Welche Art des Kfz-Versicherungsschutzes sollte man wählen?
Jeder Autofahrer und erst Recht jeder Führerscheinneuling steht vor der Wahl wie er sein Auto versichern soll. Da prasseln Begriffe wie Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko und mehr auf einen ein. Schnell ist die Verunsicherung groß, was es genau mit diesen verschiedenen Arten der Kfz-Versicherung auf sich hat. Schließlich kostet ein Auto meist eine Menge Geld und die Wahl einer passenden Kfz-Versicherung sollte mit Bedacht getroffen werden, damit später im Falle eines Unfalls oder einer Beschädigung kein böses Erwachen und finanzielles Desaster droht.
Unser Ratgeber „Welche Art des Kfz-Versicherungsschutzes sollte man wählen?“ gibt Ihnen hierzu viele wertvolle Informationen und Tipps zu den einzelnen Kfz-Versicherungsarten. Im Detail sollten Sie sich unbedingt bei einer Versicherung beraten lassen, besonders weil es innerhalb der verschiedenen Arten des Versicherungsschutzes verschiedene Tarife und Sonderkonditionen gibt. Nur so können Sie sicher sein, die richtige Absicherung für Ihr Auto erhalten zu haben und können sich beruhigt hinter das Steuer setzen.
Was bedeuten Kfz-Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko?
Egal, ob Sie eine alte und verbeulte „Schrottkiste“ fahren oder einen Neuwagen, der eine Menge Geld gekostet hat, wollen Sie damit in Deutschland im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs sein, müssen Sie das Auto versichern. Gar nicht mal, damit Ihr Auto an sich versichert ist, sondern damit Sach-, Vermögens- und Personenschäden abgedeckt sind, die Sie mit Ihrem Auto anderen zufügen. Dafür gibt es die Kfz-Haftpflichtversicherung, die in Deutschland per Gesetz als Pflichtversicherung für Fahrzeuge vorgeschrieben ist. Die Haftpflicht sichert das Fahrzeug an sich ab, nicht den Fahrer. So besteht also auch Versicherungsschutz, wenn z.B. ein Bekannter oder Familienmitglied den Wagen gefahren ist und einen Schaden bei Dritten verursacht hat. Eine Kfz-Haftpflicht ist also ein unbedingtes Muss. Die Frage ob Sie diese abschließen wollen stellt sich also nicht. Aber ganz anders sieht es schon bei den beiden anderen „Bausteinen“ der Kfz-Versicherung aus, nämlich bei der Kaskoversicherung, die sich in die Teilkasko- und Vollkaskoversicherung aufgliedert. Diese sind freiwillig und in der Regel sehr sinnvoll. Die freiwillige Kfz-Teilkaskoversicherung deckt entstandene Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die wie folgt entstanden sind:
- Diebstahl inklusive Einbruchteilediebstahl oder Raub
- Glasbruchschäden
- Brand oder Explosion
- Schäden der Verkabelung durch Kurzschluss (Schmorschäden)
- Marderbiss ohne Folgeschäden oder mit Folgeschäden, ggf. bis zu einem maximalen Betrag oder in unbegrenzter Höhe.
- unmittelbare Einwirkung von Sturm, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmung.
- Zusammenstoß mit Haarwild (Hirsche, Rehe, Wildschweine, Pferde, Kühe etc.)
Die ebenfalls freiwillig abzuschließende Kfz-Vollkaskoversicherung bietet Ihnen den größtmöglichen Schutz für Ihr Fahrzeug. Diese deckt neben dem Versicherungsumfang der Teilkasko auch selbst verschuldete Schäden und Beschädigungen durch Vandalismus durch Dritte ab. Das bedeutet, wenn Sie mit Ihrem Wagen einen Unfall verursachen, wird von der Haftpflichtversicherung nicht nur der „Fremdschaden“ bezahlt, sondern durch die Vollkasko auch die Reparatur an Ihrem eigenen Auto.
Das bedeuten die verschiedenen Versicherungsarten
Die folgende Übersicht gibt Ihnen Hinweise, die Ihnen die Entscheidung welcher Versicherungsschutz zu Ihnen passt, erleichtern soll:
Haftpflichtversicherung
Mit der Pflichtversicherung alleine, also ohne eine der Kaskoversicherungen fahren Sie optimal, wenn Ihr Auto schon älteren Baujahres ist und der Anschaffungswert relativ gering ist. Sie müssen sich allerdings sicher sein, dass Sie bei einem Totalschaden, den finanziellen Verlust tragen können. Bedenken Sie, auch wenn Sie meinen, dass Sie ein sehr guter Autofahrer sind, dass ohne eine Kaskoversicherung auch keine Schäden wie Marderbiss, Zusammenstoß mit Tieren, Unwetterschäden (z.B. Hagel) abgedeckt sind und Sie in diesen Fällen auf dem Schaden sitzen bleiben. Fragen Sie bei der Versicherung immer nach den Beiträgen für die Teil- bzw. Vollkaskoversicherung. Oft ist der Versicherungsbetrag für die Teilkasko so gering, dass Sie diese Versicherung dazu nehmen können ohne dass dieses ein allzu großes finanzielles Loch in Ihr Haushaltsbudget reißt.
Teilkaskoversicherung
Fahren Sie einen Gebrauchtwagen der noch einen relativ hohen Wert hat und wollen Sie Schäden durch Unwetter, Glasbruch und Tiere abdecken, empfiehlt sich der Abschluss einer Teilkaskoversicherung. Andernfalls müssen Sie solche Schäden, also Reparatur oder Totalausfall, an Ihrem Auto selbst tragen.
Vollkaskoversicherung
Für einen Neuwagen oder auch noch recht jungen Gebrauchtwagen kommt wohl immer eine Vollkasko in Betracht. Besonders wenn Sie auf das Auto angewiesen sind, es finanzieren oder leasen. So müssen Sie Schäden am Auto, die auch durch Sie selbst verursacht werden (Parkrempler, Auffahrunfall etc.) nicht selbst tragen. Bedenken Sie aber immer, dass Sie, je nach Versicherung und Tarif oft nach einem Schaden in der Vollkasko hochgestuft werden und in den Folgejahren einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen. Hier gilt es abzuwägen, ob kleinere oder mittelgroße selbst verursachte Schäden am Auto überhaupt bei der Autoversicherung eingereicht werden sollten oder ob Sie diese besser selbst regulieren und sich den Schadenfreiheitsrabatt (SFR) bewahren.