besonders wichtig ist der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes. Frisch geschlagenes Holz kann bis zu 50 % Feuchtigkeit enthalten, während luftgetrocknetes Holz etwa 15–20 % Feuchtigkeit hat. Je trockener das Holz, desto höher ist sein Heizwert, da weniger Energie für das Verdampfen von Wasser benötigt wird. Trockenes Holz verbrennt effizienter und erzeugt mehr Wärme.

3. Heizwert und Brennwert gängiger Holzarten

Hier sind die durchschnittlichen Heiz- und Brennwerte der gängigsten Holzarten in Deutschland. Die Angaben beziehen sich auf lufttrockenes Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15 %.

Holzart Heizwert (kWh/kg) Brennwert (kWh/kg) Heizwert (kWh/rm) Bemerkungen
Buche 4,0 – 4,2 5,0 – 5,1 2.100 – 2.300 Sehr hohe Heizkraft, beliebtes Brennholz
Eiche 4,2 5,1 2.000 – 2.100 Langsam brennend, erzeugt gleichmäßige Wärme
Esche 4,1 5,0 2.000 – 2.200 Hoher Brennwert, geringe Aschebildung
Fichte 4,5 5,0 1.500 – 1.600 Schnelles Brennen, ideal für Anzündholz
Kiefer 4,4 5,0 1.700 – 1.800 Relativ schnell brennend, hoher Harzgehalt
Birke 4,3 4,7 1.900 – 2.100 Guter Duft, angenehme Flammenbildung
Ahorn 4,1 4,9 1.900 – 2.100 Gutes Anzündholz, gleichmäßiges Abbrennen
Lärche 4,4 4,9 1.700 – 1.800 Schnell brennend, hoher Funkenflug
Erle 4,0 4,8 1.500 – 1.600 Leicht, brennt schnell, geringere Heizkraft
Pappel 4,1 4,6 1.400 – 1.500 Schnelles Abbrennen, eher minderer Heizwert

4. Holzarten im Detail

Buche

Buche gehört zu den beliebtesten Holzarten zum Heizen. Sie zeichnet sich durch eine hohe Dichte und einen hohen Heizwert aus. Mit etwa 4,0 bis 4,2 kWh pro Kilogramm bietet Buche eine konstante und langanhaltende Wärme. Außerdem ist Buche relativ leicht zu spalten und erzeugt wenig Funkenflug, was sie ideal für offene Kamine macht.

Eiche

Eichenholz hat einen ähnlich hohen Heizwert wie Buche und ist ebenfalls sehr dicht. Da Eichenholz jedoch langsamer brennt, eignet es sich besonders für lange Heizperioden, da es konstant und gleichmäßig Wärme abgibt. Ein Nachteil ist der etwas höhere Anteil an Gerbsäure, die in Kombination mit Metallteilen Rost verursachen kann.

Esche

Esche gilt als hervorragendes Brennholz, da sie einen hohen Heizwert von etwa 4,1 kWh/kg hat und relativ wenig Asche produziert. Zudem lässt sich Esche leicht spalten und brennt fast so lang wie Buche oder Eiche.

Fichte

Fichte ist ein Weichholz mit einem Heizwert von etwa 4,5 kWh/kg. Aufgrund ihres schnellen Brennens und des hohen Harzgehalts eignet sich Fichte besonders gut als Anzündholz. Da sie aber schnell verbrennt und einen Funkenflug verursacht, ist sie weniger ideal für offene Kamine.

Kiefer

Kiefernholz hat einen ähnlichen Heizwert wie Fichte, ist aber harzreicher, was den Funkenflug noch verstärkt. Es brennt ebenfalls schnell, weshalb es häufig zum Anfeuern genutzt wird. Der Geruch von Kiefernholz kann angenehm sein, allerdings setzt es beim Verbrennen mehr Ruß ab.

Birke

Birkenholz hat mit etwa 4,3 kWh/kg einen guten Heizwert und verbrennt sehr gleichmäßig. Besonders beliebt ist Birke wegen ihres angenehmen Dufts beim Verbrennen. Sie eignet sich gut für den Kamin und brennt mit einer hellen, ruhigen Flamme.

Ahorn

Ahornholz hat ähnliche Heizwerte wie Birke, lässt sich leicht spalten und erzeugt eine angenehme Wärme. Es brennt gleichmäßig und ist als Anzündholz gut geeignet.

Lärche

Lärchenholz hat einen etwas geringeren Heizwert als Fichte oder Kiefer, verbrennt jedoch relativ schnell und hinterlässt einen hohen Funkenflug. Deshalb ist Vorsicht bei offenen Kaminen geboten.

Erle

Erlenholz brennt schnell und hat einen geringeren Heizwert als Buche oder Eiche. Es eignet sich gut für den Frühling oder Herbst, wenn weniger Heizleistung benötigt wird. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass das Holz gut getrocknet ist.

Pappel

Pappelholz hat einen relativ niedrigen Heizwert und verbrennt sehr schnell. Aus diesem Grund wird es selten als Hauptbrennstoff genutzt, sondern eher als Anzündholz oder in Kombination mit anderen Holzarten.

5. Heizwertvergleich in Kubikmeter (Raummeter)

Ein Raummeter (rm) Holz entspricht dem Volumen eines gestapelten Meters Holz inklusive der Luftzwischenräume. Hier einige Heizwerte in kWh pro Raummeter für verschiedene Holzarten:

  • Buche: 2.100–2.300 kWh/rm
  • Eiche: 2.000–2.100 kWh/rm
  • Fichte: 1.500–1.600 kWh/rm
  • Kiefer: 1.700–1.800 kWh/rm
  • Birke: 1.900–2.100 kWh/rm

6. Holzarten je nach Heizbedarf auswählen

Wenn Sie Holz für einen längeren Zeitraum lagern und nach und nach nutzen möchten, sind Harthölzer wie Buche und Eiche die beste Wahl. Sie haben einen hohen Heizwert und brennen lange, wodurch weniger Nachlegen erforderlich ist. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer eignen sich besser für das schnelle Anheizen oder für weniger kalte Tage.

Fazit

Beim Heizen mit Holz ist es wichtig, die richtige Holzart zu wählen, um eine effiziente und umweltfreundliche Wärmegewinnung zu gewährleisten. Harthölzer wie Buche, Eiche und Esche bieten hohe Heizwerte und eine langanhaltende Wärme. Weichhölzer wie Fichte und Kiefer eignen sich eher als Anzündholz oder für kürzere Heizperioden. Entscheidend ist jedoch immer, dass das Holz gut getrocknet ist, um die Verbrennungseffizienz zu maximieren und Emissionen zu reduzieren.

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