KFZ-Versicherung trotz negativer Schufa
Jeder, der in Deutschland ein Auto zulässt, muss dafür eine Haftpflichtversicherung abschließen. Wie bei vielen anderen Vertragsangelegenheiten auch, holen die Kfz-Versicherer vor dem Abschluss des Vertrages eine Schufa-Auskunft ein. Doch nicht bei jedem fällt die Auskunft positiv aus. Besonders bei massiver Überschuldung oder bei ausstehenden und überzogenen Ratenzahlungen übermittelt die Schufa eine negative Bonität an die Versicherung. Was bei Handyverträgen und Finanzierungsangelegenheiten oft dazu führt, dass man als Kunde abgelehnt wird, ist bei einer Kfz-Versicherung nicht so ganz einfach. Schließlich gibt es in Deutschland eine gesetzlich vorgeschriebene Versicherungspflicht für Autos. Dieses gilt allerdings nur für die Kfz-Haftpflichtversicherung. Die Teilkasko, Vollkasko und sonstigen Zusatzbausteine (z.B. Insassenunfallversicherung) wird in diesen Fällen oft abgelehnt. Zu groß die Sorge seitens der Versicherer, dass der Versicherungsnehmer seinen Pflichten, also der pünktlichen Bezahlung der Versicherungsbeiträge nicht oder nur schleppend nachkommen wird.
Unser Ratgeber „Informationen zu KFZ Versicherungen ohne Schufa“ gibt Ihnen zu diesem Thema wertvolle Informationen und Tipps.
Was genau ist eine Schufa-Auskunft?
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Schufa ist die Abkürzung für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherheit“. Die Schufa ist eine private Agentur für Wirtschaftsauskünfte. Die meisten Bürger, die mal mit Verträgen, Finanzierungen und Konten bei den Banken in Erscheinung getreten sind, werden bei der Schufa namentlich geführt. Es werden allerhand Daten über z.B. Kredite, Finanzierungen, Girokonten, Versicherungsverträge, aber auch Mobilfunkverträge gesammelt und erfasst. Die Schufa hat ein ausgeklügeltes System, dass die sogenannte Bonität ermittelt. Überfällige und ausstehende Zahlungen bzw. Ratenzahlungen führen z.B. zu negativen Einträgen. Dieses kann dazu führen, dass Ihre Bonität, also Zahlungsfähigkeit, angezweifelt wird. Ein Beispiel: Sie haben einen großen Hauskredit über 25 Jahre laufen und zudem eine Kfz-Finanzierung. Es stehen Raten von mehreren Monaten aus. Dieses kann sehr schnell dazu führen, dass Sie keine weiteren Verträge abschließen können, da der Geschäftspartner davon ausgehen muss, wenn Sie die alten Forderungen schon nicht mehr begleichen können, dass Sie neu abgeschlossene Verträge aktuell ebenfalls nicht mehr bedienen können. Bei Vertragsabschlüssen gibt es im Kleingedruckten fast immer die Schufa-Klausel. Hiermit willigen Sie ein, dass der Vertragspartner einige der Vertragsdaten an die Schufa übermittelt und seinerseits ebenfalls eine elektronische Anfrage bei der Schufa stellen wird, um sich über Ihre Zahlungsfähigkeit zu informieren. Wollen Sie die Schufa-Klausel verweigern, werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den Versicherungsvertrag von der Gegenseite nicht unterschrieben bekommen.
Kann man eine Kfz-Versicherung mit schlechter Schufa abschließen?
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Kfz-Haftpflichtversicherung für das Auto in Deutschland vorgeschrieben. Diese kann man Ihnen also nicht verweigern, falls Sie eine negative Schufa vorweisen. Liegt allerdings eine Privatinsolvenz vor, kann die Versicherungsgesellschaft den Abschluss jedoch komplett verweigern, was Sie wohl auch immer machen wird. Bei einer Insolvenz liegt eine komplette Zahlungsunfähigkeit seitens des Versicherten vor.
Was bedeutet eine negative Schufa für die Autoversicherung?
Wird man Ihnen mit einer negativen Schufa-Auskunft bei einem Kredit- bzw. Finanzierungsvertrag (z.B. mit Ratenzahlung) den Vertragsabschluss verweigern, so hat dieses bei einer Autoversicherung weniger gravierende Auswirkungen. Inwiefern man Ihnen zusätzlichen Versicherungsschutz verweigern wird, hängt stark von der Versicherung und von Ihrem Schufa-Score ab. Von daher sollten Sie bei einer schlechten Schufa immer Angebote von mehreren Versicherungen einholen. Sehr beliebt sind Kfz Versicherungs-Vergleichsseiten. Hier können Sie nach Eingabe Ihrer Daten, das für Sie beste und günstigste Angebot finden.
Bei einer negativen oder schlechten Schufa werden seitens der Versicherung oft folgende zusätzliche Versicherungen verweigert oder folgende Modalitäten auferlegt:
- Der Abschluss einer Vollkaskoversicherung wird abgelehnt
- Der Abschluss einer Teilkaskoversicherung wird abgelehnt
- Zusatzleistungen wie z.B. eine Insassenunfallversicherung etc. können Sie nicht abschließen
- Der Versicherer verlangt die Zahlung der Beiträge mit jährlicher Zahlungsweise
- Rabatte und vergünstigte Sonderkonditionen werden Ihnen nicht angeboten
- Die Deckungssumme wird auf das gesetzliche Minimum eingeschränkt
Tipp: Versichern Sie Ihr Auto über eine andere Person
Verweigert der Versicherer Ihnen wegen geringer Bonität einer negativen bzw. schlechten Schufa einen erweiterten Versicherungsschutz, wie z.B. Teilkasko, Vollkasko usw. können Sie Ihr Fahrzeug auch über eine andere Person versichern. Vorausgesetzt, dass derjenige einen akzeptablen Schufa-Score hat. Empfehlenswert sind hier z.B. Ehepartner, Eltern oder Kinder. Dieses ist legal und eine sinnvolle Alternative, falls Sie ein teures Auto nicht nur mit der Haftpflicht versichern wollen, sondern besonders im Falle eines selbst verschuldeten Totalschadens abgesichert sein wollen.