Sind Maikäfer ungefährlich?
Maikäfer sind faszinierende Insekten, die im Frühling plötzlich in großen Schwärmen auftauchen und für viele Menschen Kindheitserinnerungen wecken. Doch bei aller Nostalgie stellt sich die Frage: Sind Maikäfer eigentlich gefährlich – für den Menschen, für Haustiere oder für die Natur? Die Antwort ist nicht ganz einfach, denn obwohl Maikäfer nicht stechen oder beißen, können sie durchaus Schäden anrichten. In diesem Artikel erfährst Du, was Du über Maikäfer wissen solltest, wann sie zur Plage werden und wie Du mit ihnen im Garten umgehen kannst.

Sind Maikäfer ungefährlich?
Inhaltsverzeichnis
- Was Maikäfer überhaupt sind
- Verhalten und Lebensweise der Maikäfer
- Sind Maikäfer für den Menschen gefährlich?
- Maikäfer und Haustiere – gibt es ein Risiko?
- Schäden durch Maikäfer im Garten
- Die Engerlinge: Unsichtbare Gefahr unter der Erde
- Wie Du Deinen Garten schützen kannst
- Natürlicher Umgang mit Maikäfern
1. Was Maikäfer überhaupt sind
Maikäfer (Melolontha melolontha) gehören zur Familie der Blatthornkäfer und sind in Europa weit verbreitet. Ihren Namen verdanken sie dem Umstand, dass sie vor allem im Mai in großen Mengen erscheinen. Sie sind etwa 2 bis 3 Zentimeter groß, haben einen braunen Panzer mit auffälligen Fühlern und sind gute Flieger. Was viele nicht wissen: Der eigentliche Maikäfer lebt nur wenige Wochen, der Großteil seines Lebens verbringt er als Larve, also als sogenannter Engerling, im Boden. In der Vergangenheit galten Maikäfer in manchen Regionen sogar als Delikatesse.
2. Verhalten und Lebensweise der Maikäfer
Erwachsene Maikäfer sind vor allem in den Abendstunden aktiv. Sie fliegen Bäume an, ernähren sich von Blättern und paaren sich. Nach der Eiablage im Boden sterben die Käfer meist schnell. Die Larven entwickeln sich dann über mehrere Jahre im Erdreich. Dabei fressen sie an Wurzeln – und genau das macht sie für Gärtner problematisch. Maikäfer treten alle drei bis vier Jahre verstärkt auf, in sogenannten „Maikäferjahren“. In diesen Zeiten können sie massenhaft erscheinen, was nicht nur auffällig, sondern auch potenziell schädlich sein kann.
3. Sind Maikäfer für den Menschen gefährlich?
Für Dich persönlich ist der Maikäfer absolut ungefährlich. Er besitzt weder Stachel noch Gift, kann nicht beißen und ist auch kein Krankheitsüberträger. Sogar wenn ein Maikäfer auf Deiner Haut landet oder durch ein offenes Fenster ins Haus fliegt, besteht keinerlei Gefahr. Manche Menschen empfinden die Käfer jedoch als unangenehm, vor allem wenn sie in großer Zahl auftreten. Das liegt meist an ihrem plötzlichen, ruckartigen Flugverhalten und dem lauten Brummen, das sie dabei erzeugen. Aber gesundheitlich musst Du Dir keine Sorgen machen.
4. Maikäfer und Haustiere – gibt es ein Risiko?
Auch für Haustiere stellen Maikäfer keine direkte Gefahr dar. Katzen spielen oft neugierig mit den brummenden Käfern, Hunde schnappen vielleicht danach. Wenn ein Tier aus Versehen einen Maikäfer frisst, ist das in der Regel unproblematisch. Der Käferpanzer könnte etwas schwer verdaulich sein, aber giftig ist er nicht. Engerlinge im Boden sind für Tiere ebenfalls nicht gefährlich, es sei denn, sie fressen sie in großen Mengen – was aber eher ungewöhnlich ist. Dennoch solltest Du wie immer beobachten, wie Dein Haustier auf Kontakt mit Insekten reagiert.
5. Schäden durch Maikäfer im Garten
Im Garten kann der Maikäfer jedoch durchaus Probleme verursachen. Die erwachsenen Käfer fressen mit Vorliebe an Laubbäumen wie Eichen, Buchen oder Kastanien. Auch Obstbäume können betroffen sein. Bei starkem Befall können ganze Bäume entlaubt werden – das schwächt die Pflanzen und macht sie anfälliger für Krankheiten. Solche Schäden sind meist nur in Maikäferjahren relevant, wenn die Population besonders hoch ist. In normalen Jahren hält sich der Schaden meist in Grenzen. Problematischer sind jedoch oft die Larven, also die Engerlinge.
6. Die Engerlinge: Unsichtbare Gefahr unter der Erde
Die Larven der Maikäfer entwickeln sich über drei bis vier Jahre im Boden und ernähren sich von Wurzeln. Besonders gefährlich wird das für Rasenflächen, Gemüsebeete und junge Bäume. Wenn Engerlinge in großer Zahl auftreten, können sie die Wurzeln so stark schädigen, dass Pflanzen verwelken oder sogar absterben. Besonders gefährdet sind leichte, sandige Böden, in denen sich die Larven gut bewegen können. Leider bemerkst Du den Schaden oft erst, wenn es zu spät ist – denn die Engerlinge arbeiten im Verborgenen. Regelmäßiges Umgraben kann helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen.
7. Wie Du Deinen Garten schützen kannst
Wenn Du Engerlinge im Boden entdeckst, solltest Du versuchen herauszufinden, um welche Art es sich handelt. Nicht jeder Engerling gehört zum Maikäfer – auch Rosenkäfer und Junikäfer haben ähnliche Larven, sind aber weniger schädlich. Du kannst die Larven einsammeln und entsorgen oder natürliche Fressfeinde wie Igel, Vögel oder Hühner fördern. Zudem gibt es Nematoden (Fadenwürmer), die gezielt gegen Maikäferlarven eingesetzt werden können. Achte darauf, dass Dein Garten nicht zu trocken ist – feuchtere Böden werden von den Käfern weniger bevorzugt.
8. Natürlicher Umgang mit Maikäfern
Maikäfer gehören zur heimischen Tierwelt und sind Teil eines natürlichen Kreislaufs. Auch wenn sie manchmal lästig sind, solltest Du auf chemische Mittel verzichten, da diese oft auch nützliche Insekten schädigen. Stattdessen kannst Du auf biologische Mittel oder mechanische Maßnahmen setzen. Fördere natürliche Feinde, pflege einen vielfältigen Garten und beobachte aufmerksam, wie sich die Maikäferpopulation entwickelt. Nur wenn es zu massenhaftem Auftreten kommt, solltest Du aktiv eingreifen. In den meisten Fällen sind Maikäfer eher harmlos – und faszinierende Frühlingsboten.
Tabelle: Maikäfer – Gefährlich oder nicht?
Bereich | Gefahr durch Maikäfer? |
---|---|
Mensch | Nein – weder giftig noch aggressiv |
Haustiere | Nein – gelegentlicher Verzehr meist unbedenklich |
Gartenbäume | Möglicherweise – bei starkem Blattfraß |
Gemüsebeet | Ja – Larven können Wurzeln stark schädigen |
Rasen | Ja – Engerlinge können ganze Flächen zerstören |
Ökosystem | Nein – wichtiger Teil des natürlichen Gleichgewichts |
Landwirtschaft | Lokal – in Maikäferjahren mit Ernteausfällen möglich |
Schutzmaßnahmen | Nur bei starkem Befall notwendig |