Wie lange kocht man Bohnen?
Bohnen gehören zu den vielseitigsten Gemüsesorten, die Du in der Küche verwenden kannst – ob als Beilage, Hauptzutat in Eintöpfen oder raffinierter Bestandteil internationaler Gerichte. Doch so vielfältig wie die Bohnensorten selbst sind auch die Zubereitungsmethoden. Eine der häufigsten Fragen, die sich dabei stellt: Wie lange kocht man Bohnen eigentlich? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab – der Bohnensorte, der Zubereitungsart und sogar davon, ob Du frische, getrocknete oder tiefgekühlte Bohnen verwendest. Gerade bei Hülsenfrüchten ist die richtige Kochzeit entscheidend, denn einige Sorten enthalten roh gesundheitsschädliche Stoffe, die nur durch ausreichendes Erhitzen abgebaut werden.
In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Kochzeiten, Vorbereitung und Zubereitung von Bohnen wissen musst. Du bekommst nicht nur genaue Zeitangaben, sondern auch Tipps für ein optimales Ergebnis – ob Du nun grüne Bohnen, Kidneybohnen, weiße Bohnen oder exotische Sorten zubereiten möchtest. Am Ende findest Du eine alphabetisch sortierte Tabelle mit verschiedenen Bohnensorten und den jeweiligen Kochzeiten. So kannst Du Deine Lieblingsbohnen in Zukunft ganz einfach perfekt garen und genießen.

Wie lange kocht man Bohnen?
Inhaltsverzeichnis
- Warum die richtige Kochzeit bei Bohnen so wichtig ist
- Grüne Bohnen: knackig, gesund und schnell gar
- Buschbohnen und Stangenbohnen – Unterschiede beim Kochen
- Dicke Bohnen: Mehr Aufwand, aber voller Geschmack
- Kidneybohnen: Vorbereitung ist das A und O
- Weiße Bohnen: Klassiker mit variabler Garzeit
- Schwarze Bohnen: Aromatisch und eiweißreich
- Mungbohnen und Azukibohnen: Asiatische Exoten richtig kochen
- Augenbohnen: Hübsch, nahrhaft und unkompliziert
- Bohnen aus der Dose: Müssen sie wirklich gekocht werden?
- Getrocknete Bohnen: Einweichen und Kochzeiten
- Tiefgekühlte Bohnen: Schnelle Alternative zur Frischware
- Bohnengerichte im Schnellkochtopf zubereiten
- Wichtige Tipps für die perfekte Bohnenzubereitung
- Fazit: Mit der richtigen Kochzeit zu besserem Geschmack
1. Warum die richtige Kochzeit bei Bohnen so wichtig ist
Bohnen enthalten natürliche Inhaltsstoffe wie Phasin, ein Lektin, das in rohem Zustand giftig ist und nur durch ausreichendes Kochen unschädlich gemacht wird. Besonders bei grünen Bohnen, Kidneybohnen und anderen Hülsenfrüchten solltest Du daher auf die empfohlene Garzeit achten. Neben gesundheitlichen Aspekten spielt aber auch der Geschmack eine Rolle: Zu kurz gekochte Bohnen bleiben hart und schwer verdaulich, während zu lang gegarte Bohnen schnell ihre Form verlieren und matschig werden. Das richtige Timing sorgt also für gesunde, schmackhafte und gut verträgliche Gerichte.
2. Grüne Bohnen: knackig, gesund und schnell gar
Grüne Bohnen – ob frisch geerntet oder im Supermarkt gekauft – sind besonders beliebt, weil sie relativ schnell zubereitet sind. Du solltest sie vor dem Kochen waschen und die Enden abschneiden. Für ein gutes Ergebnis reicht meist eine Kochzeit von 8 bis 10 Minuten in sprudelndem Wasser mit etwas Salz. Wenn Du sie bissfest magst, reichen auch schon 6 bis 7 Minuten. Nach dem Kochen kannst Du die Bohnen in Eiswasser abschrecken, um die leuchtend grüne Farbe zu erhalten und das Garen zu stoppen.
3. Buschbohnen und Stangenbohnen – Unterschiede beim Kochen
Buschbohnen und Stangenbohnen unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Wuchsform, haben aber auch leicht unterschiedliche Garzeiten. Buschbohnen sind meist zarter und nach 8–10 Minuten gar, während Stangenbohnen, vor allem wenn sie älter sind, eher 10–12 Minuten benötigen. Je nachdem, ob Du sie weiterverarbeiten willst oder direkt servierst, kann es sinnvoll sein, sie nach dem Kochen abzukühlen, damit sie nicht weitergaren und ihre Konsistenz behalten.
4. Dicke Bohnen: Mehr Aufwand, aber voller Geschmack
Dicke Bohnen, auch Ackerbohnen genannt, haben eine etwas festere Schale und brauchen mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Zuerst entfernst Du die Bohnen aus der Schote, dann blanchierst Du sie 2–3 Minuten und pellst sie. Danach garst Du sie weitere 10–15 Minuten. Der zusätzliche Aufwand lohnt sich, denn dicke Bohnen haben ein besonders nussiges Aroma und passen hervorragend zu mediterranen Gerichten, kräftigen Eintöpfen oder als Beilage mit Speck.
5. Kidneybohnen: Vorbereitung ist das A und O
Kidneybohnen gehören zu den beliebtesten Hülsenfrüchten und sind besonders eiweißreich. Sie enthalten allerdings auch viel Phasin und müssen unbedingt ausreichend gekocht werden. Wenn Du getrocknete Kidneybohnen verwendest, solltest Du sie mindestens 12 Stunden in Wasser einweichen und anschließend 60–90 Minuten kochen. Dabei solltest Du das Einweichwasser immer wegschütten. Dosenbohnen sind bereits gegart und müssen nur noch erhitzt werden – sie sind also eine praktische Alternative.
6. Weiße Bohnen: Klassiker mit variabler Garzeit
Weiße Bohnen sind besonders in Eintöpfen, Suppen und Salaten beliebt. Sie haben ein feines Aroma und nehmen Gewürze sehr gut auf. Wenn Du sie selbst kochen möchtest, solltest Du sie über Nacht einweichen und dann etwa 60–90 Minuten bei geringer Hitze garen. Je nach Bohnensorte, Alter und Einweichdauer kann die Kochzeit variieren. Mit einem Schnellkochtopf verkürzt sich die Garzeit auf rund 30 Minuten.
7. Schwarze Bohnen: Aromatisch und eiweißreich
Schwarze Bohnen werden vor allem in der lateinamerikanischen Küche verwendet und überzeugen durch ihr kräftiges Aroma. Sie müssen vor dem Kochen mindestens 8 Stunden eingeweicht werden. Danach beträgt die Kochzeit rund 60–75 Minuten. Im Schnellkochtopf reichen meist 25–30 Minuten. Damit sie ihr Aroma voll entfalten, kannst Du sie mit Zwiebeln, Lorbeerblättern oder Knoblauch kochen. Salz gibst Du am besten erst am Ende dazu, damit die Bohnen nicht hart bleiben.
8. Mungbohnen und Azukibohnen: Asiatische Exoten richtig kochen
Mungbohnen und Azukibohnen sind in der asiatischen Küche sehr verbreitet und eignen sich hervorragend für Currys, Suppen oder süße Speisen. Mungbohnen brauchen keine Einweichzeit und sind in etwa 25–30 Minuten gar. Azukibohnen hingegen sollten 8–10 Stunden einweichen und dann 45–60 Minuten kochen. Beide Sorten behalten beim Garen ihre Form gut und haben eine angenehme, leicht süßliche Note.
9. Augenbohnen: Hübsch, nahrhaft und unkompliziert
Augenbohnen erkennst Du an ihrem charakteristischen schwarzen Punkt. Sie haben ein mildes Aroma und sind leicht bekömmlich. Meist reichen 1–2 Stunden Einweichzeit, danach kochst Du sie 40–60 Minuten, je nach gewünschter Konsistenz. Da sie weniger Phasin enthalten, sind sie auch etwas unkritischer in der Zubereitung. Besonders lecker sind sie in Salaten oder afrikanischen Gerichten mit Erdnusssoße.
10. Bohnen aus der Dose: Müssen sie wirklich gekocht werden?
Dosenbohnen sind bereits vorgekocht und müssen nicht mehr gegart werden. Du kannst sie direkt kalt verwenden oder in heißen Gerichten mit erwärmen. Trotzdem lohnt es sich, sie vorher gründlich abzuspülen, um überschüssiges Salz oder Konservierungsstoffe zu entfernen. Sie sind ideal für schnelle Gerichte, wenn Du keine Zeit zum Einweichen und Kochen hast, und bieten trotzdem viel Geschmack und Nährwert.
11. Getrocknete Bohnen: Einweichen und Kochzeiten
Getrocknete Bohnen sind lange haltbar und besonders ergiebig. Doch sie erfordern Planung: Du solltest sie 8–12 Stunden in reichlich Wasser einweichen, um die Kochzeit zu verkürzen und die Verträglichkeit zu verbessern. Danach beträgt die Kochzeit je nach Sorte zwischen 45 und 90 Minuten. Beim Kochen solltest Du darauf achten, die Bohnen nicht zu stark zu erhitzen, damit sie nicht aufplatzen. Ein sanftes Simmern ist ideal.
12. Tiefgekühlte Bohnen: Schnelle Alternative zur Frischware
Tiefgekühlte Bohnen sind oft bereits blanchiert und brauchen daher nur eine kurze Kochzeit. Grüne Bohnen aus dem Tiefkühler sind in etwa 5–8 Minuten gar. Wichtig ist, dass Du sie nicht zu lange kochst, damit sie ihre Farbe und Bissfestigkeit behalten. Du kannst sie auch direkt ins heiße Wasser oder in die Pfanne geben – ein vorheriges Auftauen ist meist nicht nötig.
13. Bohnengerichte im Schnellkochtopf zubereiten
Ein Schnellkochtopf spart Dir bei der Bohnenzubereitung nicht nur Zeit, sondern erhält auch mehr Nährstoffe. Getrocknete Bohnen, die sonst 60–90 Minuten brauchen, sind im Schnellkochtopf oft schon nach 20–30 Minuten gar. Achte dabei unbedingt auf die empfohlene Wassermenge und weiche die Bohnen vorher ein, wenn möglich. Den Druck lässt Du am besten langsam ab, damit die Bohnen nicht platzen.
14. Wichtige Tipps für die perfekte Bohnenzubereitung
Gib beim Kochen kein Salz ins Wasser – es kann die Bohnenhaut verhärten. Warte damit bis zum Ende des Garvorgangs. Gewürze wie Knoblauch, Lorbeer oder Kümmel verbessern die Bekömmlichkeit und bringen zusätzliches Aroma. Abschrecken hilft bei grünen Bohnen, die Farbe zu erhalten. Vermeide das Kochen mit Deckel bei empfindlichen Sorten, damit die Bohnen nicht übergaren oder schäumen. Und nutze bei großen Mengen ruhig den Tiefkühler – vorgekochte Bohnen lassen sich problemlos einfrieren.
15. Fazit: Mit der richtigen Kochzeit zu besserem Geschmack
Bohnen sind ein echtes Superfood – voller Ballaststoffe, Eiweiß und wertvoller Nährstoffe. Doch das Beste holst Du nur heraus, wenn Du die richtige Kochzeit beachtest. Je nach Sorte, Frische und Zubereitungsart variiert diese stark. Ob knackige grüne Bohnen, herzhafte Kidneybohnen oder süßliche Azukibohnen – mit etwas Vorbereitung gelingen Dir alle Sorten perfekt. Unsere Tabelle am Ende hilft Dir dabei, jederzeit den Überblick zu behalten.
Tabelle: Kochzeiten verschiedener Bohnensorten
Hier ist eine alphabetisch sortierte Tabelle mit 50 Bohnensorten, ihren Einweichzeiten, Kochzeiten und Besonderheiten:
Bohnensorte | Einweichzeit | Kochzeit | Besonderheit |
---|---|---|---|
Ackerbohnen | keine (nur blanchieren) | 10–15 Minuten | Schale entfernen, nussiger Geschmack |
Adzukibohnen | 8–10 Stunden | 45–60 Minuten | Süßlich, gut für asiatische Gerichte |
Augenbohnen | 1–2 Stunden | 40–60 Minuten | Mild, nahrhaft, gut für Salate |
Bambara-Bohnen | 10–12 Stunden | 90–120 Minuten | Erdiger Geschmack, afrikanisch |
Barlotti-Bohnen | 8 Stunden | 60–70 Minuten | Marmoriertes Äußeres, cremig |
Blaue Hilde | keine | 10–12 Minuten | Färbt sich beim Kochen, fester Biss |
Blaue Speck | keine | 8–10 Minuten | Würzig, gut für Eintöpfe |
Black Turtle Beans | 8 Stunden | 60–75 Minuten | Aromatisch, südamerikanisch |
Bonaverde-Bohnen | keine | 8–10 Minuten | Zart, französische Sorte |
Borlotti-Bohnen | 8 Stunden | 60–75 Minuten | Nussig, für Minestrone geeignet |
Brechbohnen | keine | 8–10 Minuten | Klassiker in der Hausmannskost |
Buschbohnen | keine | 8–10 Minuten | Zart, jung besonders schmackhaft |
Buttermilchbohnen | 12 Stunden | 70–90 Minuten | Weiche Konsistenz, für Eintöpfe geeignet |
Cannellini-Bohnen | 12 Stunden | 60–90 Minuten | Italienisch, mild und cremig |
Chilibohnen | 12 Stunden | 60–75 Minuten | Typisch für Chili con Carne |
Cocco-Bohnen | 8 Stunden | 50–70 Minuten | Italienisch, leicht süßlich |
Corona-Bohnen | 12 Stunden | 90–120 Minuten | Riesenbohnen, sehr aromatisch |
Delfter Bohne | keine | 8–10 Minuten | Robuste Sorte, gut für Mischkultur |
Dicke Bohnen | keine (nur blanchieren) | 10–15 Minuten | Nach dem Schälen kochen |
Edamame (junge Sojabohnen) | keine | 5–7 Minuten | Kurz gekocht mit Salz, proteinreich |
Erdbohnen | 10–12 Stunden | 90–120 Minuten | Auch Bambara genannt, unterirdisch wachsend |
Feuergarnebohnen | 8 Stunden | 60–75 Minuten | Große, rote Kerne, kräftig im Geschmack |
Feuerbohnen | 10–12 Stunden | 60–90 Minuten | Großkörnig, nussig, dekorative Blüten |
Flageolet-Bohnen | 12 Stunden | 45–60 Minuten | Französische Delikatesse |
Fränkische Bohne | keine | 8–10 Minuten | Alte Landsorte, kräftig im Geschmack |
Gartenbohnen | keine | 8–10 Minuten | Klassiker, vielfältig einsetzbar |
Gele Wachsbohnen | keine | 6–8 Minuten | Zart und mild, gelbliche Farbe |
Gelbe Buschbohnen | keine | 6–8 Minuten | Mild, leuchtende Farbe |
Grüne Bohnen | keine | 6–10 Minuten | Knackig, in Eiswasser abschrecken |
Haricot-Bohnen | 8–12 Stunden | 45–60 Minuten | Klein und weiß, französisch |
Hutterite-Bohnen | 8–10 Stunden | 60–70 Minuten | Mild, besonders für Suppen geeignet |
Jungfernbohnen | keine | 7–9 Minuten | Alte Sorte, zart, feines Aroma |
Käferbohnen | 12 Stunden | 60–90 Minuten | Österreichische Spezialität |
Kidneybohnen | 12 Stunden | 60–90 Minuten | Enthalten viel Phasin, gründlich kochen |
Kicherbohnen | 12 Stunden | 60–90 Minuten | Nussig, vielfältig einsetzbar |
Limabohnen | 8–10 Stunden | 60–90 Minuten | Groß, cremig, leicht mehlig |
Linsenbohnen | keine | 20–30 Minuten | Mischung aus Linse und Bohne |
Löwenzahnbohnen | 8–10 Stunden | 60–75 Minuten | Wildform, nussiger Geschmack |
Mungbohnen | keine | 25–30 Minuten | Keine Einweichzeit, mild, keimfähig |
Perlbohnen | 12 Stunden | 60–75 Minuten | Klein, rund und besonders zart |
Pinto-Bohnen | 8–10 Stunden | 60–90 Minuten | Mexikanisch, gut für Burritos |
Riesenbohnen | 12 Stunden | 90–120 Minuten | Sehr groß, ideal für Salate |
Rote Bohnen | 12 Stunden | 60–90 Minuten | Wie Kidneybohnen, kräftiger Geschmack |
Runner Beans | keine | 10–12 Minuten | Englische Feuerbohnensorte |
Rote Mungbohnen | keine | 20–30 Minuten | Kleiner als normale Mungbohnen |
Saubohnen | keine (nur blanchieren) | 10–15 Minuten | Wie Ackerbohnen, schälen empfohlen |
Schwertbohnen | keine | 10–12 Minuten | Sehr lang, aus Asien |
Schwarze Bohnen | 8 Stunden | 60–75 Minuten | Aromatisch, für lateinamerikanische Küche |
Schwarze Wachsbohnen | keine | 6–8 Minuten | Dunkel, weich im Biss |
Sojabohnen | 10–12 Stunden | 90–120 Minuten | Eiweißreich, Grundlage für Tofu |
Stangenbohnen | keine | 10–12 Minuten | Fester als Buschbohnen, aromatisch |
Weiße Bohnen | 12 Stunden | 60–90 Minuten | Klassiker für Eintöpfe und Suppen |