Das sind die 25 häufigsten Weinfehler
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Weingenuss ist ein faszinierendes Erlebnis, das Dich immer wieder mit neuen Aromen, Geschichten und Genüssen überrascht. Doch leider läuft nicht immer alles perfekt. Immer wieder kommt es vor, dass ein eigentlich vielversprechender Wein plötzlich ganz anders schmeckt oder riecht, als Du es Dir erhofft hast. Die Ursache liegt häufig in sogenannten Weinfehlern, die durch zahlreiche Einflüsse entstehen können: von Problemen im Weinberg über Fehler in der Kellertechnik bis hin zu ungünstigen Lagerbedingungen oder falschem Umgang nach dem Öffnen. In diesem umfassenden Artikel zeige ich Dir die 25 häufigsten Weinfehler, erkläre Dir ihre Ursachen, wie Du sie als Genießer erkennen kannst und was Du tun kannst, damit Dein Weingenuss nicht getrübt wird. Denn eines ist sicher: Je mehr Du über Weinfehler weißt, desto besser kannst Du Qualitätsunterschiede einschätzen, Rückschlüsse auf die Produktion ziehen und Fehlerquellen umgehen. Ob als Hobby-Sommelier, leidenschaftlicher Genießer oder interessierter Einsteiger – dieses Wissen bringt Dich auf das nächste Level im Weinerlebnis.

Das sind die 25 häufigsten Weinfehler
Inhaltsverzeichnis
- Korkfehler (Zapfen)
- Oxidation
- Reduktionsnoten
- Essigstich (flüchtige Säure)
- Brettanomyces (Brett)
- Mäuseln
- Böckser
- Lichtgeschmack
- Wärmeschaden (Hitzeeinwirkung)
- Frostschaden
- Schwefelfehler
- Milchsäurestich
- Sekundäraromen durch Fehlgärung
- UTA (untypische Alterungsnote)
- Mikrobieller Verderb
- Böser Holzton
- Stinker (H2S)
- Trübungen und Kristallbildung
- Übermäßiger Kohlensäuregehalt
- Fehlaromen durch unsaubere Filtration
- Metallischer Geschmack
- Fehlaromen durch Traubenfäule
- Geruch nach nassem Keller oder Schimmel
- Alterungsfehler durch Licht und Luft
- Lager- und Transportfehler
1. Korkfehler (Zapfen)
Der Korkfehler, im Volksmund als „Zapfen“ bekannt, ist wahrscheinlich der berühmteste und meistgefürchtete Weinfehler überhaupt. Er entsteht, wenn der Naturkorken durch den Stoff Trichloranisol (TCA) kontaminiert wird. Schon extrem kleine Mengen dieses Stoffes reichen aus, um den Wein nachhaltig zu beeinträchtigen. Für Dich als Genießer zeigt sich ein Korkfehler vor allem durch einen muffigen, modrigen Geruch, der an nassen Pappkarton, Keller oder feuchten Hund erinnert. Das eigentliche Aroma des Weines wird dabei fast vollständig überdeckt – die Frucht ist wie ausgelöscht, und selbst komplexe Weine wirken plötzlich leer, stumpf und leblos. Besonders ärgerlich ist, dass Du einen Korkfehler meist erst nach dem Öffnen entdeckst und der Fehler bei jeder Flasche auftreten kann, unabhängig von Preis oder Qualität. In Restaurants wird eine korkige Flasche in der Regel anstandslos ersetzt – zu Hause solltest Du den Wein lieber reklamieren, denn der Fehler ist nicht heilbar.
2. Oxidation
Oxidation ist ein häufiger Weinfehler, der durch zu viel Sauerstoffkontakt entsteht – sei es im Keller während der Herstellung, bei der Abfüllung oder nach dem Öffnen der Flasche. Sauerstoff lässt die im Wein enthaltenen Aromen altern, verwandelt frische Frucht in dumpfe, nussige oder sherryartige Noten und kann dazu führen, dass der Wein ranzig, fad und leblos wirkt. Besonders empfindlich gegenüber Oxidation sind Weißweine und Rosés, die schon nach kurzer Zeit an Farbe verlieren und ins Bräunliche oder Orangene abdriften. Bei Rotweinen sorgt Oxidation für eine Zunahme von Bitterstoffen und einen „müden“, abgeflachten Geschmack. Charakteristisch für oxidierte Weine ist ein Geruch nach Apfelschalen, Nüssen oder sogar Essig – und eine deutlich wahrnehmbare, fehlende Frische. Häufig ist zu erkennen, dass die Flasche vielleicht nicht korrekt gelagert oder zu lange offen stand. Für Dich als Genießer hilft hier nur: Flasche ausschenken und möglichst schnell konsumieren – oder bei starker Oxidation reklamieren.
3. Reduktionsnoten
Reduktionsnoten stellen das Gegenstück zur Oxidation dar. Hierbei fehlt dem Wein Sauerstoff, etwa weil er im Keller unter Luftabschluss reifte oder weil moderne Technik zur Vermeidung von Oxidation zu intensiv eingesetzt wurde. Die Folge sind Aromen, die an faules Ei, verbrannten Gummi, Knoblauch oder sogar an Kanalisation erinnern können. Besonders junge, in Edelstahl oder mit viel Schwefel ausgebauten Weine zeigen diese Noten. Während eine leichte Reduktion zu Anfang oft verfliegt – Du kannst den Wein einfach in ein Glas gießen und etwas schwenken – bleiben starke Reduktionsnoten oft beständig und machen den Wein schwer trinkbar. Manche Winzer setzen Reduktion gezielt als Stilmittel ein, doch wenn Du stechende, schwefelige oder gar giftige Gerüche feststellst, handelt es sich eindeutig um einen Fehler. Durch Belüften oder Dekantieren kannst Du manchmal retten, was zu retten ist – ansonsten hilft nur Umtausch.
4. Essigstich (flüchtige Säure)
Essigstich ist ein deutlicher Weinfehler, der durch die Aktivität von Essigsäurebakterien entsteht. Diese Mikroorganismen verwandeln im Wein enthaltenen Alkohol in Essigsäure und Acetaldehyd, was zu stechenden, aggressiven Essignoten führt. Der Geruch erinnert unweigerlich an Putzessig oder sauren Apfel und ist schon in kleinen Mengen unangenehm. Bei starkem Essigstich brennt der Wein im Abgang regelrecht im Hals und lässt jede Fruchtigkeit vermissen. Besonders empfindlich sind offene Flaschen, aber auch schlecht verschlossene oder lange gelagerte Weine sind betroffen. Ursache ist meist unsaubere Kellertechnik, ein defekter Korken oder eine Flasche, die zu warm aufbewahrt wurde. Auch wenn leichte, flüchtige Säure in manchen Weinstilen erlaubt ist (etwa bei natürlichen Weinen), gilt ein deutlicher Essigstich immer als Fehler. In diesem Fall solltest Du den Wein nicht mehr genießen und reklamieren.
5. Brettanomyces (Brett)
Brettanomyces, kurz Brett genannt, ist eine wilde Hefeart, die vor allem Rotweinen zusetzen kann. Brett produziert typische animalische und medizinische Aromen, die an Pferdeschweiß, Leder, Stall, Heftpflaster oder manchmal an Nelken erinnern. Während einige Weinliebhaber diese würzigen Noten in geringen Mengen als spannend empfinden, gilt Brett in hoher Konzentration als schwerer Fehler: Der Wein wird unangenehm, stumpf und verliert seine fruchtige Balance. Brett breitet sich gerne in alten oder schlecht gereinigten Holzfässern aus und kann sich im Weinkeller hartnäckig halten. In manchen Regionen, etwa im südlichen Rhônetal oder im Bordeaux, werden Brett-Noten gelegentlich sogar akzeptiert. Du solltest Dich allerdings nicht täuschen lassen: Wenn der Geruch nach Pferdestall überwiegt und die Frucht fast verschwunden ist, ist der Wein fehlerhaft. Im Zweifel hilft nur Entsorgen oder, falls möglich, Umtausch.
6. Mäuseln
Mäuseln ist einer der unangenehmsten und für viele kaum bekannte Weinfehler. Er tritt vor allem bei Naturweinen oder Weinen mit wenig Schwefelzusatz auf. Verursacht wird Mäuseln durch bestimmte Milchsäurebakterien, die während der Weinbereitung oder Flaschenlagerung Stoffe bilden, die beim Trinken einen Nagetier-ähnlichen, scharfen Geruch und Geschmack hinterlassen. Das Gemeine daran: Mäuseln ist meist erst nach dem Schlucken wahrnehmbar – im Nachhall entsteht plötzlich ein Geschmack nach Mäusekäfig, nassem Sägemehl oder Ammoniak. Für viele ist das extrem störend, denn die Fruchtigkeit und Frische werden komplett von diesem unappetitlichen Ton überdeckt. Da der Fehler meist auf einer mangelnden mikrobiellen Kontrolle im Keller beruht, sind insbesondere ungeschwefelte, spontan vergorene oder „wilde“ Weine betroffen. Du kannst diesen Fehler leider nicht beseitigen, sondern solltest betroffene Weine meiden.
7. Böckser
Der Böckser ist ein weit verbreiteter Weinfehler, der von schwefelhaltigen Verbindungen wie Schwefelwasserstoff verursacht wird. Verantwortlich ist häufig eine nicht optimal verlaufene Gärung, bei der die Hefen unter Stress stehen oder Nährstoffmangel herrscht. Typische Geruchsnoten reichen von faulen Eiern über faule Zwiebeln bis hin zu verbranntem Streichholz. Gerade bei Weinen, die bewusst unter Sauerstoffausschluss ausgebaut werden, ist ein leichter Böckser manchmal vorhanden und verschwindet nach Belüftung – etwa durch Schwenken oder Dekantieren. Bleibt der Fehler jedoch nach längerer Luftzufuhr bestehen, ist der Wein dauerhaft verdorben. Besonders empfindlich sind Weißweine, aber auch Rotweine können betroffen sein. Für Dich bedeutet das: Prüfe nach dem Öffnen, ob sich der Geruch verflüchtigt – wenn nicht, solltest Du den Wein nicht weiter trinken.
8. Lichtgeschmack
Lichtgeschmack ist ein Weinfehler, der vor allem bei Weiß- und Schaumweinen auftritt, wenn sie Licht – speziell UV-Strahlen – ausgesetzt sind. Selbst grüne oder braune Flaschen bieten keinen vollständigen Schutz, und in klaren Flaschen sind Weine besonders gefährdet. Der Kontakt mit Licht führt zu chemischen Reaktionen, bei denen schwefelhaltige Verbindungen entstehen, die den Wein unangenehm riechen lassen. Die Aromen erinnern an nasses Wolltuch, verbranntes Gummi oder sogar an gekochtes Gemüse. Für Dich als Genießer ist das ein eindeutiges Warnsignal, denn Lichtgeschmack macht den Wein bitter, dumpf und schlichtweg ungenießbar. Besonders empfindlich sind fruchtige, aromatische Weißweine wie Sauvignon Blanc oder Riesling. Achte daher darauf, Wein immer dunkel und kühl zu lagern, und verzichte auf längeres Sonnenbaden oder das Ausstellen in lichtdurchfluteten Räumen.
9. Wärmeschaden (Hitzeeinwirkung)
Wärmeschaden ist ein klassischer Fehler, der durch unsachgemäße Lagerung bei zu hohen Temperaturen entsteht. Wenn Wein längere Zeit Hitze – etwa im Sommer im Auto, auf der Fensterbank oder beim Transport – ausgesetzt ist, beschleunigen sich die Alterungsprozesse. Das führt dazu, dass Aromen abflachen, frische Fruchtnoten verschwinden und stattdessen marmeladige, gekochte oder karamellige Noten überwiegen. Farblich zeigt sich Wärmeschaden durch bräunliche oder trübe Töne, besonders bei Weißwein. Manchmal drückt die Hitze sogar den Korken leicht aus der Flasche, was ein sicheres Indiz ist. Ein solcher Wein wirkt schal, dumpf und oft unangenehm süßlich. Leider ist Wärmeschaden irreversibel – der Wein kann durch Kühlen nicht mehr gerettet werden. Lagere Deine Flaschen daher immer kühl, dunkel und möglichst erschütterungsfrei.
10. Frostschaden
Frostschaden entsteht, wenn Wein Temperaturen unter den Gefrierpunkt ausgesetzt wird. Besonders gefährlich ist das für Flaschen, die im Winter in unbeheizten Kellern, Garagen oder gar im Freien stehen. Durch die Ausdehnung des gefrierenden Weins kann der Korken herausgedrückt oder sogar das Glas gesprengt werden. Selbst wenn die Flasche äußerlich heil bleibt, hat der Frost den Wein innen bereits verändert: Die Frucht geht verloren, der Geschmack wird stumpf, wässrig und unausgewogen. Bei Rotwein zeigt sich zudem ein Abbau der Struktur und Farbe. Ein weiterer Nebeneffekt ist das Ausfallen von Kristallen (Weinstein), der zwar harmlos, aber optisch störend sein kann. Für Dich als Weinliebhaber gilt: Lagere Deinen Wein niemals an Orten, wo er Frost abbekommen könnte, und achte besonders im Winter auf stabile Temperaturen.
11. Schwefelfehler
Schwefel ist im Weinbau ein bewährtes Konservierungsmittel, das den Wein vor Oxidation und mikrobiellem Verderb schützt. Allerdings kann eine zu hohe Dosierung zu einem stechenden, chemischen Geruch führen, der an Streichhölzer, Gummi oder sogar Medikamente erinnert. Manche Menschen reagieren besonders empfindlich auf Schwefel – sie klagen über Kopfschmerzen oder allergische Symptome nach dem Genuss. Umgekehrt führt ein zu niedriger Schwefelgehalt dazu, dass der Wein rasch altert oder mikrobiell verdirbt, was sich in dumpfen, schalen Noten äußert. Idealerweise schmeckst Du Schwefel gar nicht, sondern profitierst von der Schutzwirkung. Stellst Du aber einen zu starken Schwefelton fest, ist der Wein vermutlich überdosiert – vor allem bei billigen Weinen kommt das vor. Naturweine sind dagegen oft unterdosiert und entsprechend anfällig für andere Fehler.
12. Milchsäurestich
Milchsäurestich entsteht durch einen unkontrollierten Befall milchsäurebildender Bakterien, die während oder nach der Gärung aktiv werden. Typische Aromen reichen von Joghurt, Butter, Käse bis hin zu Buttermilch oder sogar Sauerkraut. Die Textur des Weins kann schleimig, ölig oder dicklich wirken – ein deutlicher Unterschied zu der sonst gewünschten Frische. Besonders gefährdet sind Weine, die spontan vergären, zu wenig Schwefelzusatz aufweisen oder bei denen die Hygiene im Keller nicht ausreichend war. Milchsäurestich ist ein klarer Fehler und zerstört die Balance und Fruchtigkeit des Weins. Während eine malolaktische Gärung gewünscht sein kann, etwa um Säure zu mildern, ist der Milchsäurestich eine Überreaktion, die den Wein ungenießbar macht. In solch einem Fall bleibt nur: Finger weg!
13. Sekundäraromen durch Fehlgärung
Die Gärung des Weins ist ein komplexer Prozess, bei dem Hefe den Zucker in Alkohol umwandelt. Kommt es zu Störungen, etwa durch falsche Hefen oder Bakterien, entstehen Sekundäraromen, die nicht in den Wein gehören. Dazu zählen Gerüche nach Lösungsmittel, Klebstoff, Plastik oder sogar acetonartige Noten. Für Dich als Genießer ist das besonders unangenehm, weil der Wein dadurch stechend, scharf und unausgegoren wirkt. Ursache sind meist Hygienemängel, zu niedrige Temperaturen während der Gärung oder zu wenig Schwefel. Diese Fehler treten oft bei naturbelassenen, unfiltrierten oder spontan vergorenen Weinen auf. Betroffene Flaschen solltest Du nicht trinken – sie sind selten gesundheitsschädlich, aber machen definitiv keinen Spaß im Glas.
14. UTA (untypische Alterungsnote)
UTA, kurz für „untypische Alterungsnote“, ist ein Fehler, der vor allem bei Weißweinen auftritt und durch Stresssituationen während der Traubenreifung oder des Ausbaus ausgelöst wird. Typisch sind Aromen nach nassem Tuch, Fenchel, Bohnerwachs oder Waschmittel. Der Wein wirkt alt und leblos, obwohl er eigentlich noch frisch und jung sein sollte. Ursache sind in der Regel Stickstoffmangel im Weinberg, extreme Wetterbedingungen, zu starker Laubschnitt oder eine zu frühe Lese. Für Dich als Genießer sind Weine mit UTA kaum trinkbar, denn die Frucht und Lebendigkeit fehlen völlig. Achte beim Einkauf auf Weine aus ausgeglichenen Jahrgängen und frage im Zweifel nach, wie der Wein hergestellt wurde – so kannst Du das Risiko einer UTA reduzieren.
15. Mikrobieller Verderb
Mikrobieller Verderb umfasst verschiedene Fehler, die durch Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze verursacht werden. Typisch sind modrige, erdige oder schimmelige Gerüche, manchmal auch Noten von nasser Pappe oder fauligem Obst. Solche Fehler treten auf, wenn Hygienevorschriften im Weinkeller nicht beachtet werden, der Schwefelgehalt zu niedrig ist oder die Flasche undicht war. Für Dich kann mikrobieller Verderb gesundheitlich problematisch sein, besonders bei Schimmel oder Fäulnis. Betroffene Weine solltest Du entsorgen oder reklamieren. Moderne Kellertechnik und eine gute Qualitätskontrolle haben diesen Fehler seltener gemacht, aber ganz ausgeschlossen ist er nie – vor allem bei sehr alten oder billig abgefüllten Weinen solltest Du achtsam sein.
16. Böser Holzton
Holzausbau ist bei vielen Weinstilen gefragt, um Komplexität und Struktur zu gewinnen. Ein böser Holzton entsteht jedoch, wenn das Fass zu neu, schlecht getoastet oder unsauber ist. Der Wein nimmt dann unangenehme Aromen auf, die an verbranntes Holz, Rauch, Teer oder gar Schimmel erinnern. Auch alte, mehrfach genutzte Fässer können muffige, bittere oder modrige Noten abgeben. Für Dich ist das sofort spürbar: Statt harmonischer Röstaromen bekommst Du einen harten, aggressiven oder stumpfen Geschmack, der die Frucht komplett überdeckt. Hochwertige Winzer setzen auf eine ausgewogene Balance und frische Fässer – bei billigem Barrique wird oft am Holz gespart. Frage ruhig nach dem Ausbau, wenn Du empfindlich auf Holznoten reagierst.
17. Stinker (H2S)
Der Stinker ist ein Fehler, der dem Wein einen Geruch nach faulen Eiern, Kanalisation oder verbranntem Gummi verleiht. Verantwortlich ist Wasserstoffsulfid (H2S), das bei Sauerstoffmangel während der Gärung oder durch Nährstoffmangel im Most entsteht. Besonders betroffen sind Weine, die stark reduktiv ausgebaut werden oder aus wenig reifem Lesegut stammen. Für Dich als Genießer ist der Stinker ein klares Alarmsignal: Auch nach längerem Lüften oder Dekantieren verschwindet der Geruch nicht. Während ein leichter Stinker manchmal durch kräftiges Schwenken verfliegt, bleibt ein ausgeprägter Fehler bestehen
. Stinker machen Weine praktisch ungenießbar und sind nicht zu retten – hier hilft nur Umtausch oder Entsorgung.
18. Trübungen und Kristallbildung
Trübungen und Kristallbildung sind zwar nicht immer klassische Fehler, können aber als solche wahrgenommen werden. Trübungen entstehen durch Schwebstoffe, Hefepartikel oder eine Nachgärung in der Flasche. Besonders Naturweine sind davon betroffen, ebenso wie Weine, die nicht oder nur minimal filtriert wurden. Kristallbildung (Weinstein) ist harmlos, sieht aber im Glas wenig attraktiv aus. Du erkennst Weinstein an klaren, glitzernden Kristallen am Flaschenboden oder Korken. Bei Trübungen hingegen solltest Du vorsichtig sein – sie können auf mikrobiellen Befall, Nachgärung oder unsaubere Filtration hindeuten. Probieren kannst Du solche Weine vorsichtig – schmecken sie seltsam, lass lieber die Finger davon.
19. Übermäßiger Kohlensäuregehalt
Eine leichte Perlage kann bei vielen Weiß- und Roséweinen durchaus angenehm sein und für Frische sorgen. Übermäßiger, ungewollter Kohlensäuregehalt hingegen ist ein klarer Fehler. Ursache ist meist eine nicht abgeschlossene Gärung, zu viel Restzucker oder unsaubere Filtration, die Hefen in der Flasche zurücklässt. Solche Weine schäumen beim Öffnen stark, perlen im Glas, obwohl sie eigentlich still sein sollten, und wirken unangenehm spritzig. Besonders störend ist das bei Rotweinen oder gereiften Weißweinen, bei denen Kohlensäure nichts verloren hat. Als Genießer solltest Du solche Flaschen reklamieren oder – falls es sich um junge, frische Weine handelt – den Fehler tolerieren, sofern der Geschmack ansonsten stimmig ist.
20. Fehlaromen durch unsaubere Filtration
Die Filtration ist ein wichtiger Schritt in der Weinbereitung, um Klarheit und Stabilität zu garantieren. Wird dabei nachlässig gearbeitet oder sind Filtermaterialien nicht sauber, können Fehlaromen entstehen. Typisch sind Aromen von Papier, Pappe, Staub oder medizinisch-sterile Noten, die den Wein leblos und fade machen. Ursache sind Rückstände im Filter, die auf den Wein übergehen, oder sogar Rückstände von Reinigungsmitteln. Für Dich als Genießer macht sich das durch einen dumpfen, papierartigen Geschmack bemerkbar. Leider sind solche Fehler nicht reversibel – betroffen sind vor allem Massenweine oder Weine aus großer Produktion. Ein Grund mehr, auf sorgfältig hergestellte Weine zu achten.
21. Metallischer Geschmack
Ein metallischer Geschmack im Wein ist äußerst unangenehm und lässt sich meist sofort im Mund erkennen. Ursache sind Eisenionen, die aus verunreinigten Geräten, alten Leitungen oder unsachgemäßer Lagerung stammen können. Besonders betroffen sind Weine, die in schlecht gewarteten Tanks, alten Pressen oder mit Metallteilen in Kontakt kamen. Der Geschmack erinnert an Blut, Eisen oder rostiges Werkzeug. Für Dich als Genießer bedeutet das: Dieser Wein ist nicht mehr genießbar und sollte reklamiert werden. Moderne Technik und strenge Hygiene machen den Fehler heute selten, doch in älteren oder billig produzierten Weinen kann er vorkommen.
22. Fehlaromen durch Traubenfäule
Wenn Trauben bereits vor der Lese von Fäulnis, Schimmel oder Botrytis befallen sind und dennoch verarbeitet werden, gelangen deren Stoffe in den Wein. Während Edelfäule (Botrytis cinerea) für Süßweine gewünscht ist, führen andere Fäulniserreger zu muffigen, schimmeligen oder modrigen Aromen. Für Dich als Genießer bedeutet das, dass der Wein dumpf, bitter oder unangenehm nach Keller riechen und schmecken kann. Meist ist das auf schlechtes Lesegut, feuchte Weinberge oder unsaubere Ernte zurückzuführen. Solche Fehler sind nicht mehr reparabel – der Wein ist nicht gesund und sollte nicht konsumiert werden.
23. Geruch nach nassem Keller oder Schimmel
Der Geruch nach nassem Keller, feuchtem Karton oder Schimmel kann im Wein verschiedene Ursachen haben. Oft steckt eine Verunreinigung durch Mikroben, Schimmelpilze oder unsaubere Fässer dahinter. Auch Lagerung in feuchten Kellern, verschimmelte Korken oder Flaschen, die Kontakt zu modrigen Umgebungen hatten, sind verantwortlich. Für Dich ist das sehr störend, denn dieser Geruch legt sich sofort auf Nase und Gaumen und macht das Weinerlebnis unangenehm. Schimmelsporen im Wein sind zudem gesundheitlich bedenklich. In solchen Fällen solltest Du den Wein umgehend entsorgen und keinesfalls trinken.
24. Alterungsfehler durch Licht und Luft
Weine altern im Laufe der Zeit, aber unter ungünstigen Bedingungen kann die Alterung zu Fehlern führen. Besonders durch Licht, Temperaturschwankungen und zu viel Sauerstoffkontakt entstehen dumpfe, fade, oxidative Noten, die an Apfelmost, altes Obst oder sogar Sherry erinnern. Die Frucht ist verschwunden, die Säure abgebaut und der Wein wirkt kraftlos. Für Dich bedeutet das: Achte auf eine optimale Lagerung – kühl, dunkel und erschütterungsfrei. Insbesondere helle, empfindliche Weißweine sind gefährdet. Trifft ein Wein diese Alterungsfehler, ist er meist nicht mehr zu retten.
25. Lager- und Transportfehler
Lager- und Transportfehler sind keine klassischen Weinfehler, beeinträchtigen aber immer wieder die Qualität. Unsachgemäße Lagerung – etwa zu hohe Temperaturen, Temperaturschwankungen oder Erschütterungen beim Transport – führen dazu, dass sich im Wein Aromen abbauen, frische Noten verloren gehen oder Fehler wie Wärmeschaden, Oxidation oder Trübungen entstehen. Besonders empfindlich sind hochwertige Weine und Weine mit Naturkork. Für Dich heißt das: Achte beim Kauf auf den Zustand der Flasche, die Herkunft und vermeide Weine, die offensichtlich falsch gelagert wurden (z.B. Korken steht raus, Wein ist trüb, Flasche klebt). Eine bewusste Auswahl schützt Dich vor unerfreulichen Überraschungen beim Öffnen.
Tabelle: Die 25 häufigsten Weinfehler im Überblick
Weinfehler | Typische Merkmale | Ursache |
---|---|---|
Korkfehler (Zapfen) | Muffig, nasser Karton, dumpfe Frucht | Kontaminierter Korken (TCA) |
Oxidation | Braune Farbe, Sherry, dumpf | Sauerstoffkontakt |
Reduktionsnoten | Faules Ei, Gummi, Knoblauch | Sauerstoffmangel, Schwefelverbindungen |
Essigstich | Stechend, Essig, scharfer Abgang | Essigsäurebakterien |
Brettanomyces (Brett) | Pferdeschweiß, Stall, Leder | Wilde Hefen, unsaubere Fässer |
Mäuseln | Mäusekäfig, Sägemehl, Ammoniak | Milchsäurebakterien |
Böckser | Faule Eier, Zwiebel, Streichholz | Gärprobleme, Schwefelwasserstoff |
Lichtgeschmack | Bitter, dumpf, verbranntes Gemüse | Lichteinwirkung (UV) |
Wärmeschaden | Marmeladig, gekocht, braun, dumpf | Zu hohe Temperaturen |
Frostschaden | Wässrig, farblos, wenig Frucht | Einfrieren des Weins |
Schwefelfehler | Chemisch, stechend, Gummi | Über- oder Unterdosierung von Schwefel |
Milchsäurestich | Joghurt, Butter, käsig, schleimig | Milchsäurebakterien |
Fehlgärung/Sekundäraromen | Lösungsmittel, Aceton, Plastik | Falsche Hefen, schlechte Hygiene |
UTA (untypische Alterungsnote) | Nasses Tuch, Fenchel, Bohnerwachs | Stickstoffmangel, Stress |
Mikrobieller Verderb | Modrig, erdig, schimmelig | Mikroben, Bakterien, schlechte Hygiene |
Böser Holzton | Rauch, Teer, Schimmel, muffig | Schlechte Fässer, falscher Holzeinsatz |
Stinker (H2S) | Faule Eier, Gummi, Kanalisation | Wasserstoffsulfid, Gärprobleme |
Trübungen und Kristallbildung | Trüb, Partikel, Kristalle, Weinstein | Nachgärung, unfiltriert, natürliche Ablagerung |
Übermäßiger Kohlensäuregehalt | Schäumend, prickelnd, unerwünscht | Nachgärung, Hefen in Flasche |
Unsachgemäße Filtration | Papier, Staub, steril, dumpf | Verunreinigte Filter, Nachlässigkeit |
Metallischer Geschmack | Blut, Eisen, rostig | Eisenionen, Metallkontakt |
Fehlaromen durch Traubenfäule | Muffig, modrig, schimmelig | Faule Trauben, Schimmel |
Nasser Keller/Schimmelgeruch | Schimmel, Keller, feuchte Pappe | Mikroben, unsaubere Fässer |
Alterungsfehler durch Licht/Luft | Dumpf, alt, oxidiert, fade | Schlechte Lagerung, Licht, Sauerstoff |
Lager-/Transportfehler | Schal, dumpf, Trübungen, Aromaverlust | Falsche Lagerung/Transport, Temperaturschwankungen |