Seriöser Schlüsseldienst? Abzocke direkt vermeiden
Die Tür fällt ins Schloss, und mit erhöhtem Puls fällt einem ein: der Schlüssel ist noch in der Wohnung! Und wenn dann auch noch der Zweitschlüssel nicht verfügbar ist, bleibt nur die Option, einen Schlüsseldienst anzurufen. Und da die Berufsbezeichnung Schlüsseldienst ungeschützt ist, finden sich hier auch viele unseriöse Anbieter, die die Notsituation der Kunden schamlos ausnutzen. Rechnungen im hohen dreistelligen Bereich für wenige Minuten Arbeit sind keine Seltenheit.
Mit Hilfe von einigen wenigen Tipps kann das vermieden werden, damit Nerven und Geldbeutel verschont bleiben.
Wie finde ich einen seriösen Anbieter?
Man sollte nicht sofort den ersten Anbieter wählen, den man im Internet angezeigt bekommt. Schwarze Schafe der Branche verstehen sich darauf, möglichst weit vorne in Suchmaschinen platziert zu werden und auf den ersten Blick seriös zu wirken. Besser ist es, einen Dienst anzurufen, der weiter unter gelistet wird, dafür aber in ihrer Stadt beheimatet ist. Im Zweifel ist es auch möglich, die örtliche Polizei zu kontaktieren und dort zu fragen, wer als seriöser Schlüsseldienst empfohlen wird. So ist es immer besser auch einen Schlüsselnotdienst für Düsseldorf anzurufen, wenn man in Düsseldorf wohnt. Portale sollte man lieber vermeiden, denn hier ist der Sitz des Handwerkers – und damit die Anfahrtskosten – nicht immer transparent nachvollziehbar.
Worauf sollte ich am Telefon und vor Ort achten?
Am besten schildert man ruhig und in allen Einzelheiten, was genau passiert ist, damit der Schlüsseldienst sich ein Bild davon machen kann, was zu tun ist. Meistens kann die Tür schnell wieder geöffnet werden, ohne dass ein Austausch des Schlosses nötig ist. Wenn die Sachlage klar ist, kann schon am Telefon ein verbindlicher Festpreis verhandelt werden, der auch die Kosten für die Anfahrt oder etwaige Zuschläge beinhaltet. Erhält man an dieser Stelle ausweichende Antworten, ist höchste Vorsicht geboten.
Vor Ort sollte dann dieser Festpreis noch einmal bestätigt werden. Eine Rechnung sollte verlangt werden, ein Formular mit viel Text ist nicht nötig.
Was soll man tun, wenn man überrumpelt wird?
Betrüger wollen die Angelegenheit so schnell wie möglich über die Bühne bringen, um den Kunden zu überrumpeln. Wenn dieser erst nachträglich merkt, dass die Rechnung viel zu hoch ist oder dass der Schlüsseldienst einen Schaden angerichtet hat, um zusätzliche Kosten in Rechnung stellen zu können, kann man die Verbraucherzentrale um Rat fragen oder aber direkt die Polizei kontaktieren und Anzeige erstatten. In dem Fall ist es hilfreich, wenn man eine Rechnung vorweisen kann. Die Aussicht darauf, sein Geld zurück zu bekommen, ist allerdings nicht besonders günstig, da Betrüger häufig ihre Kontaktdaten wechseln.
Welcher Preis ist angemessen?
Nach einer deutschlandweiten Marktanalyse der Verbraucherzentralen im Herbst 2017 liegt der durchschnittliche Preis für eine einfache Türöffnung bei ungefähr 70 Euro. Dieser Preis kann regionalen Schwankungen unterworfen sein, sollte aber nicht deutlich überschritten werden. Aufschläge für einen nächtlichen Einsatz oder für einen Einsatz am Wochenende können auch von einem seriösen Schlüsseldienst berechnet werden, beziehen sich aber dann nur auf die Arbeit als solche, nicht etwa auf die Anfahrt oder das Material.
Tipps zum Schluss
Damit man gar nicht erst einen Schlüsseldienst kontaktieren muss, sollte man einen Zweitschlüssel bei einem Nachbarn deponieren, dem man vertraut und der in der Regel verfügbar ist. Sollte doch ein Schlüsseldienst gerufen werden müssen, ist es hilfreich, vorher einen seriösen Anbieter im Handy eingespeichert zu haben, damit man in der Notsituation nicht unter Stress einem Betrüger zum Opfer fällt.