So rollst du Teig richtig aus
Ein perfekt ausgerollter Teig ist die Grundlage für köstliche Pizzen, knusprige Kekse und luftige Pastagerichte. Doch häufig klebt der Teig, reißt ein oder wird ungleichmäßig dick. In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Teig richtig ausrollst – von der Vorbereitung bis zur idealen Teigdicke. Ich erkläre dir, welche Werkzeuge du brauchst, worauf du beim Mehlstreuen achten solltest und wie du typische Fehler vermeidest. Nach der Lektüre wirst du in der Lage sein, gleichmäßige, professionelle Teigplatten zu erzeugen, die sich ganz einfach weiterverarbeiten lassen.

So rollst du Teig richtig aus
Inhaltsverzeichnis
- Teig vorbereiten
- Arbeitsfläche einrichten
- Richtige Ausrüstung wählen
- Teig portionieren
- Teig kühlen
- Mehl verteilen
- Teig anheben und wenden
- Gleichmäßig ausrollen
- Dicke überprüfen
- Teig für den Einsatz vorbereiten
1. Teig vorbereiten
Bevor du überhaupt mit dem Ausrollen beginnst, solltest du deinen Teig sorgfältig zubereiten. Achte darauf, dass alle Zutaten gut verknetet sind und der Teig eine homogene, elastische Konsistenz hat. Knete ihn mindestens fünf bis zehn Minuten mit der Hand oder einer Küchenmaschine, bis er sich glatt anfühlt und keine ungleichmäßigen Klümpchen mehr vorhanden sind. Lasse den Teig anschließend ruhen – idealerweise abgedeckt bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank – damit das Gluten entspannt und der Teig nicht so stark zurückspringt, wenn du ihn ausrollst. Dieser Ruheprozess ist essenziell für die spätere Elastizität und Verarbeitbarkeit.
2. Arbeitsfläche einrichten
Eine saubere, ausreichend große Arbeitsfläche ist das A und O. Entferne Krümel, Pulverreste und sonstige Rückstände von früheren Küchenaktionen, damit dein Teig nirgendwo hängen bleibt. Am besten eignet sich eine glatte, leicht gekühlte Oberfläche wie eine Marmor- oder Granitplatte. Alternativ kannst du eine große Kunststoff- oder Holzarbeitsplatte verwenden. Sorge außerdem für genügend Freiraum um dich herum: Teller, Schüsseln und Kochutensilien sollten soweit wegräumen, dass du beim Ausrollen nicht ständig anstoßen musst und dich frei bewegen kannst.
3. Richtige Ausrüstung wählen
Das klassische Nudelholz ist für die meisten Teige optimal. Für sehr feine Mürbeteige oder Auszugsarbeiten greifst du besser zu einem dünneren Teigroller oder sogar zu Flaschen, die du schon zu Hause hast. Achte darauf, dass dein Nudelholz gerade, sauber und frei von Rissen ist. Eine Silikonmatte oder beschichtete Backunterlage kann verhindern, dass der Teig anklebt. Zusätzlich sind Teigdickensets in Form von Führungshülsen am Nudelholz hilfreich, um eine gleichmäßige Dicke zu garantieren. Investition in ein solches Set lohnt sich, wenn du häufig Teig ausrollst.
4. Teig portionieren
Teig in der richtigen Portion auszuwiegen und zu teilen erleichtert das Ausrollen erheblich. Große Teigballen sind schwer zu handhaben und ungleichmäßig in der Dicke. Teile den Gesamtteig daher in handliche Portionen – etwa 200 bis 300 g pro Platte für Pizza oder Flammkuchen, je nach Bedarf. Forme die Portionen zu glatten Kugeln, rolle sie leicht auf der Arbeitsfläche, damit die Oberfläche straff ist, und decke sie unter Folie ab, während du die anderen Portionen vorbereitest. So verhinderst du, dass die Teiglinge austrocknen.
5. Teig kühlen
Vor dem Ausrollen solltest du deinen Teig kalt stellen, idealerweise 15 bis 30 Minuten im Kühlschrank. Bei Mürbeteig kann auch eine Stunde oder länger sinnvoll sein. Durch die Kühlung entspannt sich das Gluten und die Fette im Teig werden fest, sodass der Teig beim Ausrollen nicht so sehr klebt und weniger zurückspringt. Nimm den Teig erst kurz vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank und entferne die Folie, damit er seine Kühle behält.
6. Mehl verteilen
Ein dünner Mehlfilm auf Arbeitsfläche und Nudelholz verhindert das Ankleben. Verwende dafür am besten Weizenmehl Type 405 oder eine Mischung aus Weizen- und Hartweizengrieß. Streue das Mehl großzügig, aber nicht so dick, dass es den Teig austrocknet oder in den Teig eingearbeitet wird. Halte immer eine kleine Messerspitze voll Mehl bereit, um nach dem ersten Ausrollen erneut leicht nachzuarbeiten, falls der Teig an manchen Stellen klebt. Entferne überschüssiges Mehl mit einem Pinsel, bevor das fertige Teigblatt weiterverarbeitet wird.
7. Teig anheben und wenden
Nach jedem Ausrollschritt solltest du den Teig kurz anheben, um sicherzustellen, dass er nirgendwo klebt, und ihn dann um 90 Grad drehen. So vermeidest du, dass sich der Teig ungleichmäßig ausdehnt oder an einzelnen Stellen dünner wird. Wenn du merkst, dass er an der Unterlage klebt, streue sofort etwas Mehl nach. Drehe und wende den Teig solange, bis er gleichmäßig auf der gesamten Fläche gleitet. Dieser wiederholende Vorgang ist wichtiger als kraftvolles Drücken mit dem Nudelholz.
8. Gleichmäßig ausrollen
Lege das Nudelholz nahe an der Mitte des Teigs an und rolle in gleichmäßigen, leichten Bewegungen nach außen. Übe nicht zu viel Druck aus – der Teig sollte sich sanft ausbreiten. Arbeite dich systematisch von der Mitte zu den Rändern vor, drehe den Teig regelmäßig und immer wieder Mehl nach. Vermeide, nur einzelne Stellen immer wieder zu beackern, damit du keine dünnen Löcher einrollst. Mit Teigdickensets oder -scheiben am Ende des Nudelholzes erhältst du eine durchgehende, gleichmäßige Dicke ohne Rätselraten.
9. Dicke überprüfen
Nach dem Ausrollen misst du an mehreren Stellen die Teigdicke – ideal sind bei Pasta und feinen Keksen etwa 1 bis 2 mm, für Pizza 2 bis 4 mm und für Flammkuchen um die 3 mm. Ein Stück Lineal oder ein Teigdicken-Messschieber hilft dir, präzise zu arbeiten. Ist der Teig an einigen Stellen dicker, rolle dort mit leichtem Druck nach. Soll er dünner, arbeite weiter nach außen. Falls kleine Löcher entstanden sind, kannst du sie vorsichtig zusammendrücken oder mit einem Teigflicken ausbessern.
10. Teig für den Einsatz vorbereiten
Ist die gewünschte Dicke erreicht, bestreust du die Arbeitsfläche und den Teig leicht mit Mehl, damit er sich problemlos auf Backpapier, in Formen oder auf Bleche heben lässt. Nutze einen Teigspatel, um ihn vorsichtig von der Arbeitsfläche zu lösen. Falte den Teigblatt je nach Rezept oder rolle es direkt auf das Backblech. Bei Pasta hebe es mit einer Gabel oder einem Teigspachtel auf die Nudelmaschine oder schneide es in Streifen. Sofort weiterverarbeiten oder mit Frischhaltefolie abgedeckt kurz ruhen lassen, damit er nicht austrocknet.
Werkzeug / Material | Empfohlene Dicke | Typischer Verwendungszweck |
---|---|---|
Nudelholz | 2 – 3 mm | Pizza, Flammkuchen |
Teigroller | 1 – 2 mm | Mürbeteig, feine Plätzchen |
Silikon-Ausrollmatte | – | Antihaft-Arbeitsfläche |
Mehl (Type 405/Grieß) | – | Antihaft, feine Dosierung |
Teigdickenset | – | Automatische Gleichmäßigkeit |