Silikonfugen sind ein wichtiger Bestandteil in Badezimmern, Küchen und anderen Bereichen, in denen Feuchtigkeit auftritt. Sie dichten Übergänge zwischen Fliesen, Badewannen, Duschen, Waschbecken und Arbeitsplatten ab und verhindern so das Eindringen von Wasser in die Bausubstanz. Mit der Zeit können Silikonfugen jedoch porös werden, Risse bekommen oder Schimmel ansetzen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Silikonfugen fachgerecht erneuern und worauf Sie dabei achten sollten.
Sicherheit: Tragen Sie Handschuhe, um Verletzungen zu vermeiden.
Entfernung: Schneiden Sie mit dem Cuttermesser oder Fugenschneider das alte Silikon entlang der Fugenränder ein.
Reste beseitigen: Mit einem Spachtel oder einer Drahtbürste alle Silikonreste vollständig entfernen.
Chemische Entfernung: Bei hartnäckigen Resten kann Silikonentferner eingesetzt werden. Beachten Sie die Herstellerangaben und lassen Sie das Mittel entsprechend einwirken.
2. Oberfläche reinigen
Reinigung: Säubern Sie die Fugen gründlich mit Alkohol oder einem speziellen Reiniger, um Fett, Schmutz und Rückstände zu entfernen.
Trocknung: Lassen Sie die Oberfläche vollständig trocknen. Feuchtigkeit kann die Haftung des neuen Silikons beeinträchtigen.
3. Abkleben
Präzision: Kleben Sie die Fugenränder mit Malerkrepp ab, um saubere Kanten zu erhalten.
Überlappung: Achten Sie darauf, dass das Kreppband gleichmäßig auf beiden Seiten der Fuge angebracht ist.
Kartusche einlegen: Setzen Sie die Silikonkartusche in die Pistole ein.
Spitze zuschneiden: Schneiden Sie die Kartuschenspitze in einem Winkel von etwa 45 Grad ab. Die Öffnung sollte der Breite der Fuge entsprechen.
Starten: Drücken Sie leicht auf den Abzug, bis das Silikon an der Spitze erscheint.
2. Auftragen des Silikons
Konstanter Druck: Führen Sie die Silikonpistole gleichmäßig entlang der Fuge und üben Sie konstanten Druck aus.
Geschwindigkeit: Bewegen Sie sich in einem gleichmäßigen Tempo, um Unterbrechungen oder Verdickungen zu vermeiden.
Überlappungen vermeiden: Setzen Sie am Anfang der Fuge an und arbeiten Sie bis zum Ende durch.
3. Glätten der Fuge
Werkzeug befeuchten: Tauchen Sie den Fugenglätter oder Finger in Seifenwasser oder verwenden Sie ein spezielles Glättmittel.
Glätten: Ziehen Sie den Fugenglätter in einem gleichmäßigen Zug über die Fuge, um überschüssiges Silikon zu entfernen und eine glatte Oberfläche zu erzeugen.
Kanten säubern: Wischen Sie überschüssiges Silikon vom Werkzeug regelmäßig ab.
4. Abklebeband entfernen
Zeitpunkt: Entfernen Sie das Malerkrepp sofort nach dem Glätten, bevor das Silikon antrocknet.
Vorsicht: Ziehen Sie das Band langsam und in einem flachen Winkel ab, um die frische Fuge nicht zu beschädigen.
5. Aushärten lassen
Trockenzeit: Lassen Sie das Silikon gemäß den Herstellerangaben aushärten. Dies kann zwischen 12 und 24 Stunden dauern.
Belastung vermeiden: Vermeiden Sie während dieser Zeit Wasserkontakt oder mechanische Belastung der Fugen.
Tipps und Tricks
Qualitätsprodukte verwenden: Investieren Sie in hochwertiges Sanitärsilikon, das speziell für Feuchträume geeignet ist und fungizide Eigenschaften besitzt.
Raumtemperatur beachten: Arbeiten Sie bei Temperaturen zwischen 5°C und 40°C, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie Ihre Fugen regelmäßig auf Schäden oder Schimmel und handeln Sie bei Bedarf sofort.
Hygiene: Verwenden Sie in schimmelanfälligen Bereichen zusätzlich schimmelresistente Silikone.
Finger als Werkzeug: Viele Profis nutzen ihren angefeuchteten Finger zum Glätten der Fuge. Achten Sie dabei auf Hygiene und tragen Sie ggf. einen Einweghandschuh.
Pflege und Wartung
Trocknung fördern: Sorgen Sie für eine gute Belüftung in Feuchträumen, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Reinigung: Reinigen Sie die Fugen regelmäßig mit milden Reinigungsmitteln und vermeiden Sie aggressive Chemikalien.
Schimmel entfernen: Bei ersten Anzeichen von Schimmel können spezielle Schimmelentferner eingesetzt werden.
Häufige Fehler beim Erneuern von Silikonfugen
Unvollständige Entfernung des alten Silikons: Restbestände verhindern die Haftung des neuen Silikons.
Unzureichende Reinigung: Schmutz und Fett mindern die Haftung und können zu Undichtigkeiten führen.
Falsche Silikonwahl: Nicht jedes Silikon ist für Feuchträume geeignet. Achten Sie auf die Produktbeschreibung.
Zu lange Wartezeit beim Abziehen des Klebebands: Das Silikon kann antrocknen und beim Entfernen des Bands ungleichmäßige Kanten hinterlassen.
Warum nicht einfach überfugen?
Manchmal erscheint es einfacher, das neue Silikon direkt über die alten Fugen aufzutragen. Dies ist jedoch nicht empfehlenswert:
Haftungsprobleme: Neues Silikon haftet schlecht auf altem.
Schimmelbildung: Unter dem neuen Silikon können sich Schimmel und Bakterien unbemerkt ausbreiten.
Optik: Die Fuge wird ungleichmäßig und wirkt unsauber.
Besondere Situationen und Lösungen
Fugen an schwierigen Stellen
Ecken und Kanten: Verwenden Sie spezielle Eckprofile oder passen Sie die Bewegung des Fugenglätters entsprechend an.
Große Fugenbreiten: Bei breiten Fugen kann es sinnvoll sein, die Fuge in zwei Schichten zu füllen.
Untergründe mit hoher Saugfähigkeit
Primer verwenden: Auf porösen Untergründen wie Beton oder Holz kann ein Haftvermittler (Primer) die Haftung verbessern.
Trocknungszeiten beachten: Lassen Sie den Primer gemäß den Herstellerangaben trocknen, bevor Sie das Silikon auftragen.
Nachbehandlung und Kontrolle
Endkontrolle: Prüfen Sie nach dem Aushärten die Fugen auf Dichtheit und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild.
Eventuelle Korrekturen: Kleine Unebenheiten können mit einem scharfen Messer korrigiert werden.
Umweltaspekte
Entsorgung: Alte Silikonreste und leere Kartuschen gehören in den Restmüll. Beachten Sie lokale Entsorgungsvorschriften.
Umweltfreundliche Produkte: Es gibt Silikone mit reduziertem Schadstoffgehalt. Achten Sie auf entsprechende Kennzeichnungen.
Wann sollte ein Profi hinzugezogen werden?
Komplexe Sanierungen: Bei großflächigen Schäden oder Unsicherheiten ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren.
Garantieansprüche: In Neubauten oder bei Gewährleistungsfällen sollte die Arbeit von einem Profi durchgeführt werden, um Ansprüche nicht zu gefährden.
Fazit
Das Erneuern von Silikonfugen ist eine Aufgabe, die mit ein wenig Geschick und der richtigen Anleitung selbst durchgeführt werden kann. Eine sorgfältige Vorbereitung und die Verwendung geeigneter Materialien sind entscheidend für ein dauerhaftes und ästhetisch ansprechendes Ergebnis. Durch regelmäßige Kontrolle und Pflege der Fugen tragen Sie zur Werterhaltung Ihres Hauses bei und sorgen für ein hygienisches Wohnumfeld.
Mit den hier vorgestellten Schritten und Tipps sind Sie bestens gerüstet, um Ihre Silikonfugen fachgerecht zu erneuern. Nehmen Sie sich die Zeit für eine sorgfältige Ausführung – es lohnt sich.
