So wäscht man die Wäsche umweltfreundlich

Die Erde zeigt uns deutlich, dass Handlungen Konsequenzen haben. Durch den täglichen Kohlenstoffdioxidausstoß, die Umweltverschmutzungen und den hohen Verbrauch an Energie und natürlichen Rohstoffen ist unsere Erde aus dem Gleichgewicht geraten. Die Eisberge beginnen zu schmelzen, Hitzewellen suchen uns heim und die Tier- und Pflanzenwelt werden vom Aussterben bedroht. Während die Regierungen nur sehr zögerlich Maßnahmen einleiten, hat der Einzelne die Fäden selbst in der Hand.

So deckten Studien auf, dass allein in Deutschland 600.000 Tonnen Waschmittel und 250.000 Tonnen Weichspüler jährlich ins Abwasser gespült werden. Die Inhaltsstoffe lassen sich nicht alle in der Kläranlage abbauen, wodurch giftige Flüssigkeiten in Flüsse, Seen und das Meer geraten. Infolgedessen leiden Wasserorganismen und die blauen Regionen unseres Planeten können nicht mehr genutzt werden.

So wäscht man die Wäsche umweltfreundlich

So wäscht man die Wäsche umweltfreundlich

Möchtest du deinen ökologischen Fußabdruck verringern? Dann kannst du deine Waschgewohnheiten ändern! Im folgenden Artikel stellen wir dir sechs Tipps vor, wie du auf nachhaltige und umweltfreundliche Art und Weise waschen kannst.

Warum ist Waschmittel so schädlich?

Der Hauptbestandteil von Waschmittel sind die sogenannten Tenside. Sie werden aus Erdöl oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und zeichnen sich durch eine sehr hohe Fettlösekraft aus. Diese Substanzen setzen die Oberflächenspannung des Wassers herunter, wodurch eine Verbindung zwischen der Wäsche und dem Wasser herbeigeführt wird. Infolgedessen ist es den anderen Bestandteilen des Waschmittels möglich, ins Wasser überzugehen und als Abwasser in die deutschen Gewässer geleitet zu werden. Zu den weiteren Elementen gehören Bleichmittel, Duftstoffe, Enzyme und Enthärter.

Mittlerweile hat die EU ein Gesetz erlassen, das besagt, dass Tenside biologisch abbaubar sein müssen. Nichtsdestotrotz bleiben die Duftstoffe weiterhin problematisch, da diese giftig sind und sich nicht so einfach zersetzen lassen.

6 Tipps zum umweltfreundlichen Waschen

Das Reinigen der Wäsche, ohne die Umwelt zu verschmutzen und zu schädigen, ist also kein leichtes Unterfangen. Doch keine Sorge, du musst deine Wäsche in Zukunft nicht von Hand waschen. Es gibt Mittel und Wege, um die Waschmaschine zu benutzen und die Flora und Fauna dennoch nicht zu gefährden.

Nachhaltiges Waschmittel wählen

Beim Kauf des Waschmittels stehen die Verbraucher vor der Qual der Wahl. Die langen Regalreihen bergen eine Vielzahl an Waschmitteln, die in Größe, Form, Aggregatzustand und Marke variieren. Während sich die meisten Verbraucher ausschließlich vom Preis und dem Duft leiten lassen, werfen andere ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Tatsächlich werden in die Mehrzahl der Waschmittel Kunststoffverbindungen eingearbeitet, welche die Produkteigenschaften beeinflussen sollen: weniger Schaum, intensivere Farbkraft, mehr Reinigungskraft. Letztlich versteckt sich hinter diesen Kunststoffverbindungen jedoch flüssiges Plastik, das auf keinen Fall in die Umwelt gelangen sollte.

Bevor du im Supermarkt oder der Drogerie zu einem Waschmittel greifst, lohnt es sich also, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. In der Regel sind Produkte in Pulverform weniger giftig und biologisch abbaubar. Möchtest du auf Nummer Sicher gehen und in Zukunft zu 100 Prozent umweltbewusst waschen, solltest du auf Bio-Waschmittel zurückgreifen.

Sparsam dosieren

Die Ökobilanz wird nicht nur von dem Waschmitteltyp beeinflusst. Auch die Dosierung spielt eine entscheidende Rolle! Raue Mengen an Waschmittel machen die Wäsche nicht unbedingt sauberer oder wohlriechender. Sie schädigen vielmehr unserer Umwelt und haben schwerwiegende Konsequenzen für die Natur.

Es empfiehlt sich, die Herstellerangaben zu studieren und nach Anweisung umzusetzen. Die einzelnen Marken unterscheiden häufig nach „leicht verschmutzte Wäsche“, „mittelmäßig verschmutzte Wäsche“ und „stark verschmutzte Wäsche“. Im Alltag sollte zu 99 Prozent zu der niedrigsten Dosierung gegriffen werden. Nur bei starken Verkrustungen, Rückständen und intensiven Verfärbungen sollte zur letzten Option gegriffen werden. Im Allgemeinen sollte darauf geachtet werden, mit den Waschprodukten so sparsam wie möglich umzugehen.

Verzicht auf Umweltschädlinge

Weichspüler, Hygienespüler und das Vorwäsche-Programm der Waschmaschine werden oftmals als unverzichtbar angesehen. Tatsächlich verstecken sich hinter diesem Trio allerdings Umweltschädlinge. So sind die heutigen Hochleistungsgeräte nicht mehr länger auf die Vorwäsche angewiesen. Die Standard-Programme sind in der Lage, Schmutz, Dreck und Verfärbungen innerhalb eines Waschgangs effektiv zu beseitigen.

Der Weichspüler wird eingesetzt, um seidig weiche Klamotten, Handtücher und Stoffe zu erhalten. Leider ist dieses Produkt eine überflüssige Umweltbelastung, die das Ökosystem aus den Fugen bringen kann. Der Waschzusatz ist mit chemischen Substanzen, Duft-, Konservierungs- und Farbstoffen versetzt. Das führt dazu, dass die Natur in Mitleidenschaft gezogen wird. Ebenso können allergische Reaktionen oder Hautreizungen bei Menschen hervorgerufen werden.

Hygienespüler wurden entwickelt, um Bakterien, Viren und Keime abzutöten. Vor allem in der ersten Hälfte der Coronapandemie waren Hygienespüler heiß begehrt und wurden der Wäsche beigefügt. Die Verbraucherzentralen deckten jedoch auf, dass die Spüler quartäre Ammoniumverbindungen enthalten, welche Mikro- oder Wasserorganismen schwer zusetzen. Ein Verzicht auf Mittel, die nicht umweltverträglich sind, wird empfohlen.

Energie sparen

Nachhaltigkeit spiegelt sich bei der Wahl des Waschmittels wider, bedeutet allerdings auch, dass so wenig Energie wie möglich verbraucht werden sollte. Du solltest es vermeiden, einzelne Wäschestücke in der Waschmaschine zu reinigen. Sammle die Schmutzwäsche in einem verschließbaren Behältnis und wasche nur dann, wenn es nötig ist. Die Maschine sollte bei jedem einzelnen Waschgang voll beladen sein, um keine unnötige Energie zu verschwenden.

Empfindliche Kleidungsstücke aus Seide, Wolle oder Spitze können schließlich per Hand gewaschen werden. Das ist energiesparender und schont die Umwelt.

Richtige Temperatur

Viele Verbraucher bedienen sich der 40 oder 60 Grad Wäsche, um herkömmliche Kleidungsstücke zu reinigen. Tatsächlich ist eine so hohe Temperatur unnötig, da sich die Rückstände bereits bei niedrigeren Temperaturen lösen. Als Richtwert gibt das Umweltbundesamt einen Höchstwert von 30 Grad für Buntwäsche und ein Maximum von 40 Grad für Weißwäsche vor. Hält man sich an diese Angaben, kann man bis zu 40 Prozent an Energie sparen. Dies wirkt sich positiv auf die Natur und deinen Geldbeutel aus!

Waschmaschine mit hoher Energieeffizienz

All die Tipps und Hinweise bringen aber nichts, wenn man eine Waschmaschine mit schlechter Energieeffizienz verwendet. Das EU-Energielabel weist Verbraucher auf sparsame und umweltfreundliche Elektrogeräte hin und teilt die Maschinen in verschiedene Energieeffizienzklasse ein. Die Bezeichnung „Klasse A“ gilt als das Nonplusultra.

Besitzt du eine Waschmaschine, die schon mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte auf dem Buckel hat, kann es Sinn ergeben, sich von dem treuen Begleiter zu verabschieden und ein neues Gerät anzuschaffen. Beim Kauf sollte allerdings nicht nur auf die Energieeffizienzklasse geachtet werden, sondern auch der Strom- und Wasserverbrauch in die Entscheidung einfließen.

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