Clevere Resteküche: leckere Gerichte aus übriggebliebenen Lebensmitteln
Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ergab, dass in Deutschland jedes Jahr pro Kopf etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Müll landen. Doch das muss nicht sein: Mit ein bisschen Kreativität lassen sich die meisten Lebensmittel ohne großen Aufwand in leckere und sättigende Mahlzeiten verwandeln.
Der beste Weg: Reste vermeiden
Am besten ist es natürlich, Reste in der Küche ganz zu vermeiden. Ein Wochenplan und das bewusste Einkaufen mit Einkaufszettel können dazu beitragen, dass sämtliche Lebensmittel rechtzeitig aufgebraucht werden. Auch in puncto Mindesthaltbarkeitsdatum muss ein Umdenken stattfinden, denn letztendlich kommt es nicht auf das aufgedruckte Datum, sondern auf die eigenen Sinne an: Wenn das Lebensmittelprodukt optisch keine Auffälligkeiten zeigt und wie gewohnt riecht, ist es in Ordnung und kann auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehrt werden. Wer in Zukunft keine Lebensmittel mehr in den Müll werfen möchte, sollte außerdem auf eine korrekte Lagerung achten.
Vorteile der Resteküche
Lebensmittel sind kostbar und viel zu schade, um sie wegzuwerfen. Auch die Umwelt wird durch die großen Müllmengen unnötig belastet. Dabei gibt es einfache Regeln der Sparsamkeit in der Küche, durch welche nicht nur die Umwelt und Ressourcen, sondern auch der eigene Geldbeutel geschont werden kann. Denn: Oftmals müssen nur wenige weitere Zutaten hinzugefügt werden, um eine leckere und kostengünstige Mahlzeit auf den Tisch zu zaubern. Mit welchen einfachen Tipps und Tricks Sie der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen können, erfahren Sie nachfolgend.
1. Reste von Backwaren
Vertrocknetes Brot ist noch lange kein Fall für die Mülltonne. Stattdessen lässt es sich mit wenigen Handgriffen zu Semmelbröseln verarbeiten, um damit Schnitzel zu panieren oder Aufläufe knusprig zu überbacken. Auch zum Binden von Soßen sind fein gemahlene Brotreste gut geeignet. Mit Weißbrotscheiben, die nicht mehr ganz frisch sind, lassen sich schnell und unkompliziert Arme Ritter zubereiten: die Scheiben einfach in einem Gemisch aus Ei, Milch und Vanillezucker tränken und in Butter goldbraun anbraten. Dazu passt Apfelmus.
2. Reste von Nudeln, Kartoffeln und Reis
Übrig gebliebene Nudeln, Kartoffeln und Reis lassen sich besonders vielfältig verwenden. Sie sind beispielsweise perfekt für einen schnellen Resteauflauf, eignen sich aber auch gut als Einlage für Eintöpfe und Suppen.
Nudeln und Kartoffeln aufbraten oder überbacken
Wer mittags zu viele Nudeln oder Kartoffeln gekocht hat, kann diese abends oder am nächsten Tag knusprig aufbraten und hat im Handumdrehen eine sättigende Mahlzeit auf dem Tisch. Auch Ofenkartoffeln sind eine tolle Verwertungsmöglichkeit für übriggebliebene Kartoffeln und schmecken der ganzen Familie: die Kartoffeln halbieren, mit kleingeschnittenem Gemüse und Käse belegen und im Ofen bis zum gewünschten Bräunungsgrad überbacken.
Reissalat und Reisdessert
Ist vom Vortag noch gekochter Reis vorhanden, wird daraus in Kombination mit Joghurt und Früchten ein leckeres Dessert. Ein Reissalat ist ebenfalls schnell gemacht: einfach Dosenmais, Erbsen oder was sonst noch übrig ist, hinzufügen und alles gut durchmischen.
3. Gemüsereste
Das meiste Gemüse ist viel zu schade für die Biotonne, denn es gibt jede Menge Verwendungsmöglichkeiten – selbst für kleine Reste. Für eine nahrhafte Gemüsesuppe schneiden Sie einfach sämtliche Reste klein, garen sie und reichern das Ganze noch mit Kräutern an. Alternativ können Sie übriggebliebenes Gemüse auch einfrieren und es zu einem späteren Zeitpunkt zu Gemüsefond verarbeiten. Dabei ist es wichtig, das Gefriergut mit einem Etikett zu versehen, damit Sie genau wissen, wann es eingefroren wurde. Sogar die Herstellung eigener Instant-Suppen ist mit Gemüseresten möglich. Schneiden Sie dazu das Gemüse möglichst klein, legen Sie es auf einen Teller und dörren Sie es für fünf bis sechs Stunden bei 40 Grad im Backofen. Das getrocknete Gemüse in einem Schraubglas aufbewahren und zur Zubereitung einfach mit kochendem Wasser übergießen. Je nach Geschmack Nudeln – vielleicht ebenfalls vom Vortag – dazugeben und fertig ist die „Tütensuppe“.
4. Obstreste
Überreifes Obst ist nicht jedermanns Sache, muss aber dennoch nicht entsorgt werden. Bananen, die zu braun geworden sind, lassen sich sehr gut grillen, backen oder in etwas Fett goldgelb anbraten. Die Bananen danach mit Honig übergießen, leicht karamellisieren lassen und in Kombination mit einem Eis genießen.
Mit weichen Äpfeln oder Birnen können Sie eine deftige Kartoffelpfanne zubereiten, oder Sie schneiden das Obst in dünne Scheiben und verarbeiten sie in einem Pfannkuchen – alles, was Sie dazu noch benötigen, sind Eier, Milch, Mehl und Zucker. Eine weitere beliebte Möglichkeit zur Verwertung von Obstresten sind Smoothies, wobei Sie nach Lust und Laune verschiedene Obst- und auch Gemüsesorten miteinander kombinieren können.
Fazit
Bewusstes Einkaufen und gut durchdachte Wochenpläne tragen dazu bei, dass Reste in der Küche gar nicht erst anfallen. Bleibt dennoch mal etwas übrig, verwandeln sich die Lebensmittel mit etwas Kreativität und wenigen weiteren Zutaten im Handumdrehen in schmackhafte Mahlzeiten. Diese Resteküche ist nicht nur nachhaltig und umweltschonend, sondern auch der richtige Weg für alle Sparfüchse.