Der Getreide-Mythos beim Hund

Dürfen Hunde regelmäßig Getreide zu fressen bekommen? Hier scheiden sich die Geister, denn es gibt Gerüchte in jede Richtung doch auch verschiedene Marketing-Aktivitäten können hier einen Einfluss haben. Viele Hersteller nutzen Ausdrücke wie „Getreidefrei“ und stellen das als Qualitätsmerkmal dar, ohne dass es dafür ernsthafte Beweise gäbe. Diese Gerüchte kommen immer wieder aus der Ecke der Leute, die ihren Hund nur noch natürlich ernähren wollen. Doch was ist nun wirklich dran am Gerücht, dass Hunde kein Getreide fressen sollen?

Der Getreide-Mythos beim Hund

Der Getreide-Mythos beim Hund

Hund und Mensch

Es gibt durchaus Unterschiede bei der Verdauung von Hunden und Menschen. Bei stärkereicher Kost liegen beide aber nicht weiter voneinander entfernt. So können beide Körper die Stärke verwerten, die in Getreide enthalten ist und beide können diese als einfache Energiequelle nutzen. Wieso sollten also nur Menschen auf die Produkte zurückgreifen? Viele gehen davon aus, dass Getreide Allergien freisetzen kann, doch es ist nicht direkt allergener als bei anderen Futtern. Dass der Hund vermehrt allergisch reagiert, liegt in erster Linie daran, dass Getreide in vielen Leckerlis oder Trockenfuttern enthalten ist, sodass extrem viele Hunde Getreide zu sich nehmen und dadurch auch entsprechend viele Allergien zustande kommen können. Die Wahrscheinlichkeit ist schlichtweg höher, was niedriger ausfallen würde, wenn es mehr getreidefreies Hundefutter mit hohem Fleischanteil geben würde. Kein Wunder also, dass getreidefreie Produkte, die in Summe deutlich weniger konsumiert werden, dann auch weniger Allergie-Fälle hervorbringen. 

Verursacht Getreide Krebs?

Kann der übermäßige Konsum von Getreide zum Krebs führen? Auch hier beruhen die Gerüchte wohl auf Missverständnissen. Zwar kann man sagen, dass bei einer Krebserkrankung eher weniger Kohlehydrate gegessen werden sollten, da diese von Tumoren gut verwertet werden können, allerdings heißt es nicht, dass durch Getreide oder generell viele Kohlehydrate das Risiko an Krebs zu erkranken steigt. Dabei kommt es vermehrt auf andere Faktoren an, die ein Krankheitsbild hervorbringen können, wie zum Beispiel auch die allgemeine Ernährung oder die Lebensweise – das ganze nur an Getreide festzumachen, wäre sicherlich der falsche Ansatz. Bei Hunden sollte man deswegen lieber darauf achten, dass er ausgewogen frisst und viel Bewegung bekommt.

Getreide als Füllstoff?

Andere Gerüchte behaupten, dass Getreide als Nahrungsmittel überhaupt nicht verwertet, sondern lediglich als billiger Füllstoff bei der Futterproduktion herangezogen wird, sodass man weniger von hochwertigen Inhaltsstoffen verwenden muss, um auf die entsprechende Masse zu kommen. Dabei fungiert Getreide für Mensch und Hund als Grundnahrungsmittel und liefert wichtige Energie. Beim Hundefutter ist es das darin enthaltene Klebereiweiß, das dem Hund wichtige Nährstoffe liefert. Selbst wenn man den Hund ausschließlich mit Fleisch ernähren möchte, bringt das keine außergewöhnlichen Vorteile mit sich und auch in Sachen Finanzen wäre das für viele Hundehalter wohl eher schwierig umzusetzen.

Als reinen Füllstoff sollte man Getreide definitiv nicht betrachten, denn der Hund kann es sehr gut verdauen und damit verstoffwechseln, insofern die Körner mechanisch oder thermisch behandelt wurden, bevor er es zu sich nimmt. Wenn dies nicht passiert, könnten Hunde die Körner einfach wieder ausscheiden, da sie im Vergleich zum Menschen kaum auf ihrem Essen herumkauen. Ein entsprechend vorbehandeltes Getreide kann hingegen sehr gut verdaut werden.

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