Veganes Eis selbst herstellen
Selbstgemachtes veganes Eis überzeugt mit individueller Geschmacksvielfalt, verzichtet komplett auf tierische Zutaten und zeigt Dir, wie kreativ Du in der Küche sein kannst. Ob cremiges Vanilleeis mit Hafermilch, fruchtiges Mango-Sorbet oder schokoladiges Avocado-Eis – die Basics sind immer ähnlich, doch die Variationen endlos. Dieser Ratgeber führt Dich Schritt für Schritt durch die zehn wichtigsten Stationen der veganen Eisherstellung: von der Auswahl der Basis bis zur Lagerung. Am Ende wartet eine Tabelle mit beliebten veganen Eissorten und ihren Hauptzutaten auf Dich, damit Du sofort loslegen kannst.

Veganes Eis selbst herstellen
Inhaltsverzeichnis
- Die Grundlagen veganer Eisbasis
- Pflanzenbasierte Milchalternativen auswählen
- Natürliche Süßungsmittel einsetzen
- Cremigkeit ohne tierische Fette erreichen
- Fruchteis ohne Eismaschine zubereiten
- Eismaschine vs. Gefrierbeutel-Methode
- Aromen und Texturen variieren
- Tipps gegen Gefrierbrand und Eiskristalle
- Kreative Toppings und Mix-Ins
- Aufbewahrung und Haltbarkeit
1. Die Grundlagen veganer Eisbasis
Ein gelungenes veganes Eis beginnt immer mit einer stabilen Basis, die Geschmack trägt und sich gut gefrieren lässt. Klassisch mischst Du pflanzliche Milch mit Süßungsmittel und Bindemitteln wie Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl. Diese sorgen dafür, dass Dein Eis später cremig bleibt und nicht zu hart gefriert. Für 500 ml Basis brauchst Du in der Regel 400–450 ml Pflanzenmilch, 50–80 g Zucker oder Sirup und etwa 3–5 g Bindemittel. Alternativ kannst Du für Sorbets das Bindemittel weglassen und nur Fruchtpüree, Zucker und Wasser verwenden. Sobald die Mischung homogen ist, schmeckst Du sie ab und kannst sie für die weitere Verarbeitung kühlen.
2. Pflanzenbasierte Milchalternativen auswählen
Die Wahl der Pflanzenmilch beeinflusst die Konsistenz und den Geschmack Deines Eises maßgeblich. Hafermilch ist besonders cremig und leicht süßlich, während Kokosmilch einen tropischen Eigengeschmack und hohe Fettanteile liefert. Mandeldrink sorgt für dezente Nussnoten, Sojamilch für eine neutrale Basis mit gutem Schaumvermögen. Macadamiamilch oder Cashewmilch punkten durch ihren hohen Fettgehalt und Extra-Cremigkeit. Experimentiere mit Mischungen: 50 % Hafermilch und 50 % Kokosmilch ergeben eine gute Balance aus Cremigkeit und neutralem Geschmack. Achte auf ungesüßte Varianten, damit Du die Süße selbst kontrollieren kannst.
3. Natürliche Süßungsmittel einsetzen
Statt raffiniertem Zucker kannst Du natürliche Süßungsmittel wie Agavendicksaft, Ahornsirup, Dattelsirup oder Kokosblütenzucker verwenden. Jede Süße bringt eigenes Aroma mit: Ahornsirup verleiht holzige Noten, Agave bleibt neutral, Datteln sorgen für Karamellanklänge. Achte auf die Süßkraft: Dattelsirup ist stärker als Zucker, sodass Du weniger brauchst. Für 500 ml Basis sind 40–60 g Zuckeräquivalent ideal. Wenn Du 100 g Früchte pürierst, reduzierst Du den Zucker um etwa 10 g. Süßungsmittel lösen sich am besten bei Zimmertemperatur oder in warmer Basis, bevor Du die Mischung abkühlst.
4. Cremigkeit ohne tierische Fette erreichen
Tierisches Fett wie Sahne entfällt bei veganem Eis. Für cremige Textur sorgen pflanzliche Fette und Emulgatoren. Kokosmilch aus der Dose enthält 20–24 % Fett und ist ideal für “klassisches” Eis. Cashewmus oder Mandelmus gibst Du in Menge von 1–2 EL pro 500 ml Basis, um eine Emulsion zu schaffen. Ein Schuss pflanzliches Öl (z. B. Sonnenblumenöl) hilft, die Eiskristallbildung zu reduzieren. Xanthan- oder Guarkernmehl (je 2–3 g) stabilisieren die Masse und verhindern Eiskörner. Knete die Zutaten gut ein, damit die Fette und Wasserphasen verbunden sind und Dein Eis später samtig schmilzt.
5. Fruchteis ohne Eismaschine zubereiten
Für Sorbets benötigst Du nur Fruchtpüree, Wasser und Süße. Püriere 500 g Obst (z. B. Beeren, Mango) und mische es mit 100–150 g Wasser plus 60 g Zucker oder Sirup. Rühre so lange, bis sich der Zucker gelöst hat, und gieße die Mischung in eine flache, gefrierfeste Form. Stelle sie ins Gefrierfach und rühre alle 30 Minuten mit einer Gabel um, bis feine Eiskristalle entstehen. Nach 3–4 Stunden ist Dein Sorbet fertig und besitzt eine feine, zarte Konsistenz. So brauchst Du keine Eismaschine, erzielst aber dennoch ein fruchtiges Ergebnis.
6. Eismaschine vs. Gefrierbeutel-Methode
Mit einer Eismaschine sparst Du ständiges Rühren: Fülle die gekühlte Basis in die Maschine und lass sie 20–30 Minuten laufen. Die kontinuierliche Bewegung verhindert große Kristalle und sorgt für perfekte Cremigkeit. Wenn Du keine Maschine hast, füllst Du die Basis in einen wiederverschließbaren Gefrierbeutel, verschließt ihn gut und legst ihn in eine Mischung aus Eiswürfeln und Salz. Knete den Beutel 5–10 Minuten und lasse ihn dann in der Gefriertruhe ruhen. Diese Methode braucht etwa 20–30 Minuten und eine helfende Hand, ist aber kostengünstig.
7. Aromen und Texturen variieren
Du kannst ganz einfach Variationen kreieren: Rühre nach 15 Minuten Kühlzeit gehackte Schokolade, Nüsse, Keksstücke oder Fruchtstückchen unter die halbgefrorene Eismasse. So verteilen sich die Einlagen gleichmäßig. Für intensiven Schokoladengeschmack erhitzt Du 2 EL Kakaopulver in der Basis. Karamellsoße lässt sich in dünnen Fäden einrühren, bevor das Eis komplett gefriert. Vanille-Eis erhältst Du mit einer Vanilleschote, die Du längs aufschneidest und auskratzt. Für das Aroma setzt Du die Schote und das Mark 10 Minuten in erwärmte Basis, bevor Du sie abseihst und kühlst.
8. Tipps gegen Gefrierbrand und Eiskristalle
Eis ohne Eismaschine neigt dazu, Gefrierbrand zu entwickeln. Decke das Eis möglichst luftdicht ab: verwende Frischhaltefolie direkt auf der Oberfläche oder lege einen zweiten Gefrierbeutel um die Form. Ein zusätzlicher Esslöffel Alkohol (Veganer Rum, Fruchtschnaps) senkt den Gefrierpunkt leicht und reduziert Kristallbildung. Wenn Du die Gefrierschranktemperatur kurzfristig auf -18 °C senkst, friert Dein Eis schneller an und bildet weniger große Kristalle. Und vergiss nicht, das Eis in kleinen Portionen einzufrieren: je flacher die Form, desto gleichmäßiger gefriert es.
9. Kreative Toppings und Mix-Ins
Serviere Dein veganes Eis mit exotischen Toppings: Frische Minzblätter, geröstete Kokosraspeln, Kakaonibs oder gehackte Macadamianüsse passen hervorragend. Fruchtige Soßen aus pürierten Beeren oder Mango ergeben Farbkontraste. Vegane Sahne oder Kokoscreme sorgt für extralokale Cremigkeit. Für Crunch machst Du Zucker-Nuss-Mischungen in der Pfanne leicht braun und streust sie über das Eis. Wenn Du das Eis im Waffelhörnchen anbietest, bestreiche den Rand mit Schokoladenglasur und wälze ihn in gehackten Nüssen oder buntem Zucker – perfekt für Partys und Co.
10. Aufbewahrung und Haltbarkeit
Selbstgemachtes veganes Eis hält sich im Gefrierfach etwa zwei Wochen frisch. Bewahre es in einem luftdichten Behälter auf und vermeide ständiges Öffnen, um Temperaturschwankungen zu minimieren. Beschrifte den Behälter mit Sorte und Einfrierdatum. Wenn Dein Eis zu lange steht, wird es hart und verliert Aroma – lass es vor dem Servieren 5–10 Minuten antauen. Für Single-Portionen eignen sich Eiswürfel-Boxen: Du frierst kleine Mengen ein und entnimmst genau so viel, wie Du brauchst.
Tabelle: Übersicht beliebter veganer Eissorten
Sorte | Hauptzutat | Süßungsmittel | Gefrierzeit |
---|---|---|---|
Avocado-Schoko | Avocado & Kakao | Agavendicksaft | 3–4 Stunden |
Banane-Haselnuss | Gefrorene Banane | Dattelsirup | 2–3 Stunden |
Beeren-Sorbet | Gemischte Beeren | Rohrzucker | 3–4 Stunden |
Kaffee-Dattel | Starker Kaffee | Dattelsirup | 4–5 Stunden |
Kokos-Vanille | Kokosmilch | Ahornsirup | 3–4 Stunden |
Matcha-Mandel | Matcha & Mandelmilch | Kokosblütenzucker | 3–4 Stunden |
Mango-Kokos | Mango & Kokosmilch | Agavendicksaft | 2–3 Stunden |
Pistazien-Cashew | Pistazien & Cashewmus | Rohrzucker | 4–5 Stunden |
Schoko-Orange | Kakaopulver & Orangenschale | Ahornsirup | 3–4 Stunden |
Zitrone-Ingwer | Zitronensaft & Ingwer | Rohrzucker | 2–3 Stunden |