Was bedeutet Weinstein im Wein?

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Weinstein, auch bekannt als Tartrat, kann dir in manchen Weinflaschen begegnen und zunächst irritieren. Du findest kleine, kristalline Ablagerungen am Flaschenboden oder manchmal am Korken. Vielleicht fragst du dich dann, ob mit dem Wein etwas nicht stimmt oder er verdorben ist. Tatsächlich handelt es sich um ein völlig natürliches Phänomen, das mit der Zusammensetzung des Weins zusammenhängt. In diesem Ratgeber erfährst du, was Weinstein genau ist, wie er entsteht und warum du dir darüber keine Sorgen machen musst.

was-bedeutet-weinstein-im-wein-690x457 Was bedeutet Weinstein im Wein?

Was bedeutet Weinstein im Wein?

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition und Erscheinungsbild
  2. Entstehung von Weinstein
  3. Chemische Hintergründe
  4. Bedeutung für die Weinqualität
  5. Methoden zur Entfernung im Keller
  6. Wie du Weinstein im Glas erkennst
  7. Gesundheitliche Aspekte
  8. Fazit: Genuss ohne Bedenken

1. Definition und Erscheinungsbild

Wenn du im Weinflaschenboden kleine Kristalle entdeckst, handelt es sich meist um Weinstein. Diese Kristalle können farblos oder leicht rötlich gefärbt sein, abhängig davon, ob es ein Weiß- oder Rotwein ist. Sie bilden sich oft in Weinen, die nicht stark behandelt oder filtriert wurden. Manche Winzer entscheiden sich bewusst dafür, den Wein minimal zu klären, damit er mehr von seinem natürlichen Aroma behält. Weinstein ist das Ergebnis einer natürlichen Reaktion bestimmter Säuren mit Mineralien im Wein. Bei Weißweinen sehen die Kristalle häufig aus wie Zucker- oder Salzkrümel, bei Rotweinen können sie dunkler und schuppiger erscheinen. Optisch kann das ungewohnt wirken, dennoch sind diese Ablagerungen keineswegs ein Zeichen für einen Fehler oder einen minderwertigen Wein.

2. Entstehung von Weinstein

Weinstein entsteht, wenn die Weinsäure – eine der charakteristischen Säuren, die im Wein vorkommen – auf Kaliumionen trifft und zusammen sogenannte Kaliumtartrate bildet. Diese Tartrate können sich bei niedrigen Temperaturen oder bei längerer Lagerung langsam aus dem Wein lösen und kristallisieren. Im Keller wird der Wein oft kontrolliert gekühlt, um diesen Ausfällungen vorzubeugen, indem sie schon früh entstehen und entfernt werden. Das nennt man Kältebehandlung. Wenn ein Wein diese Behandlung nicht oder nur teilweise durchläuft, kann der Weinstein sich erst in der Flasche bilden, besonders wenn du sie kühl lagern. Für den Geschmack oder den Geruch des Weins hat das jedoch keinen negativen Effekt. Du kannst also immer noch einen hochwertigen Wein im Glas haben, selbst wenn er Kristalle zeigt.

3. Chemische Hintergründe

Wein enthält unterschiedliche Säuren, darunter Weinsäure, Apfelsäure und Milchsäure. Die Weinsäure spielt eine zentrale Rolle beim Phänomen Weinstein. Wenn sie sich mit Kaliumverbindungen verbindet, entsteht das sogenannte Kaliumhydrogentartrat. Da Wein ein komplexes Gebilde ist, beeinflussen viele Faktoren, wie schnell oder in welchem Ausmaß diese Verbindung ausfällt. Temperaturschwankungen, der pH-Wert des Weins und die Menge an vorhandener Weinsäure sind nur einige Beispiele. Wenn du also eine Flasche Wein bei dir zu Hause in den kühleren Keller stellst, kann es sein, dass nach einigen Wochen oder Monaten winzige Kristalle entstehen, die langsam zu Boden sinken. Chemisch gesehen ist das ein unbedenklicher Vorgang, der lediglich die natürliche Zusammensetzung des Weins widerspiegelt.

4. Bedeutung für die Weinqualität

Man könnte vermuten, dass Weinstein ein Makel darstellt oder auf eine geringe Qualität hinweist, doch das stimmt so nicht. Tatsächlich galt Weinstein früher sogar als ein Qualitätsmerkmal, weil es zeigte, dass der Wein kaum mechanisch oder chemisch stabilisiert wurde. Wenn du also Kristalle entdeckst, kannst du sicher sein, dass der Wein nicht zu stark bearbeitet und filtriert wurde, was einige Weinkenner bevorzugen, da so mehr natürliche Aromen erhalten bleiben. Auf der anderen Seite versuchen manche Winzer, Weinsteinbildung zu verhindern, um den Käufer nicht zu verwirren, der solche Ablagerungen irrtümlich für Glassplitter oder ein Zeichen von Verunreinigung halten könnte. Deshalb wird heute oft kältebehandelt oder intensiv filtriert, bevor der Wein abgefüllt wird. Geschmacklich kann man nicht pauschal sagen, ob ein Wein mit Weinstein besser oder schlechter ist – es handelt sich vielmehr um eine Stilfrage.

5. Methoden zur Entfernung im Keller

Bevor der Wein in die Flaschen kommt, haben Winzer verschiedene Möglichkeiten, Weinstein zu reduzieren. Eine gängige Methode ist das sogenannte Kältestabilisieren: Der Wein wird auf niedrige Temperaturen von etwa 0 °C oder sogar darunter gekühlt. Dadurch bilden sich rasch große Weinstein-Kristalle, die sich am Boden des Tanks sammeln lassen. Im Anschluss wird der Wein umgefüllt, sodass ein Großteil dieser Kristalle entfernt wird. Auch das Hinzufügen von bestimmten Zusatzstoffen, zum Beispiel Metatartarinsäure, kann die Bildung von Weinstein zeitweise verringern. Allerdings ist das nicht immer von Dauer, weshalb einige Weine nach längerer Lagerung doch wieder Ausfällungen zeigen können. Manche Winzer bevorzugen zudem den Verzicht auf intensive Filtration und Klärung, weil sie ihren Wein so naturbelassen wie möglich in die Flasche bringen wollen.

6. Wie du Weinstein im Glas erkennst

Angenommen, du öffnest eine Flasche Wein und siehst feine, glitzernde Partikel am Korken oder entdeckst beim Einschenken, dass sich am Flaschenboden Kristalle gebildet haben. Möglicherweise wirst du beim Trinken auf ein leichtes Knirschen stoßen, wenn du die letzten Tropfen mittrinkst. Keine Sorge: Diese Partikel sind vollkommen ungefährlich. Falls du Wein lieber ohne Kristalle im Glas möchtest, kannst du den Bodensatz vorsichtig in der Flasche belassen. Manchmal lohnt es sich auch, den Wein in eine Karaffe zu dekantieren, damit sich Weinstein und andere Trübungen absetzen können. So hast du im Glas eine klare, funkelnde Flüssigkeit, während die Feststoffe im Filter oder in der Karaffe verbleiben. Wenn du Wein in Gesellschaft servierst, kannst du so überraschende Reaktionen vermeiden, die durch das ungewohnte Auftreten von Weinstein entstehen könnten.

7. Gesundheitliche Aspekte

Weinstein besteht hauptsächlich aus Kaliumsalzen der Weinsäure. Für deinen Körper ist das völlig harmlos. Du kannst diese Kristalle bedenkenlos mittrinken, ohne dass es negative Folgen hat. Die Menge, die in einem Glas Wein tatsächlich vorkommt, ist zudem verschwindend gering. Manche Menschen empfinden es jedoch als störend, wenn sie auf kleine Partikel beißen oder das Gefühl haben, dass etwas im Mund knirscht. Wenn du das vermeiden willst, gieße den Wein am besten vorsichtig ein oder nutze ein feines Sieb. Gerade in Restaurants werden Weine mit Bodensatz vor dem Servieren häufig dekantiert, um sowohl Weinstein als auch andere Schwebstoffe zu entfernen. Doch gesundheitlich musst du dir keine Gedanken machen, denn Weinstein ist weder giftig noch allergen. Er kommt in vielen Lebensmitteln vor und wird unter anderem in Backpulver oder als Verdickungsmittel genutzt.

8. Fazit: Genuss ohne Bedenken

Weinstein ist eine natürliche Ausfällung, die im Wein gebildet werden kann, wenn sich Weinsäure und Kalium verbinden. Du solltest dich davon nicht abschrecken lassen. Ob ein Wein Weinstein aufweist oder nicht, sagt wenig über seine Qualität aus. Viele Weinfans werten es sogar als Indiz dafür, dass der Wein nicht übermäßig behandelt wurde und sein volles Aromenpotenzial entfalten kann. Sofern du nicht auf kleine Kristalle beißen möchtest, kannst du den Bodensatz beim Einschenken einfach in der Flasche lassen oder den Wein dekantieren. Geschmacklich wirst du keinen Nachteil haben, wenn du Wein mit Weinstein trinkst. Ganz im Gegenteil: Es kann sich um einen hervorragenden Tropfen handeln, dessen natürliche Entstehungsprozesse du nun mit etwas mehr Verständnis genießen kannst. Also lass dich von den funkelnden Kristallen nicht verunsichern – sie sind nur ein weiteres spannendes Detail in der komplexen Welt des Weins.

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