Gartenhaus richtig isolieren

Gartenhäuser gelangen immer mehr an Beliebtheit bei Eigenheimbesitzern. Ein Gartenhaus aus Holz kann wunderbar als kleines Gästehäuschen genutzt werden, aber auch als Lagerstätte für Gartenmöbel, Werkzeug, die Fahrräder der Familie und vieles mehr. Wer das Gartenhäuschen auch im Winter nutzen möchte, z.B. zum langfristigen Lagern von Gartengeräten oder zum Überwintern von Kübelpflanzen, sollte unbedingt darauf achten, dass das Haus gut isoliert ist. Nachfolgend erläutern wir gerne, wie das geht.

Gartenhaus richtig isolieren

Gartenhaus richtig isolieren – so geht’s

Gartenhäuser nicht nur im Sommer nutzen

Ein Holz-Gartenhaus bzw. Metall-Gartenhaus oder Kunststoff-Gartenhaus kann sowohl im Sommer als auch im Winter genutzt werden. Wenn es gut isoliert ist, lässt es sich durchaus das ganze Jahr über nutzen. Es eignet sich dann sogar hervorragend als Winterquartier für Pflanzen oder auch zum Einlagern von empfindlichem Werkzeug. Um sein Gartenhaus selbst zu isolieren, muss man kein Profi-Handwerker sein; etwas handwerkliches Geschick reicht hier bereits aus.

Im Winter das Gartenhaus heizen oder isolieren

Da unbeheizte Gartenhäuser im Winter nicht frostfrei bleiben, muss hier entweder geheizt oder entsprechend isoliert werden – auch wenn es schon einige Frosttage dauert, bis sich die Kälte komplett im Innenbereich breitmacht und die Temperaturen im Gartenhaus dann auch nicht ganz so tief sinken, wie draußen im Garten. Dennoch ist es eben ohne Isolierung oder einer Heizung für empfindliche Kübelpflanzen, Werkzeuge oder anderes nicht geeignet. Lediglich mit robusten Kübelpflanzen wie Rosmarin oder Oliven ist dies möglich. Diese überleben zwar draußen im Garten mit Winterschutz, müssen aber vor extremen Temperaturen in Sicherheit gebracht werden.

Noppenfolie als kurzfristige Isolierung vom Gartenhaus

Als schnelle und kurzfristige Notlösung kann man Noppenfolie an die Wände bringen – dies hält ein Gartenhaus bis etwa minus 5 Grad frostfrei! Dies ist jedoch wirklich nur als kurzfristige Variante sinnvoll, da die Folie die Räumlichkeit optisch nicht gerade aufpeppt – eher im Gegenteil; und noch dazu würde sie auf Dauer Schimmel verursachen. Stellen Sie bei einem nicht isolierten Gartenhaus unbedingt einen Luftentfeuchter hinein, da sich hier sonst schnell Feuchtigkeit bilden kann. So wird die Gefahr minimiert, dass eingelagerte Gartengeräte oder Werkzeuge zu rosten anfangen.

Gründe, um ein Gartenhaus zu isolieren

Wenn Sie Ihr Gartenhäuschen nicht nur als einfachen Lagerraum nutzen möchten, sollten Sie sich zur Isolierung Gedanken machen. Mit einer Isolierung halten Sie die Kälte draußen und die Wärme bleibt im Haus. Schimmel hat hier in der Regel keine Chance, da dieser an sich bei hoher Luftfeuchte im Gartenhaus und bei deutlichen Temperaturunterschieden zur Außenluft entsteht. Wenn sich an kalten Bauteilen im Holzhaus Kondenswasser bildet und dann sammelt, ist dies ein perfekter Nährboden für Schimmelpilze.

Ein Gartenhaus sollte dringend isoliert werden, wenn…

  • es als Hobby-/Aufenthaltsraum oder auch Spielzimmer für die Kids genutzt werden soll.
  • im Inneren ein Stromanschluss vorhanden ist.
  • Pflanzen darin überwintern sollen.
  • empfindliche (Elektro-)Geräte eingelagert werden sollen und diese bei höherer Luftfeuchtigkeit rosten würden oder wie z.B. ein Hochdruckreiniger keinen Frost vertragen.
  • es beheizt werden soll und man den Wärmeverlust minimieren möchte – und somit auch die Heizkosten.

Gartenhaus von außen und von innen isolieren

Ein Gartenhaus kann sowohl von innen als auch von außen isoliert werden – nicht nur die Wände, sondern auch das Dach und allem voran der Boden. Da die Kälte größtenteils von unten in ein Gartenhaus gelangt, ist gerade die Boden-Isolation sehr wichtig. Ein Gartenhaus ist umso besser isoliert, je dicker die Dämmschicht ist.

Eine Außendämmung verkleinert praktischerweise denn Innenraum des Häuschens nicht, sondern ist eher wie der Wintermantel für das Gartenhaus. Bei einer Außenisolierung muss diese im Nachhinein noch wetterfest mit imprägnierte Holzpaneelen oder auch Rigipsplatten verkleidet werden, da die Isolierung sonst Wasser zieht.

Bei einer Innenisolierung wird der Innenraum automatisch etwas kleiner, was sich aber noch im minimalen Bereich hält und sich nicht extrem auswirkt. Bevor schlussendlich die endgültigen Bodenbretter bzw. die Wandverkleidung aufgeschraubt werden, muss noch eine Spezialfolie lückenlos über dem Dämmmaterial ausgebreitet werden, damit aus dem Innenraum keine Feuchtigkeit in die Dämmung dringt. Dies nennt man Dampfsperre oder auch Dampfbremse und ist wie eine Schutzhülle für die Dämmplatten und immer dem Innenraum zugewandt.

Holzschutz bei der Gartenhaus-Isolierung nicht vergessen

Wenn Sie Ihr Gartenhaus isolieren, beachten Sie unbedingt den entsprechenden Holzschutz. Die beste Isolierung bringt nichts, wenn das Holz drum herum verfault – daher muss zwischen der Isolierung und den Wänden generell ein kleiner Zwischenraum bleiben. So kann die Luft gut zirkulieren. Die Isolierung selber muss entsprechend dicht sein; hier dürfen keine Löcher oder Spalten zum Außenholz oder sogar zur Außenluft sein, denn dann wirkt die beste Isolierung nicht.

Isolierung während oder nach dem Bau vom Gartenhaus

Am besten ist es, die Isolierung vom Gartenhaus direkt beim Bau mit zu berücksichtigen. Im Nachhinein ist eine Isolierung natürlich auch möglich, aber auch ziemlich aufwändig – vor allem beim isolieren des Bodens des Gartenhauses. Eine Innenisolierung ist aber einfacher und schneller durchgeführt, da man hierzu nicht extra aufs Dach steigen muss.

Was zur Gartenhaus-Isolierung genutzt wird

Bei den Materialien Mineralwolle und Steinwolle handelt es sich um künstlich hergestellte mineralische Fasern, welche zu dichten Matten gepresst werden. Diese Isolierungs-Variante ist feuerfest, schimmelt nicht und ermöglicht eine gute Luftzirkulation. Tragen Sie beim Verarbeiten unbedingt Handschuhe, lange Bekleidung und einen Mundschutz, damit Sie keine der Fasern einatmen und auch nicht an die Haut bekommen – die Fasern können einen Juckreiz auslösen. Wichtig bei der Verarbeitung, wie bei allen losen bzw. lockeren Dämmstoffen, ist, dass die Dämmung von außen abgeschlossen ist. Sonst kann es passieren, dass es sich Mäuse oder andere Kleintiere dort gemütlich machen. Sie finden schon durch kleinste Öffnungen und Löcher den Weg ins Innere. Als ökologische Variante sind Dämmstoffe wie gepresste Holzwolle, Stroh oder auch Hanffasern optimal.

Dämmplatten aus Hartschaum zur Isolation

Meist werden Gartenhäuser mit Hartschaumplatten Styrodur (XPS) – auch Jackodur genannt – isoliert. Dieses Material ist druckfest und kann auch von Handwerks-Anfängern gut verarbeitet werden. Es kann auch mit Styroporplatten (EPS) isoliert werden, dies ist grobporiger und vor allem druckempfindlicher. Wer kennt es nicht: Beim Zerschneiden oder Zersägen von Styropor fliegen schnell und überall kleine weiße Styropor-Kügelchen herum, die sowohl an den Fingern als auch an der Kleidung hängen bleiben und schwer wieder abgehen. Styrodurplatten hingegen sind feinporiger und werden oftmals von den Herstellern grünlich, rötlich oder bläulich oder eingefärbt.

Gartenhaus-Boden isolieren

Da die Kälte größtenteils von unten kommt, ist eine gute Bodenisolierung wichtig. Bodenplatten aus Gehwegsteinen und auch Pflastersteine sind zwar ein robuster und dauerhafter Bodenbelag bzw. Untergrund, aber sie isolieren nicht. Die Dämmplatten zum Isolieren werden zwischen die Fundamentbalken auf eigene Holzstegen gelegt, damit kein direkter Bodenkontakt besteht. So kann dann die Luft darunter gut zirkulieren. Diese Holzstege sollten mit den Dämmplatten zusammen die gleiche Höhe wie die Fundamentbalken haben.

Wichtig ist, die Fugen zwischen den Dämmplatten und den Holzbalken mit Silikon oder einem anderen guten Dichtmaterial auszufüllen. So entstehen keine Wärmebrücken, die die Isolierung ineffektiv werden lassen könnte. Unbedingt die Dampffolie über dem Dämmplatten ausbreiten, bevor die endgültigen Bodenbretter vom Gartenhaus auf die Fundamentbalken gelegt werden.

Isolierung vom Gartenhausdach

Das Dach vom Holzhaus kann entweder im Innenbereich zwischen den Dachsparren oder von außen als sogenannte Aufsparrendämmung isoliert werden. Bei der letzten Variante kommen über der Dampffolie Dämmplatten auf die Dachbretter, welche abschließend mit weiteren Holzdielen abgedeckt werden.

Eine Innenraumdämmung ist weniger effektiv, aber auch nicht so aufwändig, wie eine Außendämmung, bei der eben auch aufs Dach geklettert werden muss. Die Hartschaumplatten werden zwischen den Dachsparren befestigt oder es wird als Alternative mit Mineralwollmatten dazwischen gearbeitet. Wenn mit Mineralwolle isoliert werden soll, kann diese ruhig etwas größer als der Dachträgerbalken-Abstand sein. Dann kann die Dämmung einfach eingeklemmt werden (ohne zu verschrauben). Dann hält diese nicht nur, es entstehen praktischerweise vor allem auch keine Lücken, was sehr gut ist. Die Dampffolie wird am besten direkt aufgetackert und alles dann abschließend mit Holzpaneelen mit Nut und Feder verkleidet. Dies ist unbedingt als Schutz für die Folie nötig, noch dazu hebt es auch noch die Optik positiv an.

Isolation der Wände im Gartenhaus

Die Wandisolierung erfolgt identisch nach dem Prinzip der Dachisolierung. An den Wänden müssen jedoch zuerst noch die Leisten festgeschraubt werden, zwischen denen dann die Dämmplatten befestigt werden. Bei der Dachisolierung ist dieser Schritt nicht notwendig, da ja hier bereits die Dachbalken vorhanden sind. Wenn dann die Isolierung angebracht ist, kommt auch hier eine Dampfsperre aus PE-Folie darüber und die Verkleidung von Holzpaneelen kann beginnen.

Türen und Fenster vom Gartenhaus isolieren

Doppeltverglaste Fenster gibt es auch beim Gartenhaus; lohnen tut sich diese Investition aber eher für große Häuser. Denn auch einfachverglaste Fenster können ebenso wie die Eingangstür mit einem Dichtungsklebeband isoliert werden. Diese selbstklebenden Bänder aus Gummi oder aus Schaumstoff werden entsprechend geklebt und so die Lücke zwischen Tür bzw. Fenster und Gartenhaus-Wand geschlossen. Es wird entweder von innen auf den Fensterrahmen oder auf den Flügelrahmen geklebt. Nur dann kann weder von unten, von oben und auch nicht von den Seiten Luft und somit Feuchtigkeit in das Gartenhaus gelangen.

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