Schwarzkümmelöl: Anwendung und Wirkung
Seit Jahrtausenden wird Schwarzkümmelöl zur Linderung von zahlreichen Beschwerden eingesetzt. Es wird aus den Samen des Echten Schwarzkümmels gewonnen, der zu den Hahnenfußgewächsen zählt und somit nicht mit herkömmlichem Kümmel oder Kreuzkümmel verwandt ist. Besonders verbreitet ist der Gebrauch von Schwarzkümmelöl in den Ländern, die an das Mittelmeergrenzen sowie im Orient. Doch auch hierzulande erfreut sich das Öl inzwischen immer größerer Beliebtheit.
Es besteht in erster Linie aus ungesättigten Fettsäuren, welche wichtig für einen gesunden Organismus sind. Der menschliche Körper kann sie nicht selbst produzieren und ist deshalb auf die Zufuhr über Lebensmittel angewiesen. Außerdem beinhaltet Schwarzkümmelöl verschiedene ätherische Öle sowie Mineralstoffe wie Kalium, Zink, Selen, Magnesium und Vitamine A, B1, B2, B6 und E. Besonders macht Schwarzkümmelöl das enthaltene Thymoquinon, eine phytochemische Verbindung, der sogar antitumorale Eigenschaften nachgesagt werden.
Auf Arabisch wird der Schwarzkümmel Habbah al-baraka genannt, was so viel wie „segenreicher Samen“ bedeutet. Damit wird auf dessen heilsame Wirkung angespielt. Verschiedene Studien konnten entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften von Schwarzkümmelöl nachweisen. Außerdem ist es antiallergisch und antibakteriell. Damit kann es unter anderem bei Heuschnupfen, Asthma, Ekzemen, Bluthochdruck und Verdauungsbeschwerden helfen. Die tägliche Einnahme soll überdies das Immunsystem stärken. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass das Öl kaltgepresst wurde. Hitze zerstört die wertvollen Inhaltsstoffe.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schwarzkümmelöl zu verwenden. So kann man zum Beispiel morgens und abends einen Teelöffel des Öls zu sich nehmen. Allerdings ist der Geschmack nicht für jeden angenehmen, da er bitter und scharf sein kann. Er hängt auch von Erntejahr, Reife und Herkunft der verwendeten Samen ab, sodass Schwarzkümmelöl im Geschmack mitunter stark variiert. Es kann hilfreich sein, dazu einen Löffel Honig zu verzehren oder das Öl in ein Glas Fruchtsaft zu geben. Wer mit dem Geschmack überhaupt nicht zurechtkommt, aber nicht auf die heilsame Wirkung des Schwarzkümmelöls verzichten möchte, kann auf eine alternative Einnahmemethode zurückgreifen. Schwarzkümmelöl Kapseln sind geschmacksneutral und können wie eine Tablette geschluckt werden. Das macht sie auch praktisch für unterwegs. Empfehlenswert ist die Einnahme von zwei Kapseln täglich, bei guter Verträglichkeit ist eine leichte Steigerung möglich.
Schwarzkümmelöl kann außerdem zum Verfeinern von Speisen verwendet werden. In einigen Landesküchen ist es fester Bestandteil. Da Schwarzkümmelöl einen niedrigen Rauchpunkt hat, sollte es nicht zum Braten verwendet werden. Die Hitze würde ohnehin die heilsamen Inhaltsstoffe zerstören. Salate, Smoothies, Aufstrich, Dips und dergleichen mehr können, sofern man den starken Eigengeschmack des Öls mag, damit jedoch hervorragend aufgepeppt werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der äußeren Anwendung. Schwarzkümmelöl ist gut für Haut und Haar. Es kann sanft einmassiert werden und soll unter anderem bei Akne, trockener Haut und Schuppenflechte angewandt werden können. Haarkuren mit Schwarzkümmelöl sorgen für gesunden Glanz und kräftigen das Haar.
Bei Erkältung oder Asthma kann mit Schwarzkümmelöl inhaliert werden. Dazu muss man lediglich ein bis zwei Esslöffel des Öls in eine große Schale warmes Wasser geben und die Dämpfe tief einatmen. Ein Handtuch über dem Kopf konzentriert die Dämpfe dabei.
Um sämtliche angenommene Wirkweisen zu bestätigen, fehlen noch einige Studien. Die jahrtausendealte Tradition spricht jedoch dafür. Die Nebenwirkungen von Schwarzkümmelöl sind gering. Es kann zu Übelkeit und Juckreiz kommen, allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden. Die Einnahme von Schwarzkümmelöl ist jedoch in der Regel gut bekömmlich. Erst extreme Überdosierungen können gefährlich werden, da dabei Leber und Nieren geschädigt werden können. Interessierte können die Verwendung von Schwarzkümmelöl also bedenkenlos austesten. Nur Schwangere sollten verzichten, da die ätherischen Öle Wehen auslösen können. Übrigens können auch Hunde und Pferde von Schwarzkümmelöl profitieren. Katzen hingegen können Schwarzkümmelöl nicht verstoffwechseln, weshalb es für sie giftig ist.
Einige Menschen, die Schwarzkümmelöl einnehmen, müssen dadurch häufiger aufstoßen. Das legt sich meist nach einer Zeit der Eingewöhnung. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte Schwarzkümmelöl nicht auf leeren Magen einnehmen.