Muss man Sellerie schälen?

Sellerie ist ein echter Allrounder in der Küche. Ob als aromatischer Teil einer Suppengrundlage, geraspelt im Salat oder in Form von knusprigen Sticks: Diese Gemüsepflanze liefert viele Vitamine und Mineralstoffe und bringt einen unverwechselbaren Geschmack in deine Gerichte. Doch die Frage, ob man Sellerie tatsächlich immer schälen muss, führt nicht selten zu Unsicherheiten. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Unterschiede es zwischen Knollensellerie und Stangensellerie gibt, wie du am besten mit den verschiedenen Bestandteilen umgehst und wann es wirklich sinnvoll ist, die Schale zu entfernen. So kannst du Sellerie in all seinen Facetten optimal nutzen und erhältst gleichzeitig einen Einblick in seine gesundheitlichen Vorteile und den kulinarischen Reichtum.

muss-man-sellerie-schaelen-690x436 Muss man Sellerie schälen?

Muss man Sellerie schälen?

Inhaltsverzeichnis

  1. Eine kurze Einordnung: Knollen- vs. Stangensellerie
  2. Muss man Knollensellerie wirklich schälen?
  3. Wenn die Schale bleibt: Vor- und Nachteile
  4. Stangensellerie – was gilt hier?
  5. Wie du Sellerie richtig putzt und vorbereitest
  6. Tipps zur Lagerung von Sellerie
  7. Nährstoffe und Gesundheitsaspekte
  8. Verwendung in der Küche
  9. Beliebte Sellerie-Rezepte und Ideen
  10. Fazit: Wann das Schälen sinnvoll ist

1. Eine kurze Einordnung: Knollen- vs. Stangensellerie

Wenn du dich fragst, ob du Sellerie schälen musst, ist es hilfreich, zwei Hauptvarianten zu unterscheiden: Knollensellerie und Stangensellerie (auch Bleichsellerie genannt). Beim Knollensellerie handelt es sich um die große, runde Wurzelknolle, die in der Gemüseabteilung auffällt, weil sie oft recht knorrig und erdig wirkt. Diese Knolle ist eigentlich ein verdickter Teil des Wurzelstocks und bringt ein kräftiges Aroma mit, das in Suppen, Eintöpfen oder als Püree verwendet wird.
Stangensellerie dagegen ist der grüne, oft saftige Stangengemüse-Teil der Pflanze. Im Supermarkt findest du ihn meist in Bündeln, die aus mehreren gerippten Stängeln bestehen. Der Geschmack ist deutlich milder als beim Knollensellerie, doch ebenso charakteristisch und in vielen Gerichten beliebt. Seine Konsistenz ist knackig und fasrig, was ihn vor allem roh in Salaten oder als Dip-Gemüse attraktiv macht.
Beide Varianten stammen von derselben Pflanzenfamilie ab und teilen sich manche Eigenschaften – dennoch unterscheiden sie sich in Aussehen, Geschmack und Verwendung. Gerade beim Thema Schälen ist es wichtig zu wissen, dass Knollensellerie eine feste, oft grobstrukturierte Schale besitzt, während Stangensellerie im Wesentlichen nur eine dünne Außenhaut hat. Diese Unterschiede wirken sich auf die Frage aus: „Muss ich Sellerie eigentlich immer schälen?“

2. Muss man Knollensellerie wirklich schälen?

Bei Knollensellerie handelt es sich in den meisten Rezepten um den klassischen „Suppen- oder Eintopfgemüse“-Teil. Vielleicht kennst du ihn als Bestandteil des Suppengrüns, das du zusammen mit Karotten, Lauch und Petersilienwurzel nutzt. Oft siehst du, dass Köche und Hobbyköche die braune, erdige Schale komplett entfernt haben, bevor sie die Knolle in Stücke schneiden. Tatsächlich wird Knollensellerie meist geschält, weil die Schale sehr fest und häufig verschmutzt ist.
Da Knollensellerie unter der Erde wächst, können sich Erde, kleine Steinchen oder andere Fremdkörper in den feinen Rillen festsetzen. Hinzu kommt, dass die Schale oft sehr faserig ist und sich beim Kochen nicht gut zersetzt. Wenn du die Schale dranlässt, wird das Endergebnis mitunter körnig oder unappetitlich. Darüber hinaus kann es sein, dass die Schale an einigen Stellen leicht bitter schmeckt. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie ungenießbar ist – in manchen Küchen wird ein gut gereinigter Teil der Schale etwa für Fonds mitgekocht, um ein intensives Aroma zu erzielen.
In der Regel gilt aber: Wenn du Knollensellerie in Scheiben oder Würfeln verwenden willst, empfiehlt es sich, nach dem groben Putzen eine dünne, aber gründliche Schicht der Schale abzutragen. So hast du das reine, helle Fruchtfleisch, das sich leicht weiterverarbeiten lässt, ohne dass dich Erde, Fäden oder harte Schalenstücke stören. Ob das Messer oder ein Sparschäler zum Einsatz kommt, hängt vom individuellen Belag der Knolle ab – bei sehr knorrigen Sellerieexemplaren ist das Messer oft effektiver.

3. Wenn die Schale bleibt: Vor- und Nachteile

Interessanterweise gibt es durchaus Rezepte und Zubereitungsarten, bei denen du die Schale vom Knollensellerie nicht vollständig entfernst. Vor allem, wenn du ihn im Ganzen im Ofen garst oder grillst, kann die Schale eine Art natürliche Hülle sein, die das Innere vor Austrocknung schützt und gleichzeitig Aromastoffe speichert. Nach dem Garen lässt sich der Sellerie meist viel leichter schälen oder du schöpfst das weiche Innere einfach mit einem Löffel aus. Auf diese Weise sparst du Zeit bei der Vorarbeit und profitierst von einem intensiveren Geschmack.
Allerdings musst du bedenken, dass Sellerie aus dem Supermarkt oder vom Markt möglicherweise Rückstände von Erde oder Düngemitteln auf der Schale hat. Wenn du diese nicht gründlich entfernt hast, können unliebsame Stoffe in dein Gericht gelangen. Aus diesem Grund ist eine sehr sorgfältige Reinigung unverzichtbar, falls du die Schale mitverwenden möchtest. Eine Bio-Qualität kann hier eine gewisse Sicherheit bieten, dass weniger chemische Spritzmittel eingesetzt wurden. Letztlich kannst du gut abwägen, ob du lieber auf Nummer sicher gehst und die Schale vor dem Kochen entfernst oder ob du den potenziellen Geschmacksvorteil nutzen möchtest und Sellerie samt Schale garst.

4. Stangensellerie – was gilt hier?

Bei Stangensellerie ist das Thema Schälen etwas weniger eindeutig. Generell brauchst du Stangensellerie nicht zu schälen, da die Außenhaut relativ zart ist. Dennoch sind einige Personen empfindlich gegenüber den Fäden, die besonders an den Außenseiten der Stangen verlaufen. Das kann beim Kauen zu einem „faserigen“ Gefühl führen, das manche als unangenehm empfinden. Du kannst diese Fäden jedoch leicht entfernen, indem du einen kleinen Schnitt am oberen Ende der Stange machst und dann vorsichtig mit dem Messer oder einem Sparschäler die Fäden herunterziehst.
Ob du das tun solltest, hängt ganz von deinen Vorlieben ab und davon, wie du den Stangensellerie verwenden möchtest. Als Rohkost, etwa in einem Salat oder zum Dippen, stören die Fäden meist stärker, weil sie nicht weichgekocht werden. Wenn du vorhast, den Sellerie zu dünsten, zu braten oder in einer Suppe zu verwenden, werden die Fäden während des Kochvorgangs größtenteils weich und sind dann weniger problematisch. Es gibt auch regionale Unterschiede: In manchen Küchen oder Kochtraditionen wird Stangensellerie stets „entfädelt“, während andere dieses Vorgehen für unnötig halten. Probiere beide Varianten aus und finde heraus, was dir am besten schmeckt.

5. Wie du Sellerie richtig putzt und vorbereitest

Bevor du deine Sellerieknolle oder Stangen verwendest, solltest du sie in jedem Fall gründlich säubern. Bei Knollensellerie entfernst du zunächst mit einem Messer grobe Erdreste und schneidest eventuell vorhandene Wurzeln ab. Danach kannst du das Messer oder einen Gemüsesparschäler nutzen, um die äußere Schicht abzuschälen. Versuche, dabei nicht zu tief zu schneiden, um nicht zu viel vom aromatischen Fleisch zu verlieren.
Beim Stangensellerie reicht es meist, die Stangen unter fließendem Wasser abzuspülen. Achte besonders auf die Bereiche zwischen den Rippen, in denen sich kleine Schmutzpartikel verstecken können. Anschließend tupfst du die Stangen trocken. Wenn du die Fäden entfernen willst, kannst du das von beiden Enden her ausprobieren, da die Fäden in beide Richtungen verlaufen können. Manchmal reicht es schon, die äußeren, dickeren Stangen abzutrennen und aufzufasern, während die inneren, hellgrünen oder gelblichen Stangen ohnehin zarter sind und weniger Fäden haben.
Während des Putzens fällt vielleicht auf, dass Stangensellerie an den unteren Enden holzig sein kann. Schneide diesen Teil einfach ab. Bei Knollensellerie kannst du je nach Rezept entscheiden, ob du Scheiben, Würfel oder Stifte benötigst. Achte immer darauf, dass deine Messer scharf sind, damit du schnell und präzise arbeiten kannst.

6. Tipps zur Lagerung von Sellerie

Wenn du Sellerie richtig lagerst, bleibt er länger frisch und du kannst auch den Schälschritt besser planen. Knollensellerie lässt sich im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu zwei Wochen aufbewahren, wenn du ihn in ein feuchtes Tuch wickelst. Er verliert allerdings mit der Zeit an Feuchtigkeit und kann schrumpelig werden, was das Schälen und Putzen erschwert. Gekochter Sellerie oder bereits geschälter und in Stücke geschnittener Sellerie hält sich in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank etwa drei bis vier Tage.
Stangensellerie mag es ebenfalls kühl, doch ist er in puncto Feuchtigkeit etwas empfindlicher. Am besten wickelst du ihn locker in ein feuchtes Küchenpapier und legst ihn ins Gemüsefach. So bleibt er schön knackig und dir bleibt mehr Zeit zu entscheiden, ob du die Fäden abziehst oder nicht. Auch hier kannst du bereits geschnittene Stücke im Kühlschrank aufbewahren, solltest sie jedoch innerhalb weniger Tage verbrauchen. Ein Tipp: Wenn Stangensellerie zu weich wird, kannst du ihn kurz in kaltes Wasser legen, damit er ein Stück weit wieder knackiger wird.

7. Nährstoffe und Gesundheitsaspekte

Sellerie – ob Knollen- oder Stangensellerie – ist nicht nur aromatisch, sondern auch reich an wertvollen Nährstoffen. Er enthält Vitamin K, einige B-Vitamine, Folsäure und Mineralstoffe wie Kalium und Calcium. Darüber hinaus sind vor allem im rohen Stangensellerie Ballaststoffe vorhanden, die eine gute Verdauung unterstützen können. Wenn du Sellerie aus regionalem Anbau und in Bio-Qualität beziehst, kannst du dir sicher sein, dass du ein Naturprodukt mit vergleichsweise wenig chemischen Rückständen erhältst.
Die Schale selbst kann zusätzliche sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die dem Körper möglicherweise nutzen. Allerdings ist der Unterschied zum geschälten Sellerie in vielen Fällen nicht so gravierend, dass du rein aus gesundheitlichen Gründen die Schale unbedingt mitverwenden müsstest. Viel wichtiger ist, dass du Sellerie – egal ob geschält oder ungeschält – regelmäßig in deinen Speiseplan integrierst, um von seinen Vitaminen und Mineralstoffen zu profitieren. Da Sellerie einen geringen Kaloriengehalt hat und gleichzeitig für ein anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen kann, ist er für gesundheitsbewusste Menschen oft ein guter Begleiter in Salaten, Suppen oder rohen Snacks.

8. Verwendung in der Küche

Die Einsatzmöglichkeiten für Sellerie sind extrem vielfältig. Knollensellerie ist eine klassische Suppenzutat und bildet mit Möhren, Lauch und Zwiebeln eine perfekte Basis für Brühen und Eintöpfe. Er lässt sich aber auch zu Püree verarbeiten oder in Form von Schnitzeln panieren und braten, was vor allem in der vegetarischen Küche beliebt ist. Wenn du mal etwas Neues ausprobieren möchtest, kannst du Knollensellerie in dünne Scheiben schneiden und im Ofen rösten – ein köstlicher, leicht karamellisierter Geschmack ist dir sicher.
Stangensellerie hingegen ist ideal für rohe Zubereitungen. Du kannst ihn in kleine Stücke schneiden und in Salate geben oder zusammen mit Karottensticks und Dip-Soßen servieren. Besonders beliebt ist Stangensellerie in Green Smoothies, weil er einen würzigen Akzent setzen kann, ohne den ganzen Drink zu dominieren. Genauso gut kannst du ihn aber anbraten oder dünsten, zum Beispiel als Beilage zu Fisch oder Geflügel. Das Schöne an Stangensellerie ist, dass er eine leichte Frische und Knackigkeit in viele Rezepte bringt, wenn du ihn nicht zu lange garst.

9. Beliebte Sellerie-Rezepte und Ideen

Vielleicht fragst du dich, welche konkreten Gerichte du mit Sellerie umsetzen kannst. Ein Klassiker ist sicher die Selleriecremesuppe, bei der Knollensellerie zusammen mit Brühe, Zwiebeln und Sahne zu einer feinen, cremigen Suppe püriert wird. Wenn du gerne Fleisch isst, könntest du ein Rindfleisch-Suppenfond mit Knollensellerie und anderem Wurzelgemüse ansetzen und daraus ein kräftiges Gulasch kreieren. Für Fans der vegetarischen Küche bieten sich Sellerieschnitzel an, die du durch eine Panade aus Ei und Semmelbröseln schick aufmotzen kannst.
Stangensellerie wiederum findet seinen Platz in angesagten Bowls, gemischt mit Quinoa, Avocado und einer leichten Vinaigrette. Wenn du würzige Gerichte magst, probiere doch mal ein asiatisches Wok-Gericht aus, bei dem der Stangensellerie in dünnen Scheiben kurz mitgebraten wird, um seine Bissfestigkeit zu erhalten. Ein beliebter Klassiker aus der US-Küche ist „Buffalo Chicken Wings“ mit Stangensellerie und Blauschimmeldip. Hier dient der Sellerie als knackig-frisches Element, das die Schärfe der Wings ausgleicht. Egal ob du ein traditionelles Rezept umsetzt oder etwas Neues ausprobieren möchtest, Sellerie kann dank seines einzigartigen Aromas eine überraschend vielseitige Rolle spielen.

10. Fazit: Wann das Schälen sinnvoll ist

Ob du Sellerie schälen musst oder nicht, hängt vom konkreten Anlass und von persönlichen Vorlieben ab. Bei Knollensellerie lohnt es sich in den meisten Fällen, die Schale zu entfernen, da sie sehr fest, erdig und faserig ist. So erhältst du ein sauberes, schmackhaftes Fruchtfleisch, das du vielseitig weiterverarbeiten kannst. Wenn du die Knolle jedoch im Ganzen backst oder grillst, kann die Schale als „Kochhülle“ dienen und wird erst nach dem Garen entfernt. Beim Stangensellerie ist das Schälen prinzipiell nicht nötig, da er eine relativ dünne Außenhaut besitzt. Stört dich allerdings das faserige Mundgefühl, kannst du die Fäden ziehen und den Rest ungeschält genießen.
In beiden Fällen ist eine gründliche Reinigung unverzichtbar, besonders wenn du den Sellerie in Bio-Qualität oder direkt vom Feld beziehst. Letztlich geht es also darum, den eigenen Geschmack und die jeweilige Rezeptidee in Einklang zu bringen. Manchmal ist das Schälen (oder zumindest Teil-Schälen) von Vorteil, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten, manchmal ist es eher ein Mehraufwand ohne großen Nutzen. Hast du diese Entscheidung erst einmal getroffen und bist mit dem Aroma vertraut, wirst du Sellerie in all seinen Varianten zu schätzen wissen. So profitierst du von den gesundheitlichen Vorteilen und dem intensiven Geschmack dieser vielseitigen Gemüsepflanze.

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