Wie kann man Obst und Gemüse tournieren?

Das Tournieren ist eine klassische Technik aus der gehobenen Küche, mit der Du Obst und Gemüse in gleichmäßige, dekorative Formen bringst. Besonders bei festlichen Menüs oder in der Spitzengastronomie spielt die Optik eine große Rolle – und genau hier kommt das Tournieren ins Spiel. Es sorgt nicht nur für ein elegantes Erscheinungsbild, sondern auch dafür, dass die Zutaten gleichmäßig garen. Mit etwas Übung, dem richtigen Messer und Geduld kannst Du diese Technik auch zu Hause umsetzen und Deine Gerichte optisch wie geschmacklich aufwerten. In den folgenden Abschnitten zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du dabei am besten vorgehst.

wie-kann-man-obst-und-gemuese-tournieren-690x460 Wie kann man Obst und Gemüse tournieren?

Wie kann man Obst und Gemüse tournieren?

Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet tournieren und wofür wird es verwendet?
  2. Welches Werkzeug brauchst Du zum Tournieren?
  3. Die richtige Technik – so gelingen gleichmäßige Formen
  4. Typische Fehler beim Tournieren und wie Du sie vermeidest
  5. Kreative Anwendungsmöglichkeiten in der Küche

1. Was bedeutet tournieren und wofür wird es verwendet?

Tournieren bedeutet, Obst und Gemüse in eine gleichmäßige, meist ovale oder mandelförmige Form zu bringen. Ziel ist es, die Zutaten nicht nur hübsch aussehen zu lassen, sondern auch für ein gleichmäßiges Garen zu sorgen. In der klassischen französischen Küche ist das Tournieren fester Bestandteil der Zubereitung – hier spricht man auch vom „Sieben-Seiten-Schnitt“. Dabei wird mit mehreren kleinen Schnitten rundherum gearbeitet, bis die typische, abgerundete Form entsteht. Besonders bei Kartoffeln, Karotten, Zucchini oder Kohlrabi wird diese Technik gern angewendet. Aber auch bei Obst wie Äpfeln oder Birnen kannst Du durch Tournieren schöne Akzente setzen. Wichtig ist vor allem die Einheitlichkeit – je gleichmäßiger die Form, desto professioneller wirkt das Ergebnis auf dem Teller.

2. Welches Werkzeug brauchst Du zum Tournieren?

Das wichtigste Werkzeug zum Tournieren ist ein kleines, scharfes Messer – idealerweise ein sogenanntes Tourniermesser. Dieses hat eine kurze, gebogene Klinge, mit der Du besonders kontrolliert arbeiten kannst. Alternativ kannst Du auch ein Schälmesser verwenden, solange es gut in der Hand liegt und präzise Schnitte ermöglicht. Ein rutschfestes Schneidebrett ist ebenso hilfreich wie ein feuchtes Tuch darunter, damit nichts verrutscht. Achte unbedingt darauf, dass Dein Messer wirklich scharf ist – mit einer stumpfen Klinge wird das Schneiden nicht nur ungenau, sondern auch gefährlich. Wer regelmäßig tournieren möchte, kann auch über die Anschaffung spezieller Werkzeuge wie einem Kugelausstecher oder Spiralschneider nachdenken, je nachdem, welche Formen man häufig verwendet. Sauberes Arbeiten und regelmäßiges Nachschärfen gehören ebenfalls dazu, wenn Du perfekte Ergebnisse erzielen willst.

3. Die richtige Technik – so gelingen gleichmäßige Formen

Beim Tournieren arbeitest Du mit gleichmäßigen, kleinen Schnitten rund um das Obst oder Gemüse. Du hältst das Stück in einer Hand und drehst es während des Schneidens Stück für Stück, während Du mit dem Messer kontrolliert kleine Bögen schneidest. Die klassische Form ist ein leicht spitz zulaufendes Oval mit sieben gleichmäßigen Flächen. Der Schlüssel zum Erfolg ist Geduld – nimm Dir Zeit, taste Dich langsam heran und arbeite lieber in mehreren kleinen Schritten als in wenigen groben. Achte darauf, dass die Schnitte gleich tief sind und dass Du nicht zu viel Material entfernst. Je öfter Du das übst, desto flüssiger wird die Bewegung. Ziel ist es, dass alle Stücke am Ende gleich aussehen – nicht nur für die Optik, sondern auch, damit sie beim Kochen gleichzeitig gar werden.

4. Typische Fehler beim Tournieren und wie Du sie vermeidest

Einer der häufigsten Fehler ist die Verwendung eines stumpfen oder zu großen Messers. Damit kannst Du die feinen Rundungen nicht sauber schneiden, und es besteht die Gefahr, dass Du abrutschst. Ein weiterer Fehler ist es, zu ungeduldig zu sein. Tournieren braucht Zeit – vor allem am Anfang. Viele schneiden zu viel ab oder zu tief, wodurch ungleichmäßige Stücke entstehen. Auch solltest Du nicht auf Kraft setzen, sondern mit Gefühl schneiden. Übung macht den Meister, also sei nicht frustriert, wenn es beim ersten Mal nicht perfekt aussieht. Versuche außerdem, nicht zu viel Druck auf das Gemüse auszuüben – sonst kann es splittern oder brechen. Am besten startest Du mit festem Gemüse wie Kartoffeln oder Karotten, bevor Du Dich an weicheres oder rutschigeres Obst wagst.

5. Kreative Anwendungsmöglichkeiten in der Küche

Getourniertes Gemüse und Obst lässt sich in vielen Gerichten einsetzen. In klaren Suppen wirken kleine, gleichmäßig geschnittene Gemüseformen besonders elegant. Auch als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten oder als Bestandteil von Vorspeisentellern kommt tourniertes Gemüse gut zur Geltung. Wenn Du die Stücke vor dem Servieren in etwas Butter oder Brühe glacierst, entsteht ein schöner Glanz, der das Auge zusätzlich erfreut. Bei Obst kannst Du mit Kugeln, Fächern oder anderen Formen spielen, um Desserts oder Buffets aufzuwerten. Besonders in Kombination mit anderen Elementen auf dem Teller entsteht so ein professioneller Eindruck. Du wirst sehen: Mit ein wenig Übung wird das Tournieren zur Routine – und Deine Gerichte wirken auf Anhieb raffinierter und hochwertiger.

Obst/Gemüse Empfohlene Tournierform Verwendung
Ananas Keil- oder Würfelform Obstsalat, Dessert
Apfel Rund oder Fächer Kompott, Tarte, Deko
Aubergine Oval, glatt Grillgemüse, Ratatouille
Avocado Scheiben oder Fächer Salat, Sandwich
Banane Schräge Scheiben Obstsalat, Dekoration
Birne Tropfenform Dessert, pochiert
Blumenkohl Kleine Röschen Beilage, Suppe
Brokkoli Kleine Röschen Beilage, asiatische Gerichte
Chicorée Blätter tournieren, Spitze glätten Salat, gebraten
Erdbeere Halbieren oder spitz schneiden Dessert, Garnitur
Fenchel Kleine Segmente Ofengericht, Salat
Gurke Rauten- oder Scheibenform Salat, Fingerfood
Heidelbeere Ganz lassen Dessert, Deko
Karotte Oval, siebenseitig Suppen, Beilage
Kartoffel Oval oder Fassform Fondantkartoffeln, Garnitur
Kirsche Entkernen, ganz oder halbieren Dessert, Kompott
Kiwi Ovale Scheiben Obstsalat, Kuchenbelag
Kohlrabi Rund oder keilförmig Gemüsebeilage, Eintopf
Kürbis Würfel oder Keile Suppe, Ofengericht
Lauch Ringe oder Segmente Brühe, Pfannengericht
Mango Würfel, Keile oder Rosenform Dessert, Salat
Melone Kugeln mit Kugelausstecher Obstsalat, Deko
Möhre Oval oder konisch Glaciert, gedünstet
Paprika Rauten oder Streifen Salat, Wok
Pastinake Konisch oder zylindrisch Suppe, Püree
Pfirsich Spalten oder Würfel Kompott, Kuchenbelag
Pflaume Halbieren, glätten Kuchen, Deko
Radieschen Kugeln oder Blütenform Salat, Garnitur
Rettich Scheiben oder Rauten Salat, asiatische Gerichte
Rote Bete Kugelig oder Würfel Carpaccio, Suppe
Rotkohl Streifen oder Rechtecke Beilage, geschmort
Schalotte Halbieren, leicht abrunden Sauce, Beilage
Sellerie Würfel oder Stäbchen Suppe, Ragout
Spargel Schräge, gleichmäßige Stücke Beilage, Salat
Spinat Ganz, nur dekorativ Salat, Füllung
Tomate Halbieren, entkernen, glatt schneiden Bruschetta, Salat
Traube Ganz lassen oder halbieren Käseplatte, Salat
Wassermelone Kugeln oder Würfel Obstsalat, Deko
Weißkohl Streifen tournieren Salat, Eintopf
Zucchini Oval, länglich mit glatten Enden Grillen, Ofengericht

Mit dieser Übersicht hast Du einen schnellen Zugriff auf 40 Sorten Obst und Gemüse, die sich hervorragend zum Tournieren eignen – sortiert von A bis Z. Nutze sie als Inspiration für Deine Küche, übe regelmäßig, und schon bald wirst Du beeindruckende Ergebnisse erzielen.

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