Spart Dämmfolie hinter dem Heizkörper wirklich Energie bzw. Kosten?
Im Winter geht viel Wärme verloren, besonders wenn Heizkörper an schlecht gedämmten Außenwänden montiert sind. Eine mögliche Lösung, um diesen Wärmeverlust zu verringern, ist der Einsatz von Dämmfolie hinter den Heizkörpern. Doch spart diese Dämmfolie wirklich Energie und Heizkosten, oder ist das Einsparpotenzial eher gering? In diesem Ratgeber erfährst du, wie Dämmfolien wirken, ob sie tatsächlich helfen, Heizkosten zu senken, und wie du sie am besten anbringen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Wie funktioniert Dämmfolie hinter dem Heizkörper?
- Vorteile der Dämmfolie im Vergleich zur ungedämmten Wand
- Wieviel Energie und Kosten kann Dämmfolie wirklich sparen?
- Für welche Gebäude und Wände eignet sich Dämmfolie?
- Die verschiedenen Arten von Dämmfolien
- Anleitung zur Montage von Dämmfolie hinter dem Heizkörper
- Alternativen zur Dämmfolie hinter dem Heizkörper
- Fazit: Lohnt sich Dämmfolie hinter dem Heizkörper?
1. Wie funktioniert Dämmfolie hinter dem Heizkörper?
Dämmfolie, die hinter dem Heizkörper angebracht wird, besteht in der Regel aus einer reflektierenden Schicht, meist aus Aluminium, die auf einer isolierenden Schicht wie Styropor oder einem anderen wärmedämmenden Material aufgebracht ist. Die Aluminiumfolie reflektiert die vom Heizkörper abgegebene Wärmestrahlung zurück in den Raum, sodass weniger Wärme durch die Wand nach außen verloren geht. Die Dämmfolie wirkt also sowohl isolierend als auch reflektierend, um die Heizenergie im Raum zu halten.
2. Vorteile der Dämmfolie im Vergleich zur ungedämmten Wand
Ohne Dämmfolie wird ein Teil der Wärme, die der Heizkörper abgibt, direkt an die Wand hinter dem Heizkörper abgegeben und von dort nach außen geleitet, besonders wenn die Wand schlecht isoliert ist. Durch die Dämmfolie kann:
- Der Wärmeverlust reduziert werden, da die reflektierende Schicht die Wärmestrahlung zurück in den Raum lenkt.
- Die Raumtemperatur schneller steigen, da mehr Wärme im Raum bleibt und die Heizung effizienter arbeitet.
- Der Energieverbrauch gesenkt werden, da der Heizkörper weniger Energie benötigt, um den Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Diese Vorteile können besonders bei älteren Gebäuden mit unzureichender Dämmung der Außenwände spürbar sein.
3. Wieviel Energie und Kosten kann Dämmfolie wirklich sparen?
Das Einsparpotenzial durch Dämmfolie hängt stark von der Beschaffenheit der Wand, der Dicke der Dämmfolie und der Art der Heizkörper ab. Untersuchungen zeigen, dass Dämmfolie hinter dem Heizkörper zwischen 5 und 10 % der Heizenergie einsparen kann. In schlecht isolierten Gebäuden kann dieser Wert sogar noch etwas höher liegen. Hier ein Beispiel zur Verdeutlichung:
- Berechnung: Angenommen, du hast jährliche Heizkosten von 1.200 Euro. Bei einer Einsparung von 10 % durch Dämmfolie hinter den Heizkörpern könntest du etwa 120 Euro pro Jahr sparen.
- Langfristige Wirkung: Da Dämmfolien in der Regel relativ preiswert und leicht zu montieren sind, lohnt sich die Investition meist schon nach wenigen Monaten.
Diese Zahlen hängen jedoch davon ab, wie gut die Wände isoliert sind und ob zusätzliche Dämmmaßnahmen vorhanden sind. Bei gut isolierten Neubauten kann der Effekt geringer sein, während er bei Altbauten deutlich spürbarer ist.
4. Für welche Gebäude und Wände eignet sich Dämmfolie?
Dämmfolie hinter dem Heizkörper eignet sich besonders für Gebäude und Räume, in denen:
- Die Außenwände ungedämmt oder schlecht isoliert sind.
- Die Heizkörper an Außenwänden montiert sind, da hier der Wärmeverlust am größten ist.
- Alte Gebäude mit Ziegel- oder Betonwänden ohne moderne Dämmmaterialien bestehen, da diese Wände Kälte leichter nach innen leiten.
In gut gedämmten Neubauten mit modernen Wärmedämmverbundsystemen ist der Effekt der Dämmfolie hingegen geringer, da die Wände selbst schon eine gute Wärmedämmung bieten.
5. Die verschiedenen Arten von Dämmfolien
Es gibt unterschiedliche Dämmfolien mit verschiedenen Eigenschaften:
- Aluminium-Dämmfolie mit Styropor: Diese Folie besteht aus einer Schicht Styropor als Dämmmaterial und einer Aluminiumfolie zur Wärmereflexion. Sie ist relativ dick und hat gute Dämmwerte.
- Thermo-Dämmfolie ohne Styropor: Diese Folien sind dünner und leichter, bestehen jedoch ebenfalls aus einer Aluminiumfolie zur Wärmereflexion. Sie bieten eine geringere Dämmwirkung, eignen sich aber gut für kleine Räume oder als ergänzende Maßnahme.
- Selbstklebende Dämmfolie: Manche Dämmfolien haben eine selbstklebende Rückseite, die die Montage vereinfacht. Sie sind besonders geeignet für glatte Wandoberflächen.
Wähle die Art der Dämmfolie passend zu deinen Wänden und Heizkörpern. Für größere Heizkörper und schlecht gedämmte Wände empfiehlt sich eine dickere Folie mit Styropor-Schicht, während in kleineren Räumen eine dünnere Variante ausreicht.
6. Anleitung zur Montage von Dämmfolie hinter dem Heizkörper
Die Montage der Dämmfolie ist relativ einfach und erfordert keine speziellen handwerklichen Fähigkeiten. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Heizung ausschalten und warten, bis der Heizkörper vollständig abgekühlt ist.
- Maße nehmen: Messe die Fläche hinter dem Heizkörper ab, um die benötigte Größe der Dämmfolie zu bestimmen. Die Folie sollte idealerweise die gesamte Fläche hinter dem Heizkörper abdecken.
- Folie zuschneiden: Schneide die Dämmfolie entsprechend den Maßen zu. Achte darauf, dass sie etwas kleiner als die gemessene Fläche ist, damit sie nicht über den Heizkörper hinausragt.
- Klebepunkte anbringen: Befestige die Dämmfolie entweder mit doppelseitigem Klebeband oder speziellen Klebepunkten für Dämmmaterial an der Wand. Falls die Folie selbstklebend ist, entferne die Schutzfolie und drücke sie an der Wand fest.
- Abstand sicherstellen: Die Folie sollte bündig an der Wand und in geringem Abstand hinter dem Heizkörper angebracht sein, damit die Luftzirkulation nicht behindert wird.
Die Montage der Dämmfolie dauert in der Regel nicht länger als 10–15 Minuten pro Heizkörper.
7. Alternativen zur Dämmfolie hinter dem Heizkörper
Falls Dämmfolie hinter dem Heizkörper nicht die optimale Lösung für dich ist, gibt es andere Maßnahmen zur Verringerung des Wärmeverlusts:
- Wanddämmung: Eine zusätzliche Dämmung der Außenwand kann langfristig die effizienteste Maßnahme gegen Wärmeverluste sein, insbesondere bei Altbauten. Sie ist jedoch kostenintensiv und aufwendig.
- Wärme-Reflexionspaneele: Diese Paneele sind ähnlich wie Dämmfolien, jedoch stabiler und besser isoliert. Sie bieten eine stärkere Dämmwirkung, sind aber auch etwas teurer.
- Isolierte Fenster: Fenster sind oft Schwachstellen für Wärmeverluste. Gut isolierte Fenster oder spezielle Isolierfolien auf den Fensterscheiben tragen zur Reduzierung der Heizkosten bei.
- Thermostatventile optimieren: Mit modernen, programmierbaren Thermostaten kannst du den Energieverbrauch weiter optimieren, indem du die Raumtemperatur nur dann anhebst, wenn du wirklich heizen möchtest.
8. Fazit: Lohnt sich Dämmfolie hinter dem Heizkörper?
Dämmfolie hinter dem Heizkörper ist eine einfache, kostengünstige und schnelle Maßnahme, um den Wärmeverlust an Außenwänden zu reduzieren. Sie kann Heizkosten sparen und trägt dazu bei, die Raumtemperatur schneller und effizienter zu regulieren. Besonders in älteren Gebäuden und schlecht isolierten Wänden kann die Folie einen spürbaren Effekt haben, indem sie den Wärmeverlust um bis zu 10 % verringert. Für Neubauten oder gut isolierte Gebäude ist das Einsparpotenzial hingegen eher gering.
Dämmfolie ist zwar keine vollständige Alternative zu umfassender Dämmung, aber eine sinnvolle Ergänzung, um kleine Einsparungen bei der Heizenergie zu erzielen und ein angenehmeres Raumklima zu schaffen.