Was sind die häufigsten Lebensmittelallergien?
Lebensmittelallergien betreffen immer mehr Menschen weltweit – ob Kleinkinder, Jugendliche oder Erwachsene. Wenn Du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der unter allergischen Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel leidet, weißt Du, wie belastend der Alltag dadurch werden kann. Schon kleinste Mengen eines Allergens reichen manchmal aus, um starke Symptome auszulösen – von Hautrötungen über Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Atemnot oder Kreislaufproblemen. Dabei sind es meist bestimmte Eiweiße in Lebensmitteln, die das Immunsystem fälschlicherweise als Bedrohung erkennt und entsprechend mit einer Überreaktion reagiert.

Was sind die häufigsten Lebensmittelallergien?
Besonders tückisch: Viele Lebensmittel enthalten allergieauslösende Stoffe in versteckter Form. So kann eine Erdnussallergie nicht nur den Verzehr von Nüssen selbst gefährlich machen, sondern auch die Spuren in Schokolade, Backwaren oder asiatischen Soßen. Eine genaue Kenntnis der auslösenden Substanzen und ihrer typischen Verstecke in Produkten hilft Dir, Dich im Alltag besser zu schützen. Nicht alle Reaktionen verlaufen gleich stark, aber jede Allergie verdient Aufmerksamkeit, weil sie in seltenen Fällen auch zu lebensbedrohlichen Zuständen wie dem anaphylaktischen Schock führen kann.
In diesem umfassenden Artikel zeige ich Dir die 30 häufigsten Lebensmittelallergien. Du erfährst, worauf das Immunsystem reagiert, wie sich die Symptome äußern, wie eine zuverlässige Diagnose gestellt wird und welche Alternativen oder Maßnahmen Dir den Alltag erleichtern können. Dabei gehe ich nicht nur auf die bekannten Allergene wie Milch, Ei oder Nüsse ein, sondern auch auf weniger offensichtliche wie Lupinen, Sellerie oder exotische Früchte. Ziel ist es, Dir ein solides Verständnis dieser komplexen Thematik zu geben und Dir Sicherheit im täglichen Umgang mit Lebensmitteln zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Kuhmilch
- Hühnerei
- Erdnüsse
- Haselnüsse
- Walnüsse
- Cashewkerne
- Paranüsse
- Mandeln
- Pistazien
- Macadamianüsse
- Weizen
- Soja
- Fisch
- Krustentiere
- Schalentiere
- Sellerie
- Senf
- Sesam
- Lupinen
- Kichererbsen
- Linsen
- Erbsen
- Gelatine
- Äpfel
- Karotten
- Bananen
- Kiwi
- Avocado
- Tomaten
- Pfirsiche
- Kreuzallergien
- Versteckte Allergene
- Zusatzstoffe
- Histaminintoleranz
- Insektenbestandteile
- Anaphylaxie
- Allergieprävention
- Allergien bei Kindern
- Reisen mit Allergie
- Lebensmittelallergien im Alter
1. Kuhmilch
Die Kuhmilchallergie ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien im Säuglings- und Kleinkindalter. Wenn Du betroffen bist, reagiert Dein Immunsystem auf bestimmte Eiweiße in der Milch, insbesondere auf Casein, β-Lactoglobulin und α-Lactalbumin. Diese Proteine werden fälschlicherweise als Bedrohung erkannt, woraufhin der Körper IgE-Antikörper bildet. Kommt es erneut zum Kontakt mit Milch oder milchhaltigen Lebensmitteln, setzt Dein Immunsystem Botenstoffe frei – allen voran Histamin –, die zu Beschwerden wie Hautausschlägen, Juckreiz, Magenkrämpfen, Übelkeit, Durchfall oder sogar Atemnot führen können. In seltenen, aber gefährlichen Fällen tritt eine Anaphylaxie auf.
Was viele nicht wissen: Die Kuhmilchallergie ist nicht dasselbe wie eine Laktoseintoleranz. Bei der Intoleranz fehlt das Enzym Laktase, das den Milchzucker spaltet, während bei der Allergie das Immunsystem aktiv in den Prozess eingreift. Etwa zwei bis drei Prozent der Säuglinge sind von einer echten Allergie betroffen. Die gute Nachricht: Viele Kinder „verwachsen“ die Allergie bis zum Schulalter. Dennoch solltest Du bei Verdacht nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Die Diagnostik umfasst unter anderem Hauttests, Blutuntersuchungen auf spezifisches IgE und – falls notwendig – eine ärztlich begleitete Provokation mit kleinen Milchmengen.
Im Alltag ist es entscheidend, Milchprodukte konsequent zu meiden. Dazu zählen nicht nur offensichtliche Lebensmittel wie Milch, Käse, Joghurt und Sahne, sondern auch viele Fertigprodukte, Backwaren und Süßigkeiten, in denen Milchbestandteile versteckt sein können. Die Zutatenliste solltest Du immer genau lesen – Begriffe wie „Milcheiweiß“, „Kaseinate“ oder „Molkenpulver“ deuten auf Kuhmilch hin. Pflanzliche Alternativen wie Soja-, Hafer-, Mandel- oder Reismilch können eine gute Lösung für Dich sein. Eine Ernährungsberatung hilft Dir, alle wichtigen Nährstoffe weiterhin in ausreichender Menge zu Dir zu nehmen – besonders Kalzium, das Du nun über andere Lebensmittelquellen abdecken musst.
2. Hühnerei
Auch die Hühnerei-Allergie zählt zu den häufigen Nahrungsmittelallergien bei Kleinkindern. Die allergische Reaktion richtet sich meist gegen Proteine im Eiklar wie Ovomucoid, Ovalbumin oder Conalbumin, aber auch das Eigelb kann in seltenen Fällen betroffen sein. Die Reaktion tritt in der Regel kurz nach dem Verzehr auf. Wenn Du allergisch auf Ei reagierst, merkst Du das oft an Juckreiz im Mund, Hautausschlägen, Magen-Darm-Beschwerden oder Atemproblemen. Wie stark die Symptome sind, hängt von Deiner individuellen Sensibilisierung und der konsumierten Menge ab. Bei schweren Allergien genügt bereits eine Spur Eiweiß, um eine heftige Reaktion auszulösen.
Häufig tritt eine Hühnerei-Allergie zusammen mit anderen atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis oder Heuschnupfen auf. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Allergie bis zum sechsten Lebensjahr wieder zurückbildet. Die Diagnose erfolgt wie bei den meisten IgE-vermittelten Allergien über Pricktests, Blutuntersuchungen oder orale Provokationen unter medizinischer Aufsicht. Dabei kann auch getestet werden, ob Du eventuell gekochtes oder gebackenes Ei verträgst – denn durch Hitzeeinwirkung verändern sich die allergieauslösenden Proteine teilweise.
Im Alltag bedeutet eine Hühnerei-Allergie nicht nur den Verzicht auf Frühstücksei und Rührei, sondern auch auf viele verarbeitete Produkte: Kuchen, Kekse, Mayonnaise, Nudeln, Panaden, Eiscreme und manche Fertiggerichte enthalten oft Ei oder Eiprodukte. Begriffe wie „Vollei“, „Eiklar“, „Eiweißpulver“ oder „Lecithin (E322)“ in der Zutatenliste sind klare Hinweise. Fürs Backen kannst Du auf Alternativen wie Apfelmus, Bananenpüree, Chiasamen-Gel oder spezielle Ei-Ersatzprodukte aus dem Reformhaus zurückgreifen. Wenn Du unterwegs bist, solltest Du Restaurants oder Kantinen immer auf Deine Allergie hinweisen. Nur so kannst Du sicherstellen, dass Du keine ungewollten Reaktionen riskierst.
3. Erdnüsse
Die Erdnussallergie ist weltweit eine der gefährlichsten Lebensmittelallergien. Wenn Du zu den Betroffenen gehörst, weißt Du vielleicht schon, wie heftig Dein Körper reagieren kann – manchmal reichen schon Spuren in verarbeiteten Produkten, um eine lebensbedrohliche Situation auszulösen. Die allergieauslösenden Eiweiße in Erdnüssen – insbesondere Ara h 1, Ara h 2 und Ara h 3 – können zu Hautausschlägen, Atemnot, Kreislaufproblemen und Anaphylaxie führen. Besonders kritisch ist, dass Erdnüsse in vielen Lebensmitteln „versteckt“ enthalten sein können und in Produktionsstätten häufig Kreuzkontaminationen auftreten.
Etwa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung sind von dieser Allergie betroffen. Anders als bei Milch oder Ei bildet sich die Erdnussallergie meist nicht zurück, sondern bleibt oft lebenslang bestehen. Die Diagnose erfolgt wie üblich über Pricktests, spezifische IgE-Nachweise im Blut und Provokationstests. In vielen Fällen wird Betroffenen geraten, ein Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum und Kortison bei sich zu tragen – denn im Ernstfall zählt jede Minute.
Im Alltag bedeutet eine Erdnussallergie für Dich nicht nur, Erdnüsse selbst zu meiden, sondern auch auf alle Produkte zu verzichten, die Spuren enthalten könnten. Dazu zählen Müsliriegel, Kekse, asiatische Gerichte, Aufstriche, Backwaren und viele Süßwaren. Besonders heikel sind Kreuzreaktionen mit anderen Hülsenfrüchten wie Soja, Linsen oder Lupinen. Auch sollten Restaurants oder Imbisse klar auf mögliche Erdnussverarbeitung angesprochen werden. Manche Betroffene entwickeln sogar schon durch Geruch oder Hautkontakt erste Symptome – in solchen Fällen ist höchste Vorsicht geboten. Wenn Du Kinder mit Erdnussallergie hast, solltest Du Erzieher, Lehrer und Mitschüler unbedingt informieren und eine Schulung zum Umgang mit Notfällen empfehlen.
4. Haselnüsse
Die Haselnussallergie gehört zu den häufigsten Nussallergien in Mitteleuropa und tritt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf. Wenn Du allergisch auf Haselnüsse reagierst, reagiert Dein Immunsystem auf bestimmte Eiweiße – vor allem Cor a 1, Cor a 8 und Cor a 9. Bei leichter Ausprägung treten oft sogenannte Kreuzreaktionen auf, vor allem bei Pollenallergikern: Du hast dann nach dem Verzehr von rohen Haselnüssen ein Kribbeln oder Jucken im Mund oder Rachen. Diese Form ist meist nicht gefährlich, aber unangenehm. Es gibt jedoch auch schwere Verlaufsformen, bei denen es zu Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden oder Kreislaufversagen kommen kann.
Die Diagnostik erfolgt in der Regel über einen Haut-Pricktest, Blutuntersuchungen auf spezifisches IgE sowie durch molekulare Allergiediagnostik, die zwischen Kreuzreaktionen und echten Nussallergien unterscheidet. In besonders heiklen Fällen wird zusätzlich ein oraler Provokationstest unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Viele Menschen mit einer leichten Reaktion auf rohe Haselnüsse vertragen sie übrigens in verarbeiteter Form besser, da die allergenen Proteine beim Erhitzen teilweise zerstört werden.
Wenn Du betroffen bist, solltest Du Haselnüsse komplett meiden – je nach Sensibilisierung auch verarbeitete Formen wie Nougat, Schokoladenaufstriche, Nusspralinen, Kekse oder Müslis. Haselnüsse verstecken sich auch oft in Brot, Gebäck, Eis oder Saucen. Besonders wichtig ist es, auf die Kennzeichnung „Kann Spuren von Schalenfrüchten enthalten“ zu achten. Beim Einkaufen helfen Dir Apps oder Listen allergenfreier Produkte weiter. Für viele ist auch ein Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor sinnvoll. Sprich mit Deinem Allergologen, ob das für Dich notwendig ist. Wenn Du Kinder hast, informiere auch Kindergarten und Schule über die Allergie, um auf Nummer sicher zu gehen.
5. Walnüsse
Die Walnussallergie ist eine potenziell schwere Form der Schalenfruchtallergie. Wenn Du darauf reagierst, bildet Dein Immunsystem IgE-Antikörper gegen Proteine wie Jug r 1, Jug r 2 und Jug r 3. Besonders tückisch: Schon kleinste Mengen können heftige Symptome auslösen – von lokalem Jucken im Mund bis hin zu Atemnot oder einem anaphylaktischen Schock. Die Walnuss ist nicht nur in purer Form riskant, sondern steckt auch in vielen Backwaren, Müslimischungen, Schokoladen, Brotaufstrichen und Fertigsalaten. Für Dich ist daher absolute Vorsicht beim Einkauf und in der Gastronomie geboten.
Im Gegensatz zu Kreuzreaktionen, etwa bei Pollenallergien, handelt es sich bei der Walnussallergie häufig um eine primäre Sensibilisierung. Das bedeutet, dass die Allergie eigenständig und nicht durch eine Pollenallergie bedingt ist. Die Diagnose erfolgt über Hauttests, spezifische IgE-Werte im Blut sowie molekulare Tests, die helfen, das Risiko besser einzuschätzen. In der Praxis bedeutet das für Dich, dass Du lernen musst, auf viele Produkte zu verzichten oder gezielt zu prüfen, ob Walnüsse enthalten sind.
Eine besondere Herausforderung stellen Kreuzkontaminationen dar, etwa in Bäckereien oder Produktionsanlagen, die verschiedene Nüsse verarbeiten. Für viele Betroffene ist deshalb ein klar gekennzeichneter Verzicht auf sämtliche Nüsse sinnvoll. Es gibt jedoch auch Produkte, die als „nussfrei“ zertifiziert sind – ein Segen im Alltag. Sprich mit Deinem Arzt darüber, ob ein Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor notwendig ist. Wenn Du Kinder mit Walnussallergie hast, sind Schulungen im Umgang mit dem Notfallset sowie Aufklärung in Schule oder Kindergarten besonders wichtig. Auch solltest Du Freunde und Familie über die Allergie informieren, um Risiken im Alltag zu minimieren.
6. Cashewkerne
Cashew-Allergien gehören zu den gefährlichsten Nussallergien überhaupt. Wenn Du darauf allergisch bist, kann schon eine winzige Menge Cashewprotein heftige Reaktionen hervorrufen – darunter auch Anaphylaxie, also ein lebensbedrohlicher Schockzustand. Die Proteine Ana o 1, Ana o 2 und Ana o 3 gelten als Hauptverursacher. Besonders kritisch ist, dass Cashews oft in Süßigkeiten, veganen Käsesorten, Müsliriegeln, asiatischen Gerichten oder Nussmischungen verarbeitet werden – viele davon sind nicht eindeutig gekennzeichnet oder bergen das Risiko von Spuren durch Kreuzkontamination.
Die Cashew gehört botanisch gesehen nicht zu den „echten“ Nüssen, sondern zur Familie der Sumachgewächse. Dennoch ist ihre allergene Wirkung hoch. Die Diagnose erfolgt klassisch über Pricktests, IgE-Bestimmungen im Blut und bei Bedarf molekulare Allergiediagnostik. Ein Provokationstest wird nur unter stationären Bedingungen durchgeführt, da das Risiko schwerer Reaktionen sehr hoch ist. Für Dich bedeutet das: absolute Meidung ist essenziell – und das beinhaltet nicht nur den Verzicht auf Cashews selbst, sondern auch auf Produkte, die möglicherweise Spuren davon enthalten.
Wenn Du betroffen bist, solltest Du immer ein Notfallset bei Dir tragen – mit Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum und Kortisonpräparat. In Kitas und Schulen sollten Betreuer und Lehrkräfte über die Allergie informiert und im Umgang mit dem Notfallset geschult sein. Auch bei Restaurantbesuchen ist Vorsicht geboten: Asiatische Küchen verwenden oft Cashewkerne oder cashewhaltige Soßen. Du solltest immer nachfragen, auch wenn auf der Speisekarte keine Hinweise stehen. Hilfreich sind auch Allergiker-Ausweise, die Du im Notfall vorzeigen kannst. Besonders wenn Du auf mehrere Nüsse reagierst, ist es sinnvoll, Ernährungstagebuch zu führen und gemeinsam mit einer allergologisch geschulten Ernährungsberatung Alternativen zu finden.
7. Paranüsse
Die Paranuss ist besonders reich an Selen und wird daher gerne in Nussmischungen oder gesundheitsbewussten Ernährungsformen verwendet. Doch wenn Du allergisch auf Paranüsse reagierst, reicht oft schon ein winziges Stück, um heftige Beschwerden auszulösen. Die wichtigsten allergieauslösenden Proteine in der Paranuss sind Ber e 1 und Ber e 2. Deine Symptome können sofort auftreten und reichen von Juckreiz und Hautausschlägen über Atemprobleme bis hin zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock. Gerade wegen ihrer intensiven Wirkung gehört die Paranuss zu den gefährlichsten Nussallergenen.
Paranüsse werden oft unterschätzt, weil sie im Alltag seltener verwendet werden als Haselnüsse oder Mandeln. Doch Du solltest wissen, dass sie häufig in Müslis, Nussriegeln, Nussmischungen, Schokoladen und veganen Produkten vorkommen. Die Erkennung auf Verpackungen kann eine Herausforderung sein, denn nicht immer wird sie klar angegeben. Besonders heimtückisch sind Spuren in Produkten, die in denselben Anlagen verarbeitet werden – wie in Bäckereien oder Süßwarenfabriken. Die Angabe „kann Spuren von Schalenfrüchten enthalten“ solltest Du deshalb stets ernst nehmen.
Die Diagnose erfolgt durch Hauttests, Blutuntersuchungen auf IgE-Antikörper und eventuell durch molekulare Allergiediagnostik. Wenn Dein Risiko für schwere Reaktionen hoch ist, solltest Du unbedingt ein Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor bei Dir tragen. Für Kinder mit Paranussallergie gilt das gleiche – informiere Schule, Kita und Familie umfassend. Auch ein Allergiepass, den Du im Alltag bei Dir führst, kann hilfreich sein. Wenn Du Dich gerne pflanzlich oder nussreich ernährst, ist eine professionelle Ernährungsberatung sinnvoll, um auf verträgliche Alternativen wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder bestimmte Samen auszuweichen.
8. Mandeln
Mandeln sind aus der europäischen Küche kaum wegzudenken – ob als Zutat in Kuchen, Marzipan, Müsli oder Mandeldrinks. Doch wenn Du eine Mandelallergie hast, solltest Du besonders wachsam sein. Die allergieauslösenden Proteine in Mandeln heißen Pru du 6 und Pru du 8. Deine Reaktion kann leicht bis schwer verlaufen: Jucken im Mund, Schwellungen im Rachen, Hautausschläge, Magen-Darm-Beschwerden oder sogar Atemnot sind typische Symptome. Manche Menschen reagieren zudem nur auf rohe Mandeln, während erhitzte Mandeln besser verträglich sind.
Eine Besonderheit bei der Mandelallergie ist die mögliche Kreuzreaktion mit Birkenpollen. Wenn Du unter Heuschnupfen leidest, insbesondere zur Birkenblütezeit, kann Dein Immunsystem beim Verzehr von Mandeln ebenfalls gereizt reagieren – ein klassisches orales Allergiesyndrom (OAS). Die Beschwerden beschränken sich dann oft auf Kribbeln oder Jucken im Mund und Rachen. In anderen Fällen – etwa bei einer primären Mandelallergie – sind auch systemische, starke Reaktionen möglich. Hier ist die Abgrenzung zur Kreuzallergie mithilfe von molekularer Diagnostik sehr hilfreich.
Für den Alltag heißt das: Du solltest Mandeln meiden und auch beim Einkaufen sorgfältig auf Zutatenlisten achten. Besonders in Backwaren, Müslis, Riegeln, Aufstrichen, Pestos und pflanzlichen Milchalternativen ist Mandel oft enthalten. Auch Naturkosmetik kann Mandelöl enthalten, was bei Hautkontakt problematisch sein kann. In der Gastronomie solltest Du gezielt nachfragen, auch wenn Mandeln nicht ausdrücklich auf der Speisekarte stehen. Bei starker Sensibilisierung ist ein Notfallset unerlässlich. Informiere Menschen in Deinem Umfeld, insbesondere wenn Du Kinder hast – so können im Ernstfall alle schnell reagieren.
9. Pistazien
Pistazien sind zwar kleiner als andere Nüsse, aber sie bergen ein hohes allergenes Potenzial. Wenn Du allergisch auf Pistazien bist, reagierst Du auf Proteine wie Pis v 1 und Pis v 2, die starke Immunreaktionen auslösen können. Die Symptome ähneln denen anderer Nussallergien: Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen, Atemnot und in schweren Fällen Kreislaufreaktionen bis zur Anaphylaxie. Das Gefährliche: Pistazien sind in Süßigkeiten, Aufstrichen, Eiscreme, orientalischen und indischen Speisen weit verbreitet – oft ohne klare Kennzeichnung.
Besonders tückisch ist die botanische Verwandtschaft der Pistazie zur Cashewnuss. Wenn Du auf Cashew allergisch bist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Du auch auf Pistazien reagierst – und umgekehrt. Diese Kreuzallergien sind häufig schwerer Natur, weshalb Du bei bestehender Nussallergie immer vorsichtig sein solltest. Die Diagnostik erfolgt über Pricktest, IgE-Bestimmung und gegebenenfalls molekulare Tests, die helfen können, das Risiko schwerer Reaktionen besser einzuschätzen.
Im Alltag bedeutet das für Dich, dass Du Pistazien komplett meiden musst. Achte auch auf versteckte Zutaten in Gebäck, Pralinen, Pasten oder Fertiggerichten. Ein besonderes Augenmerk solltest Du auf Produkte aus der orientalischen oder indischen Küche legen – dort werden Pistazien häufig als Zutat verwendet, selbst in herzhaften Gerichten oder als Dekoration. Wenn Du besonders empfindlich reagierst, ist ein Notfallset mit Adrenalin unerlässlich. Zudem solltest Du ein Armband oder einen Allergiepass mitführen, der im Ernstfall Leben retten kann. Auch in Schulen, Kindergärten oder auf Reisen hilft eine klare Kommunikation Deiner Allergie, um unnötige Risiken zu vermeiden.
10. Macadamianüsse
Macadamianüsse gelten als „Königin der Nüsse“ und sind besonders fettreich und aromatisch. Doch wenn Du auf Macadamianüsse allergisch reagierst, kann schon ein kleiner Bissen gefährlich sein. Die allergieauslösenden Proteine in der Macadamianuss sind bislang weniger gut erforscht als bei anderen Nüssen, aber die Reaktionen fallen oft heftig aus: Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen im Gesicht, Atemnot, Magen-Darm-Probleme oder sogar anaphylaktische Reaktionen sind möglich. Besonders gefährlich ist, dass Macadamianüsse nicht überall klar deklariert werden und oft Bestandteil von Nussmischungen, Pralinen oder exotischen Gerichten sind.
Die Allergie auf Macadamianüsse tritt eher selten auf, ist aber wegen der möglichen Schwere der Symptome sehr ernst zu nehmen. Wenn Du bereits auf Cashew oder Pistazie allergisch bist, solltest Du besonders wachsam sein, da es auch bei Macadamianüssen zu Kreuzreaktionen kommen kann. Die Diagnose erfolgt wie bei anderen Nussallergien durch Pricktests, IgE-Bestimmung im Blut und – falls notwendig – durch molekulare Diagnostik. Orale Provokationstests werden wegen des hohen Risikos nur unter stationären Bedingungen durchgeführt.
Im Alltag bedeutet das für Dich: Vermeide alle Produkte, die Macadamianüsse enthalten könnten. Dazu gehören neben Nussmischungen auch viele Pralinen, Eiscremes, Kekse oder auch vegane Desserts. Achte besonders auf internationale Lebensmittel, da die Macadamianuss dort häufiger verwendet wird. Lies die Zutatenlisten genau und frage in Restaurants oder Bäckereien aktiv nach, ob Macadamianüsse verarbeitet werden. Wenn Du stark auf Macadamia reagierst, solltest Du immer ein Notfallset mit Dir führen. Für Kinder gilt das umso mehr, da sie sich selbst nicht immer ausreichend schützen können. Mit einem Allergiepass und einer informierten Umgebung kannst Du vielen Risiken im Alltag vorbeugen.
11. Weizen
Die Weizenallergie ist eine echte Herausforderung im Alltag, denn Weizen ist in unglaublich vielen Lebensmitteln enthalten. Wenn Du allergisch auf Weizenproteine wie Albumin, Globulin oder Glutenin reagierst, zeigt sich das oft durch Symptome wie Hautausschläge, Juckreiz, verstopfte Nase, Atemnot, Durchfall oder Bauchkrämpfe. Anders als bei Zöliakie, bei der das Immunsystem auf Gluten reagiert und die Darmschleimhaut schädigt, handelt es sich bei der Weizenallergie um eine klassische IgE-vermittelte Reaktion, die schnell nach dem Kontakt mit Weizen auftreten kann.
Die Prävalenz ist eher niedrig, aber die Auswirkungen sind enorm, denn Weizen steckt nicht nur in Brot, Brötchen und Kuchen, sondern auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Panaden, Saucen, Suppen, Würzmischungen oder Fertiggerichten. Besonders tückisch sind auch Spuren in Produkten, bei denen Weizen nicht auf den ersten Blick vermutet wird – etwa in Wurstwaren, Sojasoße oder Bonbons. Die Diagnose erfolgt durch Allergietestungen, Blutuntersuchungen auf IgE und Provokationstests. Bei einer Weizenallergie ist auch das Risiko einer sogenannten „weizenabhängigen, anstrengungsinduzierten Anaphylaxie“ gegeben – also eine allergische Reaktion, die nur unter körperlicher Belastung nach Weizenkonsum auftritt.
Für Deinen Alltag bedeutet das: Du musst Weizen konsequent meiden. Achte auf Zutaten wie „Weizenmehl“, „Weizeneiweiß“, „Gluten“, „Dinkel“, „Hartweizengrieß“ oder „Bulgur“. Zum Glück gibt es Alternativen wie Reis-, Mais-, Buchweizen-, Hirse- oder Kartoffelmehl. Auch glutenfreie Produkte können für Dich geeignet sein, obwohl nicht alle automatisch weizenfrei sind. Lass Dich am besten von einer erfahrenen Ernährungsberatung unterstützen. Bei starker Allergie ist ein Notfallset Pflicht. Auch hier gilt: Informiere Dein Umfeld, Schulen, Kitas oder Kantinen über Deine Allergie, damit Du sicher essen kannst.
12. Soja
Soja ist ein vielseitiges Lebensmittel, das in zahlreichen pflanzlichen Produkten wie Tofu, Sojamilch, Fleischersatz oder Fertiggerichten steckt. Wenn Du allergisch auf Soja reagierst, können die Symptome ganz unterschiedlich ausfallen – von Jucken im Mund über Hautausschläge bis hin zu Magen-Darm-Problemen oder Atemnot. In schweren Fällen ist sogar eine anaphylaktische Reaktion möglich. Hauptverantwortlich für die allergischen Beschwerden sind Proteine wie Gly m 4, Gly m 5 und Gly m 6. Besonders problematisch: Diese Proteine sind hitzestabil – das heißt, sie bleiben auch nach dem Kochen oder Backen aktiv.
Die Sojaallergie tritt oft schon im Kindesalter auf, wobei viele Kinder sie mit der Zeit wieder verlieren. Bei Erwachsenen ist sie seltener, dafür aber oft hartnäckiger. Vor allem wenn Du auch auf Birkenpollen allergisch bist, kann es zu Kreuzreaktionen kommen. In diesem Fall zeigt sich das meist als orales Allergiesyndrom mit Juckreiz oder Brennen im Mund. Die Diagnose erfolgt über Pricktests, IgE-Bestimmung und eventuell molekulare Tests, die dabei helfen, zwischen echter Allergie und Kreuzreaktion zu unterscheiden.
Für Dich als Betroffenen ist es wichtig, Sojaprodukte konsequent zu meiden. Dazu gehören nicht nur Sojamilch, Tofu oder Sojasoße, sondern auch viele verarbeitete Lebensmittel, in denen Soja als Emulgator, Stabilisator oder Eiweißquelle enthalten ist. Lies die Zutatenlisten genau – auch Begriffe wie „pflanzliches Eiweiß“, „Lecithin (E322)“ oder „Sojalecithin“ deuten auf Soja hin. Achte auch bei Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetikprodukten auf entsprechende Inhaltsstoffe. Wenn Deine Reaktion besonders stark ausfällt, solltest Du ein Notfallset bei Dir tragen. Eine professionelle Ernährungsberatung hilft Dir, geeignete Alternativen zu finden – zum Beispiel Hafermilch, Lupinenprodukte oder Erbseneiweiß.
13. Fisch
Die Fischallergie ist weltweit verbreitet und kann schwerwiegende allergische Reaktionen auslösen. Wenn Du auf Fisch allergisch bist, reagierst Du auf das Protein Parvalbumin – ein Hitzestabiles Eiweiß, das in nahezu allen Fischarten enthalten ist. Schon kleinste Mengen davon reichen aus, um heftige Beschwerden wie Hautausschlag, Schwellungen, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden oder im Extremfall einen anaphylaktischen Schock auszulösen. Besonders kritisch: Auch der Dampf beim Kochen von Fisch kann allergische Symptome hervorrufen, wenn Du sehr empfindlich bist.
Typische Fische, auf die Menschen reagieren, sind Kabeljau, Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele oder Forelle. Es ist möglich, dass Du nur auf bestimmte Arten reagierst oder auf alle gleichermaßen. In vielen Fällen tritt die Allergie schon im Kindesalter auf und bleibt oft lebenslang bestehen. Die Diagnose erfolgt über Pricktest, IgE-Bestimmung und – bei geringerem Risiko – auch über eine kontrollierte orale Provokation. Wenn Du stark reagierst, wird letzteres jedoch aus Sicherheitsgründen oft vermieden.
Im Alltag bedeutet eine Fischallergie für Dich eine sehr konsequente Vermeidung. Achte auf versteckte Fischbestandteile in Soßen, Fonds, Fertiggerichten, Krabbenchips oder asiatischen Gerichten. Auch Fischmehl in Tierfutter oder Lebensmittelzusätzen kann problematisch sein – selbst bei indirektem Kontakt. Wenn Du sehr sensibel reagierst, solltest Du Fischrestaurants meiden und auf Reisen besonders vorsichtig sein. Ein Adrenalin-Autoinjektor gehört in Dein Notfallset, ebenso wie Antihistaminikum und Kortison. Informiere Dein Umfeld – besonders wenn Du Kinder hast – damit auch in Kindergarten, Schule oder auf Ausflügen keine unbeabsichtigten Risiken entstehen. Es gibt inzwischen zahlreiche Alternativen auf pflanzlicher Basis, die den Geschmack und die Textur von Fisch nachbilden, jedoch ohne das gefährliche Allergen auskommen.
14. Krustentiere
Krustentiere wie Garnelen, Hummer, Krabben oder Langusten sind delikate Meeresfrüchte – doch für Dich als Allergiker können sie zur Gefahr werden. Die Hauptallergene heißen Tropomyosin und Argininkinase, zwei hitzestabile Proteine, die auch nach dem Kochen oder Braten ihre allergene Wirkung behalten. Wenn Du allergisch bist, kann bereits der Kontakt mit Krustentierproteinen, etwa über Küchendämpfe, Hautkontakt oder winzige Rückstände auf Besteck, eine starke Reaktion hervorrufen. Typische Symptome sind Hautausschläge, Schwellungen, Atemnot, Übelkeit oder Kreislaufprobleme – im schlimmsten Fall sogar Anaphylaxie.
Diese Allergie betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene, ist aber häufiger im Erwachsenenalter zu beobachten. In manchen Fällen entwickelt sie sich plötzlich nach einem einzigen Kontakt – etwa nach dem ersten Verzehr von Garnelen oder beim Besuch eines Fischrestaurants. Die Diagnose erfolgt über Pricktests, Blutuntersuchungen und molekulare Allergiediagnostik. Orale Provokationstests sind aufgrund des Risikos meist nicht empfehlenswert.
Im Alltag bedeutet das für Dich: Meide alle Krustentiere konsequent. Das schließt nicht nur das direkte Essen von Garnelen, Hummer oder Krabben ein, sondern auch Produkte mit Fischsaucen, asiatischen Marinaden, Suppen oder Salaten mit Meeresfrüchteanteil. Besonders in Restaurants solltest Du deutlich machen, wie ernst Deine Allergie ist – nicht nur wegen der Zutaten, sondern auch wegen möglicher Kontaminationen in der Küche. Trage ein Notfallset bei Dir und informiere Dein Umfeld, falls es zu einer Reaktion kommt. Falls Du häufig auswärts isst oder reist, kann ein Allergiepass in mehreren Sprachen sinnvoll sein. Pflanzliche Alternativen wie Algenprodukte oder fischfreie vegane „Meeresfrüchte“ sind meist unproblematisch – prüfe aber trotzdem immer die Zutatenliste.
15. Schalentiere
Schalentiere wie Muscheln, Jakobsmuscheln oder Austern sind ebenfalls häufige Auslöser schwerer allergischer Reaktionen. Wenn Du eine Schalentierallergie hast, reagierst Du auf ähnliche Proteine wie bei Krustentieren – vor allem Tropomyosin –, allerdings stammen sie aus einer anderen biologischen Gruppe. Auch hier gilt: Die Allergene sind hitzestabil und führen schon in kleinsten Mengen zu Reaktionen. Typische Symptome reichen von leichtem Kribbeln im Mund über Hautausschläge und Atemnot bis hin zu massiven Kreislaufreaktionen. In schweren Fällen ist eine sofortige medizinische Notfallversorgung notwendig.
Die Diagnose erfolgt über Pricktests, spezifische IgE-Bluttests und gegebenenfalls durch molekulare Diagnostik. Dabei kann herausgefunden werden, ob Du nur auf bestimmte Arten reagierst oder ob eine Kreuzallergie mit Krustentieren oder anderen Meeresfrüchten besteht. Aufgrund der Ähnlichkeit der Allergene wird häufig empfohlen, auch Krustentiere zu meiden, selbst wenn bisher nur Schalentiere Reaktionen ausgelöst haben. Die Verträglichkeit einzelner Arten kann oft nicht zuverlässig vorhergesagt werden, weshalb viele Ärzte zu umfassender Vermeidung raten.
Im Alltag solltest Du Muscheln, Austern und ähnliche Meerestiere konsequent meiden. Auch hier ist die Gefahr von versteckten Zutaten groß – etwa in Fischsuppen, Meeresfrüchte-Paella, Pastasoßen oder Sushizutaten. Besonders in der Gastronomie solltest Du nicht zögern, Deine Allergie sehr deutlich zu kommunizieren. Trage immer ein Notfallset bei Dir und informiere Freunde, Familie oder Kollegen über mögliche Symptome und den Umgang mit einem anaphylaktischen Schock. Wenn Du häufig reist oder im Ausland isst, hilft ein Allergiepass in mehreren Sprachen. Vegane Alternativen auf Basis von Seetang, Algen oder Jackfruit bieten Dir inzwischen eine gute Auswahl, um nicht ganz auf „Meeresaroma“ verzichten zu müssen.
16. Sellerie
Sellerie gehört zu den häufigsten pflanzlichen Auslösern von Lebensmittelallergien in Europa – vor allem in der deutschsprachigen Region. Wenn Du darauf allergisch reagierst, entwickelt Dein Körper eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Proteinen, insbesondere Api g 1. Besonders problematisch: Sellerie-Allergien gehen oft mit einer bestehenden Pollenallergie einher, besonders bei Birkenpollen. Es kommt dann zum sogenannten oralen Allergiesyndrom – mit Juckreiz im Mundraum, Kribbeln auf der Zunge oder leichten Schwellungen nach dem Verzehr von rohem Sellerie. Doch es gibt auch schwere Verläufe mit Atemnot, Magenkrämpfen oder sogar Kreislaufsymptomen, besonders bei stark verarbeiteten Produkten.
Eine weitere Schwierigkeit ist, dass Sellerie nicht nur als Gemüse auf dem Teller liegt, sondern auch als Gewürz in vielen verarbeiteten Lebensmitteln steckt. Brühen, Fertigsuppen, Gewürzmischungen, Wurstwaren, Kräuterbutter und Salatsaucen sind nur einige Beispiele. Daher ist Sellerie in der EU kennzeichnungspflichtig – und das ist für Dich ein großer Vorteil. Du solltest bei jedem Einkauf die Zutatenliste aufmerksam lesen und Dir im Zweifel bewusst machen, dass auch „Gemüseextrakt“ oder „Würzgemüse“ Sellerie enthalten können.
Diagnostiziert wird eine Sellerieallergie klassisch über Pricktests, spezifische IgE-Blutuntersuchungen und in einigen Fällen durch orale Provokationstests – wobei Letztere wegen möglicher starker Reaktionen nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Im Alltag gilt für Dich: Roher Sellerie ist besonders gefährlich, gekocht kann er – je nach Proteinstruktur – manchmal besser vertragen werden. Dennoch solltest Du generell Vorsicht walten lassen. Notfallmedikamente sind bei schwerer Allergie unverzichtbar. Wenn Du regelmäßig auswärts isst, lohnt sich ein Allergiepass. Und auch im Freundes- oder Familienkreis hilft es, wenn alle wissen, wie sie Dich im Ernstfall unterstützen können. Mit ein wenig Erfahrung und Routine lernst Du schnell, welche Produkte sicher sind – und welche Du lieber meidest.
17. Senf
Senf gehört zu den besonders potenten Allergenen in Europa – und das, obwohl er in den Zutatenlisten von Lebensmitteln meist nur in kleinen Mengen vorkommt. Wenn Du allergisch auf Senf bist, reagierst Du besonders empfindlich auf Proteine wie Sin a 1 und Sin a 2, die sowohl in weißem als auch braunem Senf enthalten sind. Bereits winzige Mengen können bei Dir zu Juckreiz im Mund, Hautausschlag, Magenkrämpfen oder Atemnot führen. In seltenen Fällen droht auch ein anaphylaktischer Schock. Besonders schwierig ist, dass Senf oft „versteckt“ ist – etwa in Fertigsaucen, Marinaden, Salatdressings, Würzpasten oder Fleischprodukten.
Senf zählt zu den 14 deklarationspflichtigen Hauptallergenen in der EU. Das bedeutet, dass er auf allen verpackten Lebensmitteln angegeben werden muss – ein Vorteil für Dich als Betroffenen. Allerdings ist es nicht immer leicht zu erkennen, wenn Senf in verarbeiteter Form als „Gewürz“ oder „Würze“ auftritt. Vor allem in der Gastronomie kann es problematisch sein, wenn Speisen mit Senf abgeschmeckt wurden, ohne dass Du es weißt. Deshalb solltest Du bei Restaurantbesuchen immer klar kommunizieren, dass Du eine Senfallergie hast – und im Zweifel lieber auf das Gericht verzichten.
Die Diagnose erfolgt durch Allergietests, IgE-Blutwerte und gegebenenfalls eine orale Provokation. Gerade bei Kindern zeigt sich, dass die Allergie oft in Kombination mit anderen Nahrungsmittelallergien auftritt, etwa zu Sellerie oder Kreuzblütlern. Im Alltag solltest Du Gewürzmischungen, Senfsoßen, Würzmittel und auch manche eingelegte Lebensmittel vermeiden. Informiere Dein Umfeld über Deine Allergie und trage bei schwereren Verläufen ein Notfallset mit Adrenalin. Auch ein Allergiepass kann helfen, im Ernstfall schnell die richtige Hilfe zu bekommen. Es lohnt sich zudem, in der Küche auf eigene Zubereitungen zu setzen, bei denen Du jede einzelne Zutat selbst kontrollieren kannst.
18. Sesam
Sesam ist ein uraltes Lebensmittel mit hohem Nährwert, aber auch ein starkes Allergen. Wenn Du auf Sesam allergisch bist, können schon kleinste Mengen heftige Reaktionen auslösen. Die wichtigsten allergieauslösenden Proteine sind Ses i 1 bis Ses i 7 – sie sind hitzestabil und finden sich sowohl in den Samen als auch in Sesamöl. Symptome können von Juckreiz im Mund über Hautausschläge und Magenkrämpfe bis hin zu Atemnot oder Kreislaufreaktionen reichen. Besonders häufig tritt Sesamallergie in Verbindung mit anderen Nahrungsmittelallergien auf, etwa zu Nüssen oder Erdnüssen.
In vielen Ländern ist Sesam ein Grundnahrungsmittel – etwa im arabischen, jüdischen oder asiatischen Raum. Auch in Europa ist Sesam weit verbreitet, oft als Zutat in Backwaren (z. B. auf Brötchen), Müsliriegeln, Hummus, Tahin, veganen Ersatzprodukten und Gewürzmischungen. Für Dich als Betroffenen ist es besonders wichtig, auf diese „versteckten“ Sesamquellen zu achten. Seit einigen Jahren ist Sesam auch in der EU deklarationspflichtig – ein großer Vorteil beim Einkauf. Dennoch bleibt es oft schwierig, Produkte wie Brot oder Gebäck in Bäckereien sicher einzuschätzen, da Kreuzkontaminationen häufig vorkommen.
Die Diagnose erfolgt wie üblich über Hauttests, spezifische IgE-Werte und eventuell molekulare Allergiediagnostik. Eine orale Provokation sollte nur in einer Klinik stattfinden, da die Reaktionen mitunter sehr schwer sein können. Für Deinen Alltag heißt das: Vermeide alle sesamhaltigen Produkte und hinterfrage auch verarbeitete Speisen genau. Besonders in der veganen Küche hat sich Sesam als beliebter Ersatz für tierische Fette etabliert – etwa in Dressings, Dips und Aufstrichen. Wenn Du stark reagierst, ist ein Notfallset Pflicht. Auch die Nutzung von Sesamöl in Massageprodukten oder Kosmetika kann problematisch sein. Informiere Dein Umfeld, achte auf klare Kennzeichnungen und wähle gezielt Produkte aus, die garantiert sesamfrei sind.
19. Lupinen
Lupinen sind Hülsenfrüchte und zählen in Europa zu den neueren, aber zunehmend relevanten Allergenen. Wenn Du auf Lupinen allergisch bist, reagierst Du auf Proteine wie Lup an 1, die sich im Samen der Pflanze befinden. Diese Eiweiße sind eng mit denen von Soja oder Erdnuss verwandt, weshalb Kreuzreaktionen häufig sind. Die Symptome können mild oder stark ausgeprägt sein – von Juckreiz im Mund über Hautausschläge bis hin zu asthmatischen Beschwerden oder Kreislaufproblemen. In einigen Fällen kann eine Lupinenallergie sogar zu einer anaphylaktischen Reaktion führen.
Lupinenmehl und Lupineneiweiß werden heute vermehrt als Ei- oder Milch-Ersatzstoffe in der veganen Küche verwendet. Du findest sie in Backwaren, Nudeln, veganen Fleischersatzprodukten, Aufstrichen oder auch in glutenfreien Lebensmitteln. Besonders problematisch: Die Kennzeichnungspflicht besteht erst seit einigen Jahren, und viele Menschen wissen nicht, dass sie überhaupt auf Lupinen reagieren können. Wenn Du bereits eine Erdnussallergie hast, solltest Du bei Produkten mit Lupine besonders vorsichtig sein.
Die Diagnose erfolgt über Haut-Pricktests, IgE-Analysen im Blut sowie bei Bedarf molekulare Diagnostik. Orale Provokationstests finden unter ärztlicher Kontrolle statt, weil sie starke Reaktionen auslösen können. Wenn Du betroffen bist, solltest Du alle Lebensmittel meiden, in denen Lupinenprotein vorkommt – und das sind inzwischen mehr, als Du vielleicht erwartest. Besonders in Reformhäusern, Bioläden und in der veganen Szene hat sich Lupine als beliebte Zutat etabliert. Ein Notfallset ist bei schwerer Allergie unerlässlich. Informiere auch Freunde, Familie und besonders Schulen oder Kindergärten, wenn Kinder betroffen sind. Ein Allergiepass kann ebenfalls helfen, im Ernstfall richtig zu handeln.
20. Kichererbsen
Kichererbsen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte und sind besonders in der vegetarischen und veganen Küche beliebt. Wenn Du allergisch auf Kichererbsen reagierst, kann der Verzehr oder sogar nur der Kontakt mit geringen Mengen zu Reaktionen führen. Die Symptome reichen von Juckreiz im Mund über Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschläge bis hin zu schweren allergischen Reaktionen mit Atemnot oder Kreislaufproblemen. Die allergieauslösenden Proteine – insbesondere Vicilin und Legumin – sind hitzestabil, was bedeutet, dass selbst gekochte Kichererbsen allergen bleiben können.
Besonders problematisch ist, dass Kichererbsen in zahlreichen beliebten Gerichten enthalten sind: Hummus, Falafel, Currys, Eintöpfe, Salate oder auch Snacks wie geröstete Kichererbsen. Zudem wird Kichererbsenmehl in der glutenfreien Küche und für Fleischersatzprodukte verwendet. Wenn Du schon auf andere Hülsenfrüchte wie Erdnüsse, Soja oder Linsen reagierst, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Kreuzreaktion mit Kichererbsen – daher solltest Du besonders wachsam sein.
Die Diagnose erfolgt wie bei anderen Nahrungsmittelallergien über Pricktests, IgE-Bestimmung und bei Bedarf durch molekulare Diagnostik oder Provokationstests unter ärztlicher Aufsicht. Im Alltag hilft Dir eine sorgfältige Zutatenkontrolle beim Einkauf und ein achtsamer Umgang mit Speisen im Restaurant. Viele Anbieter in der veganen Gastronomie verwenden Kichererbsen ganz selbstverständlich – frage deshalb immer gezielt nach. Wenn Du empfindlich reagierst, solltest Du ein Notfallset mit Adrenalin bei Dir tragen. Für Kinder mit dieser Allergie ist eine schulische Betreuung mit entsprechendem Hintergrundwissen wichtig. Ein Allergiepass oder eine Notfallkarte kann zudem helfen, auch in unerwarteten Situationen schnell richtig zu reagieren.
21. Linsen
Linsen sind ein Grundnahrungsmittel in vielen Kulturen und liefern wertvolle Proteine, Ballaststoffe und Mineralstoffe. Wenn Du jedoch eine Linsenallergie hast, wird dieses gesunde Lebensmittel schnell zur Gefahr. Die allergieauslösenden Proteine in Linsen – vor allem Vicilin-ähnliche Speicherproteine – sind hitzestabil. Das bedeutet, dass auch gekochte oder pürierte Linsen allergen bleiben und bei Dir Symptome auslösen können. Diese reichen von Jucken im Mund, Hautrötungen und Magenkrämpfen bis hin zu Asthmaanfällen oder anaphylaktischem Schock, besonders bei stark sensibilisierten Personen.
Linsen kommen in vielen traditionellen Gerichten vor, wie indischem Dal, Linsensuppen, vegetarischen Bratlingen oder Aufstrichen. In der vegetarischen und veganen Ernährung ersetzen sie häufig tierische Eiweißquellen. Wenn Du auf Linsen allergisch reagierst, solltest Du auch auf Kreuzreaktionen mit anderen Hülsenfrüchten wie Kichererbsen, Erbsen, Soja oder Erdnüssen achten – diese sind wegen der ähnlichen Proteinstruktur häufig. Besonders bei Kindern mit mehreren Allergien kann dies den Speiseplan erheblich einschränken.
Die Diagnose erfolgt über Hauttests, Blutuntersuchungen auf IgE-Antikörper und gegebenenfalls molekulare Testverfahren, die Aufschluss über die Art der Sensibilisierung geben. Auch eine orale Provokation kann notwendig sein – sie sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Im Alltag bedeutet das für Dich: Vermeide nicht nur Linsengerichte, sondern achte auch auf Zutatenlisten in verarbeiteten Produkten. Pflanzliche Eiweißriegel, Fleischalternativen oder vegane Aufstriche enthalten oft Linsenprotein. Ein Adrenalin-Autoinjektor und eine umfassende Notfallausrüstung sind bei starker Allergie Pflicht. Informiere außerdem Familie, Freunde und Dein schulisches oder berufliches Umfeld, damit im Ernstfall schnell und richtig gehandelt werden kann.
22. Erbsen
Erbsen sind als nährstoffreiche Hülsenfrüchte in vielen Gerichten und zunehmend auch in pflanzlichen Fleischalternativen enthalten. Wenn Du auf Erbsen allergisch bist, reagiert Dein Körper auf bestimmte Speicherproteine, meist Vicilin- und Legumin-Typen. Diese Eiweiße sind hitzestabil und behalten ihre allergene Wirkung auch nach dem Kochen oder Backen. Typische Beschwerden nach dem Verzehr können Juckreiz im Mund, Übelkeit, Bauchkrämpfe, Hautreaktionen oder sogar Atembeschwerden und Kreislaufprobleme sein. Manche Menschen entwickeln ihre Allergie erst mit steigendem Konsum – etwa bei Umstellung auf eine vegane Ernährung.
In den letzten Jahren ist die Verwendung von Erbsenprotein in veganen Fleischprodukten, Shakes, Snacks und Aufstrichen stark gestiegen. Auch in Kinderlebensmitteln, Sportlernahrung und glutenfreien Produkten tauchen Erbsenproteine regelmäßig auf. Wenn Du bereits allergisch auf andere Hülsenfrüchte wie Linsen, Soja oder Erdnüsse reagierst, besteht ein erhöhtes Risiko für Kreuzreaktionen mit Erbsen. Viele Produkte sind nicht ausreichend gekennzeichnet – eine Herausforderung, wenn Du empfindlich bist.
Die Diagnose erfolgt über Pricktests, IgE-Bluttests sowie in komplexeren Fällen über molekulare Verfahren, die helfen können, Kreuzreaktionen zu identifizieren. Falls notwendig, kann ein oraler Provokationstest durchgeführt werden – immer unter ärztlicher Kontrolle. Für Deinen Alltag heißt das: Meide Produkte mit „Erbsenprotein“, „Pisum sativum“, „Erbseneiweiß“ oder ähnlichen Begriffen. Auch Nahrungsergänzungsmittel und Reformprodukte solltest Du prüfen. Ein Allergiepass und ein Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor helfen Dir, auf Zwischenfälle vorbereitet zu sein. Wenn Du auf pflanzliche Alternativen nicht verzichten willst, bieten sich Reis-, Hirse- oder Buchweizenprodukte an, die in der Regel gut verträglich sind.
23. Gelatine
Gelatine wird aus tierischem Kollagen gewonnen, meist aus Schweine- oder Rinderknochen und -haut. Sie ist in vielen Lebensmitteln enthalten – etwa in Gummibärchen, Joghurts, Sahnetorten, Desserts, Fruchtgummis oder Gelatine-Kapseln von Nahrungsergänzungsmitteln. Wenn Du auf Gelatine allergisch bist, reagiert Dein Immunsystem auf tierische Proteine, insbesondere auf Kollagenbestandteile. Die Symptome können unmittelbar nach dem Verzehr oder dem Kontakt auftreten: Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen, Atembeschwerden oder Magen-Darm-Beschwerden sind typische Anzeichen. In seltenen Fällen kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen.
Besonders heimtückisch ist, dass Gelatine häufig nicht direkt als Zutat auffällt. Sie steckt in klaren Säften, als Trägerstoff in Medikamenten oder als Zusatz in Molkereiprodukten und Süßigkeiten. Wenn Du empfindlich bist, solltest Du auch bei Impfstoffen und Medikamenten genau hinsehen – manche enthalten Gelatine als Stabilisator. Gerade bei religiös motivierter Vermeidung tierischer Bestandteile gibt es inzwischen pflanzliche Alternativen wie Agar-Agar oder Pektin – diese sind auch für Allergiker meist unproblematisch.
Die Diagnose einer Gelatineallergie ist nicht einfach. Oft hilft eine Kombination aus Anamnese, Hauttests und spezifischen IgE-Analysen. Orale Provokationstests sollten nur unter stationären Bedingungen durchgeführt werden. Für Deinen Alltag heißt das: Du solltest konsequent alle gelatinehaltigen Produkte meiden – das gilt auch für scheinbar harmlose Süßigkeiten oder Backwaren. Ein Allergiepass und ein Notfallset sind sinnvoll, wenn Deine Reaktion schwer verläuft. Informiere Dich bei Apotheken über gelatinefreie Alternativen bei Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln. Für Kinder, die besonders auf Gummibärchen oder Marshmallows stehen, gibt es mittlerweile gute vegane Ersatzprodukte ohne Gelatine.
24. Äpfel
Äpfel gehören zu den häufigsten Auslösern für sogenannte Kreuzallergien, insbesondere bei Menschen mit Birkenpollenallergie. Wenn Du darauf reagierst, entsteht das sogenannte orale Allergiesyndrom: Juckreiz, Kribbeln oder ein pelziges Gefühl im Mund nach dem Verzehr von rohen Äpfeln. Ausgelöst wird das durch das Protein Mal d 1, das dem Birkenpollenprotein Bet v 1 sehr ähnlich ist. Diese Form der Allergie ist oft nicht lebensbedrohlich, aber unangenehm – und sie kann sich im Laufe der Zeit verstärken. Manchmal sind auch Reaktionen auf Apfelsaft oder ungeschälte Apfelstücke möglich.
Die gute Nachricht: In vielen Fällen verträgst Du erhitzte Äpfel – also Apfelmus, Apfelkuchen oder Kompott –, weil die allergenen Proteine durch Hitze zerstört werden. Dennoch solltest Du aufpassen, denn besonders frische Apfelsorten mit hohem Allergengehalt wie Golden Delicious, Granny Smith oder Braeburn lösen häufiger Beschwerden aus. Alte oder regionale Sorten wie Santana oder Alkmene enthalten oft weniger Mal d 1 und werden besser vertragen. Die Verträglichkeit ist sehr individuell, weshalb Du am besten ein Ernährungstagebuch führst und selbst beobachtest, was Du gut verträgst.
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus Anamnese, Pricktests mit frischen Apfelsorten und Labortests. Orale Provokation kann ebenfalls hilfreich sein, wird aber bei milden Symptomen oft vermieden. Für Deinen Alltag bedeutet das: Verzichte auf rohe Äpfel, wenn Du Beschwerden hast, und probiere stattdessen gekochte oder gebackene Varianten. Du musst nicht komplett auf Äpfel verzichten – wichtig ist, die richtigen Sorten zu kennen und Deine individuellen Grenzen zu beachten. Bei stärkeren Reaktionen kann auch ein Notfallset sinnvoll sein. Im Gespräch mit Allergologen kannst Du Deine Ernährung gut anpassen und mögliche Kreuzreaktionen mit anderen Früchten wie Birne, Kirsche oder Pfirsich frühzeitig erkennen.
25. Karotten
Karotten sind gesund, vielseitig einsetzbar und bei Kindern wie Erwachsenen beliebt. Doch wenn Du allergisch auf Karotten reagierst, kann dieses harmlose Wurzelgemüse schnell unangenehme Beschwerden auslösen. Meistens handelt es sich um eine Kreuzallergie mit Pollen, vor allem mit Birkenpollen – das sogenannte orale Allergiesyndrom (OAS). Dabei reagiert Dein Körper auf das Protein Dau c 1, das dem Birkenpollenprotein Bet v 1 sehr ähnlich ist. Typische Symptome sind ein pelziges Gefühl auf der Zunge, Juckreiz im Mund- und Rachenraum, leichtes Brennen oder geschwollene Lippen. Bei empfindlicheren Personen können auch Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot oder Hautausschläge auftreten.
Ein Vorteil: Die allergenen Eiweiße in Karotten sind hitzeempfindlich. Das bedeutet, dass viele Betroffene gegarte Karotten besser vertragen als rohe. In Suppen, Eintöpfen oder gegartem Gemüse treten deutlich seltener Reaktionen auf. Du solltest dennoch vorsichtig sein und Deine individuelle Toleranzgrenze kennen. Besonders frische, rohe Karotten und Karottensaft können bei starker Sensibilisierung Probleme machen. Auch Babybreie, Säfte und Smoothies solltest Du auf Karottenanteile prüfen – insbesondere, wenn Du oder Dein Kind bereits allergisch reagiert habt.
Zur Diagnose reichen oft Hauttests und die genaue Anamnese. Bei Unsicherheit kann eine orale Provokation Klarheit bringen, sie sollte aber unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Wenn Deine Beschwerden eher mild sind, kannst Du lernen, mit der Allergie gut umzugehen. Ein Ernährungstagebuch hilft Dir, Reaktionen zu beobachten und Deine Verträglichkeit besser einzuschätzen. Bei schweren Symptomen, vor allem bei Kreuzreaktionen mit anderen Lebensmitteln, kann ein Notfallset sinnvoll sein. Wichtig ist außerdem, dass Du Deine Allergie im Umfeld – Familie, Schule oder Kita – offen ansprichst. Viele Menschen unterschätzen Gemüseallergien, dabei können sie in bestimmten Fällen starke Auswirkungen auf Dein Wohlbefinden haben.
26. Bananen
Die Banane ist eine der beliebtesten Früchte weltweit – und dennoch kann sie für manche Menschen zur echten Gefahr werden. Wenn Du allergisch auf Bananen reagierst, hast Du es meist mit einer Kreuzallergie zu tun, insbesondere im Rahmen des sogenannten Latex-Frucht-Syndroms. Dabei reagiert Dein Immunsystem auf Proteine wie Mus a 1 und Mus a 2, die dem Latexprotein Hev b 6 ähneln. Die Symptome reichen vom klassischen oralen Allergiesyndrom (Jucken im Mund, Schwellungen) bis hin zu schwereren Reaktionen wie Magenkrämpfen, Übelkeit, Atemnot oder sogar anaphylaktischem Schock.
Besonders betroffen sind Menschen mit einer bekannten Latexallergie. Etwa 30–50 % dieser Personen zeigen auch Reaktionen auf bestimmte Früchte wie Banane, Avocado, Kiwi oder Kastanie. Aber auch ohne Latexallergie kann eine isolierte Bananenallergie auftreten. Hier ist die Unterscheidung zwischen primärer Sensibilisierung und Kreuzallergie wichtig – sie wird über spezifische IgE-Bluttests oder molekulare Diagnostik geklärt. Die Hitzeempfindlichkeit der Allergene ist unterschiedlich – manche Betroffene vertragen gebackene oder gekochte Banane besser, andere reagieren auch auf verarbeitete Produkte wie Bananenjoghurt, Bananeneis oder Smoothies.
Für Deinen Alltag heißt das: Achte auf jede Form von Banane – roh, verarbeitet oder in Spurenelementen. Bananenchips, Bananenbrot, Müslis, Babynahrung oder Fruchtgummis können problematisch sein. Wenn Du empfindlich bist, solltest Du Dein Umfeld informieren, ein Notfallset mit Dir führen und besonders bei Kindern wachsam sein. Auch Naturkosmetik mit Bananenextrakten kann Hautreaktionen hervorrufen. Eine gezielte Ernährungsberatung hilft Dir dabei, sichere Obstalternativen zu finden. Besonders empfehlenswert sind hitzestabile Früchte wie Äpfel (gekocht), Heidelbeeren oder Melonen – sofern keine weiteren Allergien bestehen.
27. Kiwi
Die Kiwi ist zwar klein und grün, aber in Sachen Allergiepotenzial ganz groß. Wenn Du auf Kiwi allergisch reagierst, entwickelt Dein Immunsystem eine Abwehrreaktion gegen das Protein Act d 1. Die Symptome beginnen meist schnell nach dem Verzehr: Kribbeln im Mund, geschwollene Lippen, Rötungen im Gesicht, Juckreiz auf der Zunge oder im Rachen. Manche Menschen reagieren auch mit Bauchkrämpfen, Übelkeit, Atemnot oder sogar einem anaphylaktischen Schock – vor allem bei starker Sensibilisierung oder bei gleichzeitiger körperlicher Belastung.
Kiwiallergien treten oft im Rahmen von Kreuzreaktionen auf, etwa bei Birken- oder Gräserpollenallergikern. Aber auch das Latex-Frucht-Syndrom spielt hier eine Rolle. Wenn Du also auf Latex, Banane oder Avocado reagierst, solltest Du besonders vorsichtig mit Kiwi sein. Die Diagnose erfolgt klassisch über Pricktests, IgE-Bestimmungen im Blut und ggf. molekulare Allergietests. Orale Provokationen werden bei Kiwiallergien wegen des erhöhten Risikos selten durchgeführt und nur unter strenger ärztlicher Aufsicht.
Für Deinen Alltag bedeutet das: Verzichte konsequent auf rohe Kiwi – sowohl pur als auch in Obstsalaten, Säften, Joghurt, Fruchtzubereitungen oder Smoothies. Besonders Kinder sind gefährdet, da Kiwi in vielen Babynahrungen, Fruchtschnitten oder Süßwaren enthalten ist. Auch Fruchtcocktails in Restaurants oder Patisserien können problematisch sein. Manche Menschen vertragen gekochte Kiwi oder Produkte mit hohem Verarbeitungsgrad besser, doch das solltest Du vorsichtig testen – am besten in Rücksprache mit einem Allergologen. Notfallmedikamente und ein Allergiepass sind bei stärkeren Reaktionen Pflicht. Eine gezielte Aufklärung in Kita oder Schule hilft, versehentliche Kontakte zu vermeiden. Alternativen wie geschälte Birnen, Beeren oder Pflaumen sind oft gut verträglich, wenn keine weiteren Kreuzallergien bestehen.
28. Avocado
Avocados sind aus der modernen Küche kaum noch wegzudenken – ob als Brotaufstrich, in Smoothies oder als Hauptbestandteil von Guacamole. Wenn Du jedoch auf Avocados allergisch bist, kann der gesunde Superfood-Trend für Dich zur echten Belastung werden. Avocadoallergien treten häufig im Rahmen des Latex-Frucht-Syndroms auf. Dabei reagierst Du auf Proteine wie Pers a 1, die strukturell dem Latexprotein Hev b 6 ähneln. Die Symptome setzen meist schnell ein: Juckreiz im Mundraum, Schwellungen der Lippen, Übelkeit, Bauchschmerzen oder sogar Atemnot. In schweren Fällen ist auch ein anaphylaktischer Schock möglich.
Neben rohen Avocados können auch verarbeitete Produkte wie Avocadocreme, Dips, Fertigsandwiches oder Sushi mit Avocado problematisch sein. Besonders heikel ist, dass viele Menschen nicht wissen, dass Avocado Teil des Latex-Frucht-Syndroms ist – ebenso wie Banane, Kiwi oder Kastanie. Wenn Du eine bekannte Latexallergie hast, solltest Du auch Avocados mit Vorsicht begegnen. Die allergenen Proteine in Avocados sind zum Teil hitzestabil – das bedeutet, auch gegarte Avocado kann in manchen Fällen Beschwerden auslösen.
Zur Diagnose gehören wie gewohnt Pricktests, spezifische IgE-Tests sowie bei Unsicherheit eine molekulare Allergiediagnostik. Eine orale Provokation ist bei Verdacht auf starke Reaktionen nicht zu empfehlen. Im Alltag heißt das für Dich: Avocados möglichst vollständig meiden – ob frisch, püriert, als Öl oder Bestandteil eines verarbeiteten Lebensmittels. Informiere Dich beim Einkaufen genau, achte auf die Zutatenliste und frage auch im Restaurant gezielt nach. In vielen veganen oder modernen Gerichten ist Avocado ein Standardbestandteil. Ein Notfallset solltest Du bei starker Allergie stets bei Dir tragen. Alternativen für Aufstriche oder fettreiche Zutaten gibt es viele – etwa aus Kürbis, Sonnenblumenkernen oder auch Hummus (sofern keine Kichererbsenallergie besteht). Mit etwas Achtsamkeit kannst Du Avocado problemlos aus Deinem Speiseplan verbannen.
29. Tomaten
Tomaten gehören zu den weltweit am häufigsten konsumierten Gemüsesorten – frisch, gekocht, getrocknet oder als Bestandteil von Soßen und Pizzen. Doch wenn Du eine Tomatenallergie hast, können die vielseitigen Früchte unangenehme bis gefährliche Reaktionen auslösen. Die verantwortlichen Proteine sind vor allem Lyc e 1 bis Lyc e 4. In vielen Fällen handelt es sich um eine Kreuzallergie mit Gräser- oder Beifußpollen. Symptome zeigen sich häufig im Mund- und Rachenraum, als Kribbeln, Jucken oder pelziges Gefühl, aber auch als Magenbeschwerden, Hautausschläge oder sogar Atemnot.
Ein Problem bei Tomaten ist ihre weite Verbreitung in der Küche. Sie stecken nicht nur in offensichtlichen Produkten wie Tomatensoße oder Ketchup, sondern auch in Suppen, Salatdressings, Gewürzmischungen, Fertiggerichten und Snacks. Manche Menschen reagieren nur auf rohe Tomaten, während gekochte Varianten besser verträglich sind. Das liegt daran, dass hitzeempfindliche Proteine beim Kochen zerstört werden. Andere reagieren jedoch auch auf stark verarbeitete Produkte oder auf Tomatenpulver in Chips und Gewürzen.
Die Diagnose erfolgt über Hauttests, spezifische IgE-Blutwerte und gegebenenfalls molekulare Testverfahren. Die individuelle Reaktionslage ist sehr unterschiedlich, deshalb ist ein Ernährungstagebuch hilfreich, um Deine eigenen Grenzen besser einschätzen zu können. Für den Alltag bedeutet das: Meide rohe Tomaten, wenn Du schon Reaktionen beobachtet hast, und teste mit Vorsicht, ob Du gekochte oder gebackene Formen verträgst. Bei starker Sensibilisierung ist ein Notfallset ratsam. Besonders bei Kindern sollte im Kindergarten oder der Schule auf die Unverträglichkeit hingewiesen werden – denn Tomaten sind auch bei Kindergerichten eine häufige Zutat. Verträgliche Alternativen für Soßen und Aufstriche findest Du zum Beispiel mit Paprika, Zucchini oder Rote Bete.
30. Pfirsiche
Pfirsiche stehen für Sommer, Süße und Saftigkeit – doch für viele Allergiker bringen sie eher Unwohlsein als Genuss. Wenn Du auf Pfirsiche allergisch bist, reagierst Du auf das Protein Pru p 1, das eng mit dem Birkenpollenprotein Bet v 1 verwandt ist. Es handelt sich dabei um eine klassische pollenassoziierte Kreuzallergie. Nach dem Verzehr roher Pfirsiche bekommst Du möglicherweise Juckreiz im Mund, Kribbeln im Rachen, Schwellungen der Lippen oder Zunge. In schweren Fällen können auch Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot oder Kreislaufreaktionen auftreten – besonders wenn zusätzlich Alkohol oder körperliche Anstrengung ins Spiel kommen.
Pfirsiche sind in frischer Form, aber auch in Fruchtzubereitungen, Joghurts, Süßigkeiten und Getränken enthalten. Manche Menschen reagieren nur auf die Schale, andere auch auf das Fruchtfleisch. Die allergene Wirkung ist bei rohen Pfirsichen stärker – durch Erhitzen wird das Protein teilweise zerstört. Du könntest also Pfirsichkompott oder gebackene Pfirsiche besser vertragen als frische. Wichtig ist es, dies vorsichtig auszutesten – am besten mit allergologischer Begleitung.
Die Diagnose erfolgt durch Pricktests mit rohem Pfirsich, IgE-Bluttests und ggf. molekulare Diagnostik. Auch eine orale Provokation kann Aufschluss über Deine individuelle Verträglichkeit geben. Für Deinen Alltag bedeutet das: Vorsicht bei rohen Pfirsichen und allen Produkten, die diese enthalten. Achte beim Einkauf und im Restaurant auf Zutatenlisten und frage im Zweifel nach. Bei starker Sensibilisierung solltest Du ein Notfallset mit Dir führen und Dein Umfeld über die Allergie informieren. Als Ersatz eignen sich gekochte Obstsorten oder verträglichere Früchte wie Heidelbeeren, Melonen oder Mango – sofern keine Kreuzreaktionen bestehen.
Hier sind die nächsten 10 Absätze (31–40) für Deinen erweiterten Artikel „Was sind die häufigsten Lebensmittelallergien?“ – jeweils mit H2-Überschrift, 300–450 Wörtern und in Du-Form:
31. Kreuzallergien – wenn Pollen und Lebensmittel sich ähneln
Kreuzallergien entstehen, wenn Dein Immunsystem ein bestimmtes Allergen nicht nur in Pollen, sondern auch in Lebensmitteln erkennt. Typisch ist das bei Birkenpollenallergikern: Sie reagieren häufig auch auf Äpfel, Haselnüsse oder Karotten. Grund dafür ist die Ähnlichkeit zwischen bestimmten Eiweißen – sogenannte Panallergene. Dein Körper sieht in beiden Substanzen eine Bedrohung, obwohl sie harmlos sind. Die Folge ist eine allergische Reaktion nach dem Verzehr von eigentlich gesunden Lebensmitteln.
Wenn Du unter Kreuzallergien leidest, bemerkst Du oft schon beim Kauen Symptome: Juckreiz, Kribbeln auf der Zunge, pelziges Gefühl im Mund oder Schwellungen. Diese Form nennt man auch „orales Allergiesyndrom“. Häufig beschränken sich die Beschwerden auf den Mundraum und sind harmlos. Aber es gibt auch schwerere Verläufe mit Magen-Darm-Beschwerden oder Atemnot – besonders bei Menschen mit starker Grundallergie.
Besonders häufig sind Kreuzreaktionen bei Allergien gegen Birkenpollen, Gräserpollen oder Beifuß. Viele Obst- und Gemüsesorten enthalten Proteine, die ähnlich aufgebaut sind. Um Dich zu schützen, solltest Du herausfinden, welche Kreuzallergien bei Dir konkret bestehen. Pricktests oder Blutuntersuchungen mit molekularer Diagnostik helfen dabei. In vielen Fällen hilft es schon, das betreffende Lebensmittel zu schälen oder zu kochen – denn die meisten kreuzreaktiven Proteine sind hitzeempfindlich. Wenn Du unsicher bist, führe ein Ernährungstagebuch und sprich mit einem Allergologen. So kannst Du herausfinden, welche Lebensmittel für Dich verträglich sind.
32. Versteckte Allergene – Gefahr aus dem Hintergrund
Viele Lebensmittelallergene sind nicht offensichtlich. Gerade bei industriell verarbeiteten Produkten verstecken sich allergieauslösende Stoffe oft in Zusatzstoffen, Bindemitteln oder Aromen. Wenn Du allergisch bist, musst Du deshalb besonders genau hinschauen. Schon Spuren von Erdnüssen in Schokolade, Soja in Brot oder Sellerie in Würzmischungen können gefährlich werden.
Die Allergenkennzeichnung ist in der EU gesetzlich geregelt – aber nicht lückenlos. Es gibt 14 Hauptallergene, die auf Verpackungen hervorgehoben werden müssen: unter anderem Milch, Ei, Nüsse, Sellerie, Senf, Sesam oder Lupinen. Aber bei Spurenangaben („Kann Spuren von … enthalten“) besteht keine Pflicht. Diese Hinweise basieren auf freiwilligen Herstellerangaben und sollen vor unbeabsichtigter Kontamination während der Produktion warnen. Für Dich bedeutet das: Auch wenn ein Allergen nicht direkt als Zutat enthalten ist, kann es dennoch im Produkt vorkommen.
Wenn Du stark allergisch bist, solltest Du bei der Auswahl Deiner Lebensmittel besonders vorsichtig sein. Frisch kochen, Fertigprodukte meiden und bei Unsicherheiten direkt beim Hersteller nachfragen sind sinnvolle Strategien. Auch der Gang ins Restaurant oder in die Bäckerei erfordert Achtsamkeit – frage gezielt nach den Inhaltsstoffen und vertraue im Zweifel lieber auf selbst zubereitetes Essen. Mit einem Allergiepass und einem Notfallset bist Du zusätzlich abgesichert. Es lohnt sich, wachsam zu sein – denn auch kleine Mengen können große Wirkungen entfalten.
33. Zusatzstoffe – unterschätzte Auslöser
Nicht nur natürliche Lebensmittelbestandteile können Allergien verursachen. Auch künstlich zugesetzte Stoffe wie Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Emulgatoren oder Geschmacksverstärker stehen im Verdacht, allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten auszulösen. Zwar handelt es sich bei vielen Reaktionen eher um pseudoallergische Erscheinungen – das heißt, ohne Beteiligung des Immunsystems – doch die Symptome können für Dich ähnlich belastend sein wie bei echten Allergien.
Besonders bekannt ist der Geschmacksverstärker Glutamat. Einige Menschen berichten nach dem Verzehr glutamatreicher Speisen über Kopfschmerzen, Herzrasen oder Übelkeit – das sogenannte „China-Restaurant-Syndrom“. Auch Azofarbstoffe wie Tartrazin (E 102) oder Konservierungsstoffe wie Benzoesäure (E 210) können bei empfindlichen Personen Beschwerden auslösen. Diese Reaktionen sind individuell verschieden und oft schwer nachweisbar, weil sie nicht mit klassischen Allergietests erkennbar sind.
Wenn Du vermutest, auf bestimmte Zusatzstoffe empfindlich zu reagieren, kann ein Ernährungstagebuch helfen. Trage genau ein, wann Du was gegessen hast und welche Beschwerden aufgetreten sind. Eine Auslassdiät in Absprache mit einem Ernährungsberater oder Allergologen ist sinnvoll. Die Zutatenliste auf Produkten sollte Dein ständiger Begleiter sein – je kürzer und natürlicher die Liste, desto besser. Wenn Du auf Fertigprodukte verzichten kannst, reduzierst Du automatisch Dein Risiko für unerwünschte Reaktionen. Auch Bio-Produkte enthalten oft weniger Zusatzstoffe – sie sind aber nicht grundsätzlich allergenfrei.
34. Histaminintoleranz – wenn körpereigene Abwehr überreagiert
Eine Histaminintoleranz ist streng genommen keine klassische Lebensmittelallergie, sondern eine Unverträglichkeit. Doch die Beschwerden gleichen oft allergischen Reaktionen: Kopfschmerzen, Hautrötungen, Juckreiz, Magenkrämpfe oder Atemprobleme. Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen dem aufgenommenen Histamin (aus der Nahrung) und der Fähigkeit Deines Körpers, diesen Botenstoff wieder abzubauen – meist durch ein Enzym namens Diaminoxidase (DAO).
Besonders histaminreich sind gereifte, fermentierte oder lange gelagerte Lebensmittel: Käse, Salami, Rotwein, Sauerkraut, Fischkonserven oder Tomaten. Aber auch histaminfreisetzende Stoffe wie Alkohol, bestimmte Medikamente oder Stress können Beschwerden verstärken. Für Dich als Betroffene*r heißt das: Achte auf Deine Ernährung, reduziere belastende Lebensmittel und beobachte, wie Dein Körper reagiert.
Ein einfacher Test auf Histaminintoleranz existiert leider nicht. Die Diagnose erfolgt über eine Kombination aus Symptombeobachtung, Ausschluss anderer Erkrankungen und Ernährungsprotokollen. Bei Bedarf kann ein DAO-Test im Blut zusätzliche Hinweise liefern. Die Therapie besteht hauptsächlich aus einer histaminarmen Ernährung. In schweren Fällen helfen DAO-Enzympräparate vor dem Essen. Es lohnt sich, Deinen Körper genau kennenzulernen – so kannst Du selbstbestimmt mit der Unverträglichkeit umgehen und Deine Lebensqualität deutlich steigern.
35. Insektenbestandteile – neues Allergen mit Zukunft?
Mit der zunehmenden Verbreitung von Insekten als Lebensmittelquelle kommen auch neue Allergieformen auf uns zu. Wenn Du auf Hausstaubmilben oder Krustentiere allergisch bist, besteht die Möglichkeit, dass Du auch auf Insekten wie Mehlwürmer, Grillen oder Heuschrecken reagierst. Grund ist die Ähnlichkeit der Proteine – insbesondere Tropomyosin, das bei vielen Allergikern das Immunsystem alarmiert.
In der EU sind inzwischen mehrere Insektenarten als Lebensmittel zugelassen, etwa als Proteinquelle in Riegeln, Snacks oder Fleischersatzprodukten. Auf den Verpackungen müssen sie zwar deklariert sein, doch häufig erscheinen sie unter unauffälligen Namen wie „Acheta domesticus“ (Hausgrille). Wenn Du also eine bekannte Allergie gegen Schalentiere oder Hausstaub hast, solltest Du neue Lebensmittel mit Insektenbestandteilen unbedingt meiden – zumindest solange Du nicht sicher weißt, ob Du sie verträgst.
Da Insektenallergien noch ein relativ neues Thema sind, gibt es nur wenige standardisierte Tests. In der Regel reicht jedoch ein Pricktest mit Krustentierextrakten oder eine detaillierte Anamnese. Ein Allergologe kann Dich aufklären, wie hoch Dein individuelles Risiko ist. Für die Zukunft bedeutet das: Je mehr Insektenproteine in unsere Nahrungskette gelangen, desto wichtiger wird die klare Kennzeichnung. Wenn Du empfindlich bist, lohnt sich ein genauer Blick auf neue Produkte – und im Zweifel der Griff zu vertrauten Alternativen.
Hier kommen die letzten fünf Absätze (36–40) des erweiterten Artikels. Jeder Abschnitt folgt dem Stil der vorherigen: H2-Überschrift, 300–450 Wörter, Du-Form, keine Trennlinien.
36. Anaphylaxie – der allergische Notfall
Eine Anaphylaxie ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion und kann lebensbedrohlich sein. Wenn Du zu den Betroffenen gehörst, musst Du besonders wachsam sein. Der Körper reagiert dabei nicht nur lokal, sondern systemisch: Atemwege, Kreislauf, Haut und Magen-Darm-Trakt können gleichzeitig betroffen sein. Typische Auslöser sind Erdnüsse, Fisch, Schalentiere, Milch, Ei oder bestimmte Nüsse. Aber auch versteckte Allergene oder Kreuzkontaminationen können ausreichen, um diese Reaktion auszulösen.
Die Symptome beginnen meist plötzlich: Juckreiz, Hautrötung, Atemnot, Engegefühl in der Brust oder ein schneller Puls. Im weiteren Verlauf kann es zu Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit oder sogar einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommen. In solchen Fällen zählt jede Sekunde. Wenn Du weißt, dass Du zu Anaphylaxie neigst, solltest Du immer ein Notfallset bei Dir tragen – bestehend aus Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum und Kortisonpräparat. Und noch wichtiger: Du musst wissen, wie Du es im Ernstfall richtig anwendest.
Ein Allergiepass und ein Notfallplan helfen Dir und Deinem Umfeld, im Ernstfall schnell zu handeln. Schulen, Kitas, Arbeitgeber oder Freundeskreise sollten informiert sein. Regelmäßige Schulungen bei Deinem Arzt oder in Allergiezentren können Leben retten. Wichtig ist außerdem, dass Du Dich mit der Ernährung intensiv auseinandersetzt: Lerne, Etiketten zu lesen, versteckte Quellen zu erkennen und sichere Alternativen zu finden. Ein bewusstes Leben mit Anaphylaxie ist herausfordernd – aber mit dem richtigen Wissen und einem guten Netzwerk kannst Du gut und sicher leben.
37. Allergieprävention – wie Du früh gegensteuern kannst
Die beste Allergie ist die, die gar nicht erst entsteht – deshalb ist Prävention ein wichtiges Thema, besonders im Kindesalter. Wenn in Deiner Familie Allergien häufig auftreten, steigt auch bei Dir oder Deinen Kindern das Risiko. Doch es gibt Maßnahmen, um das Risiko zu senken. Studien zeigen zum Beispiel, dass der frühzeitige Kontakt mit potenziellen Allergenen – wie Erdnüssen oder Eiern – das Immunsystem trainieren kann. Verzögerte Einführung hingegen kann das Risiko erhöhen.
Für Säuglinge empfehlen viele Fachgesellschaften heute: Wenn Du nicht stillst oder abstillst, sollte eine hydrolysierte Anfangsnahrung verwendet werden – vor allem bei familiärer Vorbelastung. Die Einführung von Beikost sollte nicht zu spät erfolgen, idealerweise ab dem 5. Monat. Gleichzeitig solltest Du versuchen, eine ausgewogene Vielfalt anzubieten – von Gemüse über Fisch bis hin zu kleinen Mengen Ei oder Erdnussmus. Auch der Aufenthalt im Freien, der Kontakt zu Mikroorganismen und ein möglichst natürliches Umfeld wirken präventiv.
Bei Erwachsenen ist Prävention oft nicht mehr möglich, aber Du kannst durch bewusste Ernährung, Achtsamkeit im Alltag und die Vermeidung unnötiger Risiken – etwa durch unkritischen Konsum neuer Lebensmittel – Deine Gesundheit schützen. Eine wichtige Rolle spielt auch Dein Mikrobiom im Darm: Eine gesunde Darmflora kann Dein Immunsystem stärken. Prä- und probiotische Lebensmittel, viel Ballaststoffe und wenig stark verarbeitete Produkte sind ein guter Anfang. Prävention heißt also nicht nur vermeiden, sondern gezielt stärken – damit Du dauerhaft besser gewappnet bist.
38. Lebensmittelallergien bei Kindern – eine besondere Herausforderung
Kinder sind besonders anfällig für Lebensmittelallergien. Wenn Du ein Kind hast, das allergisch reagiert, kennst Du die Sorgen und Unsicherheiten, die das mit sich bringt. Häufig treten erste Symptome im Kleinkindalter auf – vor allem bei Milch, Ei, Weizen, Soja oder Erdnüssen. Die gute Nachricht: Viele Kinder „verwachsen“ ihre Allergie mit zunehmendem Alter. Doch bis dahin ist es wichtig, Schutz und Sicherheit im Alltag zu schaffen.
Ein klarer Diagnoseprozess hilft Dir, die Allergie besser zu verstehen. Besteht der Verdacht, sollte ein Kinderarzt mit allergologischer Erfahrung hinzugezogen werden. Hauttests, Blutuntersuchungen oder eine orale Provokation unter medizinischer Aufsicht bringen Klarheit. Wenn die Diagnose gesichert ist, kannst Du gemeinsam mit einer Ernährungsberatung Strategien entwickeln – etwa für Kita, Schule oder Kindergeburtstage. Dein Kind muss lernen, bestimmte Lebensmittel zu meiden, ohne dabei ein Gefühl von Ausgrenzung zu entwickeln.
Auch Notfallmanagement gehört dazu. Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminika und ein Allergiepass sollten immer dabei sein – und alle betreuenden Personen geschult werden. Gleichzeitig ist es wichtig, Deinem Kind eine positive Haltung zur Ernährung zu vermitteln. Viele Ersatzprodukte sind heute kindgerecht, lecker und sicher. Und wenn Du auf ausgewogene Alternativen achtest, kommt es nicht zu Mangelerscheinungen. Kinder mit Allergien können genauso fröhlich, aktiv und gesund aufwachsen – wenn die Umgebung informiert, mitfühlend und gut vorbereitet ist.
39. Reisen mit Lebensmittelallergien – gut vorbereitet unterwegs
Urlaub und Ausflüge sollten für Dich Erholung bringen – aber bei einer Lebensmittelallergie ist gute Vorbereitung das A und O. In fremden Ländern sind Sprache, Zutaten und Essgewohnheiten oft unbekannt. Ein kleiner Fehler kann im schlimmsten Fall große gesundheitliche Folgen haben. Deshalb gilt: Informiere Dich vorab über die lokale Küche, typische Gerichte und Allergieinformationen im Reiseland. Besonders bei Erdnuss-, Meeresfrüchte- oder Milchallergien musst Du wachsam sein.
Ein Allergiepass in der jeweiligen Landessprache ist unverzichtbar. Du bekommst ihn bei Ärzten, Apotheken oder online. Er erklärt klar, welche Lebensmittel Du meiden musst und was im Notfall zu tun ist. Auch eine Reiseapotheke gehört ins Gepäck: Notfallmedikamente wie Adrenalinpen, Antihistaminikum und Kortisonpräparat solltest Du immer griffbereit haben. Kläre vor dem Abflug, ob Dein Autoinjektor im Handgepäck erlaubt ist – viele Airlines erlauben das, wenn Du ein ärztliches Attest vorlegst.
Auch beim Essen im Hotel oder Restaurant gilt: Lieber einmal zu viel nachfragen. Erkundige Dich bei Buffets, vermeide offene Saucen oder nicht deklarierte Speisen und halte Dich an einfach zubereitete Gerichte. Selbstversorgung in einer Ferienwohnung kann eine entspannte Alternative sein. Wenn Du gut vorbereitet bist, kannst Du Deinen Urlaub auch mit Allergie genießen – mit Genuss, Sicherheit und einem klaren Gefühl von Kontrolle.
40. Lebensmittelallergien im Alter – oft unterschätzt
Viele denken, Lebensmittelallergien seien ein Problem der Kindheit oder Jugend. Doch auch im höheren Alter können neue Allergien entstehen oder sich bereits bestehende verschlimmern. Wenn Du älter wirst, verändert sich Dein Immunsystem – es reagiert manchmal stärker oder schwächer auf bestimmte Reize. Zudem kann eine jahrelange Toleranz gegenüber bestimmten Lebensmitteln plötzlich enden – ein klassisches Beispiel ist die Altersmilchallergie.
Ein besonderes Risiko besteht darin, dass Symptome im Alter oft anders wahrgenommen werden: Bauchschmerzen, Müdigkeit oder Hautreaktionen werden als „Alterserscheinung“ abgetan. Deshalb ist es wichtig, genau hinzusehen. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten oder chronischen Erkrankungen können die Diagnose erschweren. Eine gezielte Allergiediagnostik beim Facharzt bringt Klarheit. Dabei werden mögliche Kreuzreaktionen, Medikamentenallergien oder neue Unverträglichkeiten untersucht.
Wenn Du betroffen bist, helfen Dir dieselben Maßnahmen wie in jüngeren Jahren: Allergenvermeidung, gezielte Ernährung, Notfallvorsorge und transparente Kommunikation mit Ärzten, Pflegepersonal und Angehörigen. Der soziale Aspekt ist ebenfalls wichtig – Einsamkeit oder Essensverweigerung aus Angst vor Reaktionen können vermieden werden, wenn alle Beteiligten informiert und einfühlsam sind. Mit einem individuell abgestimmten Ernährungsplan und klaren Strukturen kannst Du auch im Alter genussvoll und sicher essen.