Der Einzug eines Wichtels zu Weihnachten – Wie funktioniert der Brauch?
Wer vor hat über die Adventzeit einen Wichtel bei sich einziehen zu lassen, der sollte am besten frühzeitig beginnen sich über die Details Gedanken zu machen. So will nicht nur gut überlegt sein, welche Ideen, Streiche und Überraschungen der temporäre Mitbewohner vorbereiten könnte, sondern auch wie die Weihnachtswichtel Tür gestaltet werden soll. Immerhin verzichten viele Eltern darauf diese zu kaufen, sondern basteln diese lieber selbst, zumeist mit Eisstielen als Grundgerüst.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem skandinavischen Brauch des Weihnachtswichtels und wie genau funktioniert die Sache eigentlich?
Der Weihnachtswichtel als Adventkalender
In den skandinavischen Ländern dient der Weihnachtswichtel anstelle des Adventkalenders, um den Kindern die Wartezeit auf den Weihnachtsmann zu verkürzen. Dabei hält dieser aber nicht nur an jedem Tag eine Überraschung in Form einer Süßigkeit bereit, sondern ist auch für kleine Streiche und Schabernack bekannt.
Hierzulande wird Adventkalender und Weihnachtswichtel aber zumeist parallel verwendet, weswegen der Fokus des Wichtels eben mehr auf dem Schabernack und anderweitigen Überraschungen liegt. Neben den Streichen sind es aber vor allem allerlei Aktivitäten im Wichtelformat, die bei den Kindern für Unterhaltung und Staunen sorgen. So hackt der Weihnachtswichtel schon einmal in seinem Garten Holz, stellt Stühle und Tisch auf, backt Kekse, schmückt einen kleinen Weihnachtsbaum, etc.
Das alles passiert natürlich immer über Nacht, während die Kinder schlafen, weil Weihnachtswichtel von Menschen nicht gesehen werden dürfen.
Wie zieht ein Weihnachtswichtel bei einer Familie ein?
Normalerweise stellt man als Familie zunächst einmal ein sogenanntes Wichtellicht auf, um einen Weihnachtswichtel, normalerweise Ende November, anzulocken. Dabei handelt es sich oft um ein Einmachglas, das man möglichst „wichtelig“, z.B. durch eine Wichtelsilhouette, Moos, Baumrinde, etc., dekoriert und dann darin eine Kerze oder Teelicht platziert (alternativ ein LED-Teelicht).
Ist das Anlocken erfolgreich, so kann man an einem Morgen plötzlich eine Wichteltür, zumeist direkt über der Sockelleiste, entdecken.
Üblicherweise verfügt diese auch über eine Leiter, welche sie für den Wichtel besser zugänglich macht und einen Postkasten, in welchem man einen Brief zum Einzug finden kann, durch den sich der Weihnachtswichtel vorstellt und erklärt wer er ist und was er so tut.
Was macht der Wichtel eigentlich?
Die bewährte Geschichte ist, dass der Wichtel ein Helfer des Weihnachtsmannes ist, der überprüfen soll, ob die Kinder denn auch wirklich schön brav sind und es verdienen schlussendlich zu Weihnachten beschenkt zu werden. So kann es eben auch passieren, dass er die Kinder in seinen regelmäßigen Briefen ermahnt werden oder er ihnen gar einen Streich spielt, wenn sie nicht auf ihre Eltern hören.
Der Auszug des Weihnachtswichtels findet normalerweise direkt am Heiligen Abend statt, allerdings bringen es viele Eltern nicht übers Herz den Beuch zu plötzlich enden zu lassen. Aus diesem Grund bleiben viele Wichtel dann doch noch etwas länger und bereiten die Kinder schonend auf den Auszug vor, indem sie Tag für Tag immer mehr ihrer Sachen verschwinden lassen, bis zuletzt nur noch die Wichteltür selbst vorhanden ist.
Meist gibt es dann zum Abschied noch ein Geschenk und einen Brief für die Kinder, in welchem er ankündigt auch im nächsten Jahr wieder in ihren Haushalt einzuziehen.